Vector Stiftung
Die Vector Stiftung ist eine unternehmensverbundene Stiftung in Stuttgart. Sie besitzt 60 Prozent der Anteile der Vector Informatik GmbH und finanziert ihre Tätigkeit aus der Dividende, die sie aus dieser Beteiligung erhält.[1] Die Vector Stiftung fördert durchschnittlich 300 Projekte mit jährlich etwa 12 Millionen Euro. Seit 2011 hat sie mehr als 80 Millionen Euro für gemeinnützige Arbeit eingesetzt.[2] Die Stiftung ist auf den Gebieten Forschung, Bildung und Soziales Engagement in Baden-Württemberg tätig. Der Förderschwerpunkt liegt in ingenieurwissenschaftlichen Forschungsprojekten, in der MINT-Bildung sowie in der Bekämpfung der Wohnungs- und Jugendarbeitslosigkeit.
Vector Stiftung | |
---|---|
Rechtsform | Unternehmensverbundene Stiftung, Stiftung des bürgerlichen Rechts |
Bestehen | seit 2011 |
Stifter | Eberhard Hinderer, Martin Litschel, Helmut Schelling |
Sitz | Stuttgart, im Stammsitz der Vector Informatik GmbH |
Zweck | Verwirklichung gemeinnütziger und sozialer Bestrebungen |
Vorsitz | Edith Wolf (Vorständin) |
Stiftungskapital | 14.690.000 EUR sowie 60 % Beteiligung an der Vector Informatik GmbH |
Mitarbeiterzahl | 8 |
Website | vector-stiftung.de |
Geschichte
Die drei Gründer und Gesellschafter der Vector Informatik GmbH, Eberhard Hinderer, Martin Litschel und Helmut Schelling sowie Gesellschafter Thomas Beck strebten eine nachhaltige Sicherung des Unternehmens für die Zeit nach ihrem Ausscheiden an. Dies wurde auch angeregt durch die Sorge der Mitarbeiter um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze und der Kunden um die Kontinuität ihrer Geschäftsbeziehungen. Sie haben schließlich 2011 die Nachfolge geregelt, indem sie die gemeinnützige Vector Stiftung sowie eine Familienstiftung gründeten – eine so genannte Doppelstiftung. Sie haben sich dabei vom Modell der Robert Bosch GmbH inspirieren lassen. Dabei übernahm die Vector Stiftung die Kapitalmehrheit an der Vector Informatik GmbH.[3]
Organisation
Vorstand und Stiftungsrat
Die Vorständin führt die Geschäfte der Stiftung und vertritt diese.[4] Der Stiftungsrat legt die Richtlinien der Arbeit der Stiftung fest. Er besteht aus den drei Stiftern.
Mitarbeiter und Projekte
Rund 8 Mitarbeiter bearbeiten im Durchschnitt etwa 180 Projekte und Spenden pro Jahr in den Bereichen Forschung, Bildung und Soziales. Im Jahr 2020 flossen rund 8 Millionen Euro in die Programmarbeit.
Leitgedanke und Ziele
Die Stifter möchten mit der gemeinnützigen Vector Stiftung der Gesellschaft etwas zurückgeben. „Am Erfolg unseres Unternehmens haben viele mitgewirkt. Deshalb sollen auch viele daran teilhaben.“, ist ihr Leitgedanke.[5]
Stiftungszweck ist die Förderung von gemeinnützigen Projekten in der Region Stuttgart und im Land Baden-Württemberg. Die Stiftung initiiert und unterstützt Projekte mit Mitteln in Höhe von ca. 8 Millionen Euro jährlich. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Forschung, Bildung und Soziales.[6]
Themenbereiche
Forschung
Innovative Forschung ist ein Schlüssel zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb investiert die Vector Stiftung in die Entwicklung zukunftsfähiger Ideen und Technologien. Es werden Forschungsprojekte in den MINT-Wissenschaften (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gefördert. Im Fokus stehen die Programme MINT-Innovationen, MINT für die Umwelt und Forschung für den Klimaschutz. Forschung in diesen Bereichen sichert kommenden Generationen Wohlstand und Arbeitsplätze in der Region Stuttgart. Die Vector Stiftung führt derzeit drei Ausschreibungen im Jahr durch, auf die sich gemeinnützige Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg bewerben können.[7][8]
Bildung
Im Zentrum der Bildungsförderung steht für die Vector Stiftung die Vision, den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland für die Zukunft mitzugestalten. Hierzu ist ein wesentlicher Schlüssel die Abmilderung des Fachkräftemangels. Mehr Menschen in naturwissenschaftlich-technische Berufe zu bringen, ist ein erklärtes Ziel der Vector Stiftung im Bildungsbereich. Der Schwerpunkt liegt daher auf der qualitativen Verbesserung der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften sowie der Bildungschancen von jungen Menschen.[9]
Soziales
Die Vector Stiftung fördert Projekte in der Region Stuttgart, um Veränderungen für sozial benachteiligte Menschen zu erzielen. Hierbei konzentriert sich das Engagement auf die Themenfelder Wohnungslosigkeit und Integration chancenarmer junger Erwachsener in die Gesellschaft.[10][11][12]
Ausgewählte Förderprojekte
Forschung
Bildung
Soziales
- Förderung von Kühlfahrzeugen bei Tafelläden[20]
- Förderung von Sozialen Unternehmensgründungen durch das Social Impact Lab in Stuttgart[21]
Weblinks
Einzelnachweise
- Inhaber geben Vector Informatik in die Hände zweier Stiftungen. In: Elektronik Praxis online. 7. Oktober 2011, abgerufen am 3. Januar 2018.
