Urbar der Marienpfarrkirche Bozen von 1453–1460

Das Urbar und Rechtsbuch der Marienpfarrkirche Bozen von 1453–1460 ist ein nach der Mitte des 15. Jahrhunderts vom damaligen Bozener Kirchpropst Christof Hasler d. J. angelegtes Urbar- und Rechtsbuch, in dem der umfassende Grundbesitz der Marienpfarrkirche Bozen und ihre Rechtstitel verzeichnet sind. Die Handschrift wird von der Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg, wohin sie 1871 gelangt ist, unter der Signatur Manuscrit nr. 2111, allemands 187 verwahrt.[1]

Titelblatt des Urbars und Rechtsbuch der Marienpfarrkirche Bozen von 1453–1460

Die auf Frühneuhochdeutsch abgefasste Handschrift umfasst 143 Blätter. Sie enthält neben dem Verzeichnis der Einkünfte aus den umfassenden Besitzungen der Pfarrkirche in Bozen und Umgebung auch mehrere normative Aufzeichnungen, darunter die älteste Bozner Schulordnung von 1424, Abschriften der Tiroler Landesordnungen von 1404 und 1451, des Ratsprivilegs König Friedrichs III. von 1442[2], Satzungen für Mesner und Gesellpriester und entsprechende Verpflichtungen des Pfarrers, Prozessions- und Weihnachtsfestordnungen sowie Mess- und Jahrtagsbestimmungen.

Literatur

  • Hannes Obermair: „Hye ein vermerkt Unser lieben frawn werch ...“: Das Urbar und Rechtsbuch der Marienpfarrkirche Bozen von 1453/60. Hrsg.: Stadtarchiv Bozen (= bz.history. Nr. 2). Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005.

Einzelnachweise

  1. Ernest Wickersheimer (ed.): Catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. Départements. Tome XLVII, Strasbourg 1923, S. 442.
  2. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 92–93, Nr. 1016.
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