Ur-Nivellement

Als Ur-Nivellement werden die umfangreichen geometrischen Nivellements der Trigonometrischen Abteilung der Königlich Preußischen Landesaufnahme in den Jahren 1868 bis 1894 bezeichnet, die später auch in anderen Ländern des Deutschen Reiches wie Baden, Bayern, Mecklenburg, Sachsen und Württemberg zum Anschluss der Nivellements an den Bezugshorizont des in Berlin für das Königreich Preußen geschaffenen Normalhöhenpunkt 1879 geführt haben. Die ersten Versuche im Jahr 1867 waren noch unbefriedigend, sodass die ausführenden Geometer (Nivelleure) wegen der schlechten Ergebnisse entlassen wurden.[1]

Die Nivellements der trigonometrischen Abteilung der Königlich Preußischen Landesaufnahme bis 1894

Insbesondere unter der Leitung von Oskar Schreiber, der eigene Erfahrungen beim Nivellement zwischen Magdeburg und Braunschweig gesammelt hatte, werden die Präzisionsnivellements organisatorisch und technisch verbessert und lieferten auch schon ab dem Jahr 1868 zufriedenstellende Ergebnisse.

Ausgangspunkt

Durch besondere Messungen in den Jahren 1875 und 1876 wurde Normal-Null (NN) in Beziehung zum Amsterdamer Pegel gebracht und als Preußischer Landeshorizont durch den Normalhöhenpunkt 1879 an der früheren Sternwarte in Berlin festgelegt.

Nivellement (Einteilung und Verfahren)

Bei den Nivellements der Trigonometrischen Abteilung der Königlich Preußischen Landesaufnahme ab 1868 sind mit Blick auf die Genauigkeit die Kategorien Haupt-Nivellement und Signal-Nivellement streng zu trennen.

Berechnung

Die Berechnung und Ausgleichung erfolgte in Teilnetzen. Einen ersten Eindruck von der Abgrenzung der Gebiete vermittelt die Übersichtskarte mit dem historischen Linienverlauf in den einzelnen TeilnetzenBände.

Dokumentation und Veröffentlichung

Aufteilung der Bände – Übersichtskarte mit Teilnetzen und Verlauf der Nivellementlinien (Erscheinungsjahr 1870–1894).

Die Ergebnisse der Arbeiten wurden sorgfältig und umfassend dokumentiert. Die Resultate sind entsprechend dem Arbeitsfortschritt in insgesamt acht Bänden veröffentlicht worden. Die Bände 1 bis 3 haben den Titel „Nivellements und Höhenbestimmungen der Punkte erster und zweiter Ordnung“, die Bände 4 bis 8 den Titel „Nivellements der Trigonometrischen Abteilung der Landesaufnahme“. Der erste Band ist im Jahr 1870 und der letzte 1894 erschienen.

Neben den Höhenzahlen aller durch Nivellement bestimmten Festpunkte enthalten diese Bände ausführliche Darstellungen der Methode der Messung, der Ausgleichungs- und Fehlerrechnung, der Entstehung von Normal-Null und sonstige Angaben. Während die veröffentlichten Höhenzahlen bald veralteten, behalten die meist im Text verstreuten Erläuterungen ihren Wert als Dokumentation der Entwicklung des geometrischen Nivellements während dieses langen Zeitraums.

Für den praktischen Gebrauch durch Techniker und Ingenieure waren diese Bände zu unhandlich und teuer. Einen ersten Versuch, den Anforderungen der Praxis entgegen zukommen, bildeten die vom „Bureau des Zentraldirektoriums der Vermessungen“ bearbeiten und als „Auszüge aus den Nivellements der Trigonometrischen Abteilung der Landesaufnahme“ in den Jahren 1886 bis 1889 erschienenen nicht amtlichen sechs Hefte. In diesen Zeitraum fallen aber auch umfangreiche Veränderungen durch Einfügen von Höhenmarken und Mauerbolzen auf bereits gemessenen Linien. Die in rascher Folge herausgegebenen Nachträge führen zunehmend zur Unübersichtlichkeit und der Umfang des einzelnen Heftes war wegen der gewählten Gebietsabgrenzung zu groß.

Deshalb veröffentlichte die Trigonometrische Abteilung nach der Fertigstellung des Gesamtnetzes die Ergebnisse in dreizehn handlichen Heften mit dem Titel „Die Nivellements-Ergebnisse der Trigonometrischen Abteilung der Königl. Preußischen Landesaufnahme“. Die ersten zwölf Hefte erschienen in den Jahren 1896 bis 1898, Heft 13 im Jahr 1900.[2]

Aufteilung der Hefte – Übersichtskarte mit Lage des jeweiligen Provinzial-Hauptpunktes (Erscheinungsjahr: 1896–1900).

Jedes der ersten zwölf Hefte umfasst das Gebiet einer preußischen Provinz sowie die vom Nivellementsnetz berührten außerpreußischen Landesteile. Heft 13 enthält Elsaß-Lothringen und Verbindungslinien durch die Bayerische Pfalz, Baden und Württemberg. Vorbemerkungen geben für jedes Heft Hinweise zum Verständnis des technischen Inhaltes. Diese Form der Veröffentlichung von Heften als „Nivellements-Ergebnisse“ ab 1896 hat sich gut bewährt, sodass Nachträge zu den alten Bänden und Auszügen nicht mehr herausgegeben wurden.

Gleichwohl werden mit einzelnen Arbeiten zur Wiederherstellung auf den Linienabschnitten und der begonnenen Neumessung des Nivellementnetzes (DHHN12) auch Nachträge zu den Heften erforderlich. Dies geschieht, insbesondere wegen der Auswirkungen des Ersten Weltkrieges, noch bis zum Jahr 1921. Die Benutzung der Höhenzahlen der 13 Hefte der „Nivellements-Ergebnisse“ konnte infolge der zahlreichen Änderungen, Ergänzungen und Nachträge leicht zu Irrtümern führen und verlor rasch an Übersichtlichkeit.

Erst im Jahr 1923 konnte der erste Teil des neu entstehenden Nivellementnetzes im Bezugshorizont DHHN12 unter dem Titel „Die Nivellements von hoher Genauigkeit, Höhen über NN im neuen System der Trigonometrischen Abteilung des Reichamts für Landesaufnahme“ wiederum als Band veröffentlicht werden. Ihm folgte 1927 der zweite Band. Ab 1930 erscheinen dann 34 Hefte mit dem Titel „Ergebnisse der Feineinwägungen“, die jeweils einen preußischen Regierungsbezirk und die angrenzenden oder eingeschlossenen außerpreußischen Landesteile enthalten.[2]

Nivellements-Festpunkte

Das ursprünglich ab 1868 fast vollständig über Nivellementspfeiler mit eingegossenen Nivellements-Nummernbolzen (N.B.) geführte Nivellementnetz wurde ab 1882 gleichzeitig und bei älteren Linien erst nachträglich durch Höhenmarken in festen Gebäuden dauerhaft stabilisiert.

Die Granitpfeiler mit Nummernbolzen hatten einen Abstand von ca. 2 km während die erst ab 1882 eingesetzten Höhenmarken an Gebäuden in einem Abstand von 10 km eingesetzt wurden.

Als dritten Typ physischer Realisierungen der Festpunkte gab es neben Nummernbolzen und Höhenmarken noch Mauerbolzen in signifikanter Anzahl. Weitere Typen wurden für die Statistik der Dokumentation nicht mehr getrennt behandelt und geschlossen als anderweitige Festpunkte bezeichnet. Hinsichtlich der Wichtigkeit und Sicherheit wurden Höhenmarken und Mauerbolzen als Festpunkte erster Klasse genutzt, nachrangig die als Nummernbolzen realisierten, zweitklassigen Festpunkte.

Nivellements-Grenzpfeiler

An der damaligen Grenze des Königreich Preußen sind besondere Nivellements-Grenzpfeiler vermarkt worden.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die fast 1000 kg schweren Nivellements-Grenzpfeiler, die als Vermarkungsträger für den Höhenfestpunkt im Sinne eines „Grenzübergabepunktes“ gedient haben. f1 Karte mit allen Koordinaten der Nivellements-Grenzpfeiler: OSM

Nr.Beschreibung/NameBemerkungGeografische LageFoto
NL-1(NL): NieuweschansNiederländischer Nivellements-Grenzpfeiler NL 8D026 (Messungsjahr 1876) an der Grenze Niederlande-Preußen.
Der aus historischer Sicht bedeutende Punkt (Messungen zur Übertragung der Höhe des Amsterdamer Pegels auf den preußischen Normalhöhenpunkt 1879) liegt nach Straßenausbau jetzt unzugänglich auf dem Mittelstreifen der niederländischen Autobahn (Rijksweg 7).
53° 10′ 49″ N, 7° 13′ 38″ O
Nivellements-Grenzpfeiler NL-1 (8D026)
Nivellements-Grenzpfeiler NL-1 (8D026)
1856(DE): BunderneulandNivellements-Grenzpfeiler 1856 (Messungsjahr 1875) an der Grenze Preußen-Niederlande.
Der Punkt ist wegen Straßenverbreiterung und Neubau der Zollhäuser Ende 1938 auf eine nah gelegene Verkehrsinsel am Abfertigungshäuschen verlegt worden. Im Jahr 1954 wurde der Grenzpfeiler entfernt und zu einer Unterirdischen Festlegung umgearbeitet, die im September 1956 südlich von Dörpen eingebracht wurde.
53° 10′ 50″ N, 7° 13′ 41″ OPunkt entfernt.
3601(DE): ReichenbachNivellements-Grenzpfeiler 3601 (Messungsjahr 1880) an der ehemaligen Grenze Preußen-Sachsen.51° 8′ 7″ N, 14° 46′ 27″ OPunkt fehlt.
3679(DE): WainsdorfNivellements-Grenzpfeiler 3679 (Messungsjahr 1884) an der ehemaligen Grenze Preußen-Sachsen.51° 24′ 14″ N, 13° 30′ 0″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 3679
Nivellements-Grenzpfeiler 3679
3712(DE): GordemitzNivellements-Grenzpfeiler 3712 (Messungsjahr 1883) an der ehemaligen Grenze Preußen-Sachsen.51° 24′ 10″ N, 12° 31′ 50″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 3712
Nivellements-Grenzpfeiler 3712
3799(DE): ModelwitzNivellements-Grenzpfeiler 3799 (Messungsjahr 1884) an der ehemaligen Grenze Preußen-Sachsen.
Der Höhenfestpunkt wurde in seinem alten Standort beseitigt und liegt jetzt etwa 50 m entfernt als Prellstein am Parkplatz eines Privatgrundstücks (neuer Ablageplatz: Koordinaten: 51.386228 12.256760)
51° 23′ 10″ N, 12° 15′ 22″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 3799
Nivellements-Grenzpfeiler 3799
3825(DE): DöhlenNivellements-Grenzpfeiler 3825 (Messungsjahr 1884) an der ehemaligen Grenze Preußen-Sachsen.51° 17′ 11″ N, 12° 11′ 26″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 3825
Nivellements-Grenzpfeiler 3825
4420(PL): WilhelmsbrückNivellements-Grenzpfeiler 4420 (Messungsjahr 1879) an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland. (pol. Wieruszów)51° 17′ 51″ N, 18° 8′ 37″ O
BW
4711(PL): SlupnaNivellements-Grenzpfeiler 4711 (Messungsjahr 1879) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich-Russland. (pol. Słupna)
Punkt eventuell an der stillgelegten Bahntrasse vorhanden?
50° 13′ 46″ N, 19° 9′ 19″ Onicht geklärt!
4720(PL): ZabrzegNivellements-Grenzpfeiler 4720 (Messungsjahr 1879) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich. (pol. Bieruń Nowy)50° 3′ 55″ N, 19° 11′ 30″ OPunkt fehlt.
4801(PL): LiebauNivellements-Grenzpfeiler 4801 (Messungsjahr 1880) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich.50° 41′ 11″ N, 15° 59′ 0″ O
BW
4862(PL): SchlaneyNivellements-Grenzpfeiler 4862 (Messungsjahr 1880) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich (Messungsjahr 1880). (pol. Słone (Kudowa-Zdrój))
Punkt eventuell im alten Straßenverlauf hinter der Raststätte vorhanden?
50° 25′ 50″ N, 16° 11′ 50″ Onicht geklärt!
4884(PL): BobischauNivellements-Grenzpfeiler 4884 (Messungsjahr 1880) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich. (pol. Boboszów)50° 5′ 47″ N, 16° 42′ 17″ OPunkt fehlt.
5000(PL): OderbergNivellements-Grenzpfeiler 5000 (Messungsjahr 1880) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich. besser: Preußisch Oderberg (pol. Chałupki (Krzyżanowice))49° 55′ 15″ N, 18° 19′ 32″ OPunkt fehlt.
5013(DE): FrensdorferhaarNivellements-Grenzpfeiler 5013 (Messungsjahr 1875) an der Grenze Preußen-Niederlande. Der Punkt ist nicht mehr vorhanden.52° 24′ 12″ N, 7° 2′ 8″ OPunkt fehlt.
5870(DE): EltenNivellements-Grenzpfeiler 5870 (Messungsjahr 1875) an der Grenze Preußen-Niederlande.51° 54′ 2″ N, 6° 8′ 1″ O
BW
5873(DE): DammerbruchNivellements-Grenzpfeiler 5873 (Messungsjahr 1878) an der Grenze Preußen-Niederlande.
Der Höhenfestpunkt wurde vom ehemaligen Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen in seinem alten Standort sachgerecht entfernt und steht seit vielen Jahren zur Ansicht am Rand des Behördenparkplatzes in Bonn-Bad Godesberg (neuer Standort: Koordinaten: 50.67548222 7.15816758).
51° 24′ 3″ N, 6° 12′ 41″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 5873
Nivellements-Grenzpfeiler 5873
5881(BE): EupenNivellements-Grenzpfeiler 5881 (Messungsjahr 1878) an der ehemaligen Grenze Preußen-Belgien.50° 37′ 57″ N, 6° 0′ 34″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 5881
Nivellements-Grenzpfeiler 5881
6533(FR): KiffisNivellements-Grenzpfeiler 6533 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Preußen-Schweiz bei Kiffis.47° 26′ 28″ N, 7° 19′ 39″ OPunkt vorhanden.
6534(FR): St. LudwigNivellements-Grenzpfeiler 6534 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Preußen-Schweiz bei Saint-Louis (Haut-Rhin).47° 34′ 38″ N, 7° 34′ 19″ Onicht geklärt!
6565(DE): KahlNivellements-Grenzpfeiler 6565 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Preußen-Bayern.50° 5′ 37″ N, 8° 59′ 55″ Onicht geklärt!
6620(DE): BrettenNivellements-Grenzpfeiler 6620 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Baden-Württemberg.
Die Messung der Linie durch das Großherzogtum Baden erfolgte durch die preußische Landesaufnahme.
49° 1′ 34″ N, 8° 43′ 57″ Onicht geklärt!
6649(DE): AlexanderschanzeNivellements-Grenzpfeiler 6649 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Baden-Württemberg.
Die Messung der Linie durch das Großherzogtum Baden erfolgte durch die preußische Landesaufnahme.
48° 28′ 45″ N, 8° 16′ 30″ Onicht geklärt!
6950(DE): ObersiemauNivellements-Grenzpfeiler 6950 (Messungsjahr 1885) an der ehemaligen Grenze Preußen-Bayern.
Der Vermarkungsträger aus Granit ist noch vorhanden. Der Höhenfestpunkt aus Gusseisen wurde vor vielen Jahren abgeschlagen und die Achse ist noch an den Roststellen erkennbar. Auch ein später etwa 10 cm tiefer in einem Bohrloch eingesetzter Punkt fehlt.
50° 11′ 9″ N, 11° 0′ 6″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 6950
Nivellements-Grenzpfeiler 6950
7034(FR): Alt-BreisachNivellements-Grenzpfeiler 7034 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Preußen-Baden.48° 1′ 30″ N, 7° 34′ 30″ OPunkt vorhanden.
7035(FR): EichwaldNivellements-Grenzpfeiler 7035 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Preußen-Baden.47° 49′ 6″ N, 7° 32′ 31″ Onicht geklärt!
7036(FR): HüningenNivellements-Grenzpfeiler 7036 (Messungsjahr 1881) an der ehemaligen Grenze Preußen-Baden bei Huningue.47° 35′ 30″ N, 7° 35′ 16″ Onicht geklärt!
7044(PL): PeterwitzNivellements-Grenzpfeiler 7044 (Messungsjahr 1882) an der ehemaligen Grenze Preußen-Österreich. (pol. Pietrowice)50° 7′ 1″ N, 17° 41′ 38″ OPunkt fehlt.
7368(PL): OttlotschinNivellements-Grenzpfeiler 7368 (Messungsjahr 1885) an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland. (poln. Ottłoczin)
Damals am Fuße der Böschung vor dem Bahnwärterhause Nr. 228, 400 m von der russischen Grenze.
52° 54′ 3″ N, 18° 41′ 23″ Onicht geklärt!
7381(LT): NimmersattNivellements-Grenzpfeiler 7381 (Messungsjahr 1888) an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland. (lit. Nemirseta)
Damals 175 m nördlich vom Nebenzollamt zu Nimmersatt und 29 m vor der Landesgrenze.
55° 53′ 34″ N, 21° 3′ 42″ Onicht geklärt!
7596(PL): NapierkenNivellements-Grenzpfeiler 7596 (Messungsjahr 1887) an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland. (poln. Napierki)53° 13′ 19″ N, 20° 25′ 25″ Onicht geklärt!
7874(LT): LaugszargenNivellements-Grenzpfeiler 7874 (Messungsjahr 1888) an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland. (lit. Lauksargiai)
Der Punkt wurde 10,9 km südwestlich von seinem ursprünglichen Standort ungefähr im Jahr 1990 auf einem Privatgrundstück aufgestellt und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.[3] (ungefährer neuer Standort: Koordinaten: 55.166, 22.042)
55° 13′ 8″ N, 22° 11′ 4″ OPunkt verlegt!
7945(RU): EydtkuhnenNivellements-Grenzpfeiler 7945 (Messungsjahr 1888) an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland. (russ. Tschernyschewskoje)
Damals an der Straßenseite des Nebenzollamtes I in Eydtkuhnen, vor der Ostecke.
54° 38′ 27″ N, 22° 44′ 39″ Onicht geklärt!
8102(PL): ProstkenNivellements-Grenzpfeiler 8102 an der ehemaligen Grenze Preußen-Russland (Messungsjahr 1888). (poln. Prostki)53° 41′ 25″ N, 22° 26′ 51″ Onicht geklärt!
8588(DK): RaahedeNivellements-Grenzpfeiler 8588 (Messungsjahr 1889) an der ehemaligen Grenze Preußen-Dänemark. (dän. Hviding).55° 16′ 37″ N, 8° 43′ 48″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 8588
Nivellements-Grenzpfeiler 8588
8609(DK): TaarningNivellements-Grenzpfeiler 8609 (Messungsjahr 1889) an der ehemaligen Grenze Preußen-Dänemark.
Der Punkt liegt nördlich von Christiansfeld.
55° 22′ 43″ N, 9° 28′ 52″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 8609
Nivellements-Grenzpfeiler 8609
8632(DK): FoldingbroNivellements-Grenzpfeiler 8632 (Messungsjahr 1889) an der ehemaligen Grenze Preußen-Dänemark.55° 26′ 21″ N, 8° 59′ 47″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 8632
Nivellements-Grenzpfeiler 8632
8647(FR): AltmünsterolNivellements-Grenzpfeiler 8647 (Messungsjahr 1891) an der ehemaligen Grenze Preußen-Frankreich bei Altmünsterol.47° 36′ 36″ N, 7° 0′ 30″ Onicht geklärt!
8652(FR): AvricourtNivellements-Grenzpfeiler 8652 (Messungsjahr 1891) an der ehemaligen Grenze Preußen-Frankreich bei Avricourt (Moselle).48° 38′ 51″ N, 6° 48′ 21″ OPunkt vorhanden.
8661(FR): NovéautNivellements-Grenzpfeiler 8661 (Messungsjahr 1891) an der ehemaligen Grenze Preußen-Frankreich bei Novéant-sur-Moselle.49° 0′ 53″ N, 6° 2′ 37″ Onicht geklärt!
8690(BE): MaldingenNivellements-Grenzpfeiler 8690 (Messungsjahr 1892) an der ehemaligen Grenze Preußen-Belgien bei Maldingen.
Der Punkt wurde 0,77 km nordöstlich von seinem ursprünglichen Standort am alten Zollhaus vom Eigentümer gefunden und auf dem benachbarten Privatgrundstück aufgestellt. Der historische Punkt ist am neuen Standort für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das ehemalige Zollhaus wurde nach der Ratifizierung des Versailler Vertrages vom belgischen Staat an Privat verkauft. Der Nivellements-Grenzpfeiler wurde wahrscheinlich in der Zeit um 1920 schon am alten Zollhaus deponiert, als das Gebiet an Belgien angegliedert wurde.[4] (neuer Standort: Koordinaten: 50.229145, 6.022469)
50° 13′ 35″ N, 6° 0′ 46″ O
Nivellements-Grenzpfeiler 8690
Nivellements-Grenzpfeiler 8690