- Über 50 Millionen Euro für das Gemeinwohl. Bundesverband Deutscher Stiftungen, 16. Dezember 2020, archiviert vom ; abgerufen am 20. April 2021.
- Inhaber geben Vector Informatik GmbH in die Hände zweier Stiftungen. (PDF) Pressemitteilung. Vector Informatik, 7. Oktober 2011, abgerufen am 3. Januar 2018.
- Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Mint-Forschung fördern: Neues fördern: Edith Wolf und die Vector-Stiftung. Abgerufen am 13. April 2021.
- Unternehmensstiftungen sorgen für Kontinuität. Die NEWS - Fachzeitschrift für Familienunternehmen, 29. August 2019, abgerufen am 20. April 2021.
- Interview mit Edith Wolf: Nicht für die neue Yacht der Inhaber. In: Magazin Wirtschaft (Seite 60). IHK Stuttgart, Juli 2020, abgerufen am 13. April 2021.
- MINT-Innovationen Förderung durch Vector Stiftung | News | 09.07.2019 | Institut für Signalverarbeitung und Systemtheorie | Universität Stuttgart. Abgerufen am 13. April 2021.
- Vector-Stiftung finanziert junge Wissenschaftler. In: DIE STIFTUNG. 20. Februar 2019, abgerufen am 20. April 2021 (deutsch).
- Informationsbüro Deutschlandstipendium: „Als Lehrerin möchte ich ein Vorbild für meine Schüler sein“ - BMBF Deutschlandstipendium. Abgerufen am 20. April 2021.
- The Care Champions | socialbee. Abgerufen am 13. April 2021 (deutsch).
- Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Ostfildern: Stiftung sichert Zukunft des Resozialisierungsprojekts. Abgerufen am 13. April 2021.
- Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Bauprojekt in Hemmingen: Wohnungen für minder betuchte Familien. Abgerufen am 13. April 2021.
- Direktgekühlter Elektromotor aus Kunststoff - Neuartiges Kühlkonzept für eine umweltfreundliche Mobilität. In: Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT. 1. Februar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
- Tamara Theimel: Kontinuierliche Solar-Sorptive Wassergewinnung aus der Luft in ariden Gebieten (KoSSWaL). In: Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung. Universität Stuttgart, 31. März 2021, abgerufen am 13. April 2021.
- Jonathan Williams: About Cyber Valley. Abgerufen am 19. April 2021.
- Photochemie für den Umwelt- und Klimaschutz. In: Juniorprofessur und Nachwuchsgruppe für Dr. Andrea Pannwitz. Universität Ulm, 16. September 2020, abgerufen am 19. April 2021.
- Informationsbüro Deutschlandstipendium: „Als Lehrerin möchte ich ein Vorbild für meine Schüler sein“ - BMBF Deutschlandstipendium. Abgerufen am 19. April 2021.
- Über die Code Week Baden-Württemberg. Website bw.codeweek.de, abgerufen am 20. April 2021.
- AG Didaktik der Physik | Universität Tübingen. Abgerufen am 19. April 2021.
- Schwarzwälder Bote, Oberndorf Germany: Nagold: Neues Kühlfahrzeug für den Kreuzermarkt. Abgerufen am 19. April 2021.
- Sascha Rose: ROKO Farming ist Teil des Social Impact Labs Stuttgart. 14. Dezember 2020, abgerufen am 19. April 2021.