Utarp

Utarp ist eine von acht Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Holtriem im Landkreis Wittmund in Niedersachsen. Die Gemeinde hatte 2004 etwa 650 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von 6,37 Quadratkilometern. Zu ihr gehören außer der Ortschaft Utarp die Ortsteile Narp und Schlei.

Wappen Deutschlandkarte
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Utarp
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Utarp hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 37′ N,  29′ O
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Wittmund
Samtgemeinde: Holtriem
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 6,38 km2
Einwohner: 643 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26556
Vorwahl: 04975
Kfz-Kennzeichen: WTM
Gemeindeschlüssel: 03 4 62 016
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 6a
26556 Utarp
Bürgermeisterin: Harmine Bents (WG)
Lage der Gemeinde Utarp im Landkreis Wittmund
Karte
Karte

Die Region wie auch die Gemeinde lebt überwiegend vom Tourismus. Die Entfernung zur Nordsee beträgt nur 14 Kilometer. Die Landwirtschaft ist nur bedingt möglich, da die Böden von schlechter Qualität sind.

Geschichte

Utarp wurde 1473 als „tho Uthorpe“ erstmals urkundlich erwähnt,[2] das Gemeindegebiet ist aber bereits in der Jungsteinzeit besiedelt gewesen. Davon zeugt ein mittlerweile zerstörtes Großsteingrab der Trichterbecherkultur. Bei einer Ausgrabung an seinem Standort wurden 1878 mehrere Gefäße geborgen[3].

Östlich von Utarp befindet sich am Geestrand die „Utarper Börg“, eine bisher noch nicht näher erforschte, hochmittelalterliche Motte, die nicht in der historischen Überlieferung erscheint. Sie besteht aus einem künstlich aufgeworfenen Hügel von heute 60 × 50 m Größe, der sich ca. 3,5 m über sein Umland erhebt. Jüngere Abgrabungen haben dem Hügel seine heutige trapezförmige Gestalt verliehen, ursprünglich war er kegelförmig. Sein Gipfel ist plateauartig abgeflacht. Bohrungen haben einen nicht mehr erkennbaren, umgebenden Graben nachgewiesen.[4]

Die alte Herrenmühle in Form einer Bockwindmühle, die erstmals 1684 erwähnt wurde, wurde 1908 abgebrochen und durch eine Holländerwindmühle ersetzt. Auch von dieser Holländerwindmühle steht nur noch der Rumpf, da das Oberteil 1960 nach Bad Zwischenahn gebracht wurde.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Utarp besteht aus neun Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl von 501 bis zu 1000 Einwohnern.[5] Die neun Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.

Die letzte Kommunalwahl erfolgte am 12. September 2021.[6]

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze
WG85,22 %8
Einzelbewerber11,06 %1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 69,86 % geringfügig unter dem niedersächsischen Durchschnitt von 57,1 %.[7] Zum Vergleich – die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2016 lag mit 65,52 %[6] deutlich über dem niedersächsischen Durchschnitt von 55,5 %.[8] Bei der vorherigen Kommunalwahl vom 11. September 2011 lag die Wahlbeteiligung bei 58,46 %.

Bürgermeister

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Harmine Bents (WG) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Der Boßelverein „Freesenholt“ Utarp/Schweindorf zählt zu den Spitzenvereinen im ostfriesischen Volkssport Boßeln. In der Saison 2009/2010 ist „Freesenholt“ mit der ersten Männermannschaft in der höchsten Spielklasse, der Landesliga, vertreten. Die Frauen spielen in der Bezirksliga (2. Liga). Der Verein hat etwa 300 Mitglieder.[10]

Commons: Utarp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Historische Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft, Utarp (PDF; 33 kB)
  3. Werner Kitz: Die Steinzeit in Ostfriesland. Aurich 1988, S. 51 u. 54
  4. Eintrag von Frank Both zu Utarp in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 13. Juli 2021.
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 30. Dezember 2016
  6. Gemeinde Utarp – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016
  7. Kommunalwahl 2021: Wahlbeteiligung höher als vor fünf Jahren. 13. September 2021, abgerufen am 13. September 2021.
  8. Die CDU holt landesweit die meisten Stimmen. 12. September 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016.
  9. Gemeinde Utarp auf dem Internetauftritt der Samtgemeinde Holtriem (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/samtgemeinde.holtriem.de, abgerufen am 30. Dezember 2016
  10. Kreisverband VIII Esens e. V. – Vereine
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