Provinzial-Hauptpunkte

Ein bestimmter Festpunkt im Bereich eines jeden Heftes der „Nivellements-Ergebnisse“ galt als Provinzial-Hauptpunkt, der eine wesentliche Festlegungsmarke für den Bezugshorizont darstellte. Die Provinzial-Hauptpunkte sind meist durch den Anschluss an mehrere Knotenpunkte einer kleinen örtlichen Schleife gesichert und dienen als fundamentaler Kontrollpunkt für alle Höhenfestpunkt der preußischen Provinz. Der Normalhöhenpunkt 1879 bildete für das Gebiet der Provinz Brandenburg auch den Provinzial-Hauptpunkt.[5]

Die nachfolgende Tabelle zeigt die heutigen oder auch historischen Ansichten der Gebäude, die als Vermarkungsträger für die Höhenmarke des Provinzial-Hauptpunktes gedient haben. Viele dieser Punkte werden auch noch heute nach fast 150 Jahren mit inzwischen aktualisierten Höhen über Normalhöhennull als Höhenfestpunkt genutzt. f1 Karte mit allen Koordinaten der Provinzial-Hauptpunkte: OSM

HeftBeschreibung/NameBemerkungGeografische LageFoto
01Königsberg (Preußen)Königsberg (heute: Kaliningrad in Russland), Haberberger Kirche, Turm, Höhenmarke. Die Kirche und die Höhenmarke sind zerstört (1944 durch Kriegseinwirkung, Reste der Kirche etwa 1960 abgerissen)54° 41′ 47″ N, 20° 30′ 7″ O
02DanzigDanzig (heute: Gdansk in Polen), Marienkirche, Turm, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.54° 21′ 0″ N, 18° 39′ 8″ O
03StettinStettin (heute: Szczecin in Polen), Königliches Schloss, Uhrturm, Höhenmarke.53° 25′ 34″ N, 14° 33′ 37″ O
04SchleswigSchleswig, Schloss Gottorf, Südseite, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.54° 30′ 42″ N, 9° 32′ 29″ O
05BreslauBreslau (heute: Wrocław in Polen), Elisabethkirche, Turm, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.51° 6′ 41″ N, 17° 1′ 48″ O
06PosenPosen (heute: Poznań in Polen), Paulikirche, Strebepfeiler der Südwestecke, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.52° 24′ 33″ N, 16° 55′ 14″ O
07BerlinBerlin, Sternwarte, Normalhöhenpunkt 1879. Die Sternwarte und der Normalhöhenpunkt sind zerstört (1913 abgerissen).52° 30′ 12″ N, 13° 23′ 35″ O
08MagdeburgMagdeburg, Dom, nördlicher Turm, Westseite, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.52° 7′ 30″ N, 11° 38′ 2″ O
09HannoverHannover, Aegidienkirche, Turm, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.52° 22′ 10″ N, 9° 44′ 20″ O
10HammHamm, Große ev. Kirche, Turm, Westseite, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist zerstört (Turmmauerwerk saniert).51° 40′ 53″ N, 7° 49′ 9″ O
11KasselKassel, Regierungsgebäude, Westseite, Höhenmarke. Das Regierungsgebäude und die Höhenmarke sind zerstört (1943 durch Kriegseinwirkung).51° 18′ 49″ N, 9° 30′ 9″ O
12KölnKöln, Dom, südl. Teil des Querschiffs, Westseite, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.50° 56′ 27″ N, 6° 57′ 29″ O
13StraßburgStraßburg, Münster, Hauptportal, Nordseite, Höhenmarke. Die Höhenmarke ist vