Vauquelin-Klasse

Die Vauquelin-Klasse war eine Schiffsklasse von sechs Großzerstörern (franz. Contre-Torpilleurs) der französischen Marine (franz. Marine nationale française) im Zweiten Weltkrieg. Sie war Nachfolger der Aigle-Klasse und Vorgänger der Le-Fantasque-Klasse. Alle Schiffe der Klasse gingen während des Zweiten Weltkriegs verloren.

Vauquelin-Klasse
Typschiff Vauquelin (1934)
Typschiff Vauquelin (1934)
Schiffsdaten
Land Frankreich Frankreich
Schiffsart Großzerstörer
Bauzeitraum 1928 bis 1934
Stapellauf des Typschiffes 19. Februar 1931
Gebaute Einheiten 6
Dienstzeit 1932 bis 1942
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 129,3 m (Lüa)
Breite 11,8 m
Tiefgang (max.) 4,97 m
Verdrängung Standard: 2.441 ts
maximal: 3.120 ts
 
Besatzung 236 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Penhoët-Kessel
2 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung 64.000 PS (47.072 kW)
Höchst­geschwindigkeit 36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Konstruktion

Die Konstruktion der Vauquelin-Klasse war fast identisch mit dem seiner Vorgängerklasse, der Aigle-Klasse. Das Heck wurde modifiziert, um Minen legen zu können, und die Torpedobewaffnung wurde von 2×3 Torpedorohren auf 1×3 und 2×2 Rohre erweitert. Für Strukturbauteile wurde Duraluminium verwendet. Dadurch war die Konstruktion sehr korrosionsanfällig.

Maschinenanlage

Die Antriebsanlage der Vauquelin-Klasse bestand aus vier Penhoët-Kesseln und zwei Parsons-Turbinen. Diese trieben über zwei Antriebswellen die beiden Schrauben an. Die Maschinen leisteten 64.000 WPS. Damit konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 36 kn (etwa 67 km/h) erreicht werden.

Bewaffnung

Die Hauptartillerie der Vauquelin-Klasse bestand aus fünf 13,86-cm-Geschützen L/40 des Modells 1927 in Einzelaufstellung. Diese Kanone konnte eine 40,4 Kilogramm schwere Granate über eine maximale Distanz von 19.000 m feuern.[1] Als Flugabwehrbewaffnung verfügte die Vauquelin-Klasse bei Indienststellung über vier 3,7-cm-Flugabwehrkanonen L/60 des Modells 1925 in Einzelaufstellung und vier Maschinengewehre 13,2-mm-Hotchkiss M1929 in Doppelaufstellung. Als Torpedobewaffnung verfügten die Zerstörer über sieben Torpedorohre in einer Dreiergruppe und zwei Doppelgruppen für den Torpedo 23DT Toulon.[2] Zur U-Jagd besaß die Vauquelin-Klasse zwei Wasserbombenwerfer am Heck mit zusammen 36 Wasserbomben und konnte bis zu 40 Seeminen aufnehmen.

Einheiten

NameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
Vauquelin Ateliers et Chantiers de France, Dünkirchen 8. Oktober 1928 19. Februar 1931 10. Oktober 1932 Am 27. November 1942 in Toulon bei der Selbstversenkung der Vichy-Flotte untergegangen, das Wrack wurde 1951 vor Ort abgebrochen.
Kersaint Chantiers Navals Français, Caen
Ateliers et Chantiers de la Loire, Saint-Nazaire
19. September 1930 14. November 1931 31. Dezember 1933 Am 27. November 1942 in Toulon bei der Selbstversenkung der Vichy-Flotte untergegangen, das Wrack wurde 1950 vor Ort abgebrochen.
Cassard Ateliers et Chantiers de Bretagne, Nantes 12. November 1930 8. November 1931 10. September 1933 Am 27. November 1942 in Toulon bei der Selbstversenkung der Vichy-Flotte untergegangen, das Wrack wurde 1950 vor Ort abgebrochen.
Tartu Ateliers et Chantiers de la Loire, Saint-Nazaire 14. September 1930 7. Dezember 1931 31. Dezember 1932 Am 27. November 1942 in Toulon bei der Selbstversenkung der Vichy-Flotte untergegangen, das Wrack wurde 1956 vor Ort abgebrochen.
Maillé Brézé 9. Oktober 1930 9. November 1931 6. April 1933 Am 30. April 1940 kam es im Hafen von Greenock zu einem Unfall an Bord. Ein Torpedo explodierte an Deck und das Schiff sank im Hafen. Am 4. August 1954 wurde es gehoben, nach Port Glasgow geschleppt und dort abgebrochen.
Chevalier Paul Forges et Chantiers de la Méditerranée, La Seyne-sur-Mer 28. Februar 1931 21. März 1932 20. Juni 1934 Am 15. Juni 1941 wurde die Le Chevalier Paul vor der syrischen Küste von einem Torpedo einer Fairey Swordfish der 815 Naval Air Squadron versenkt.

Literatur

  • Roger Chesneau: Conway's All the World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, 2010, ISBN 0-85177-146-7.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01426-2.
  • John Jordan, Jean Moulin: French Destroyers: Torpilleurs d'Escadre & Contre-Torpilleurs 1922–1956. Seaforth Publishing, Barnsley ISBN 978-1-84832-198-4.
Commons: Vauquelin-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. 138.6 mm/40 (5.46") Model 1927 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  2. 23 DT, Toulon Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
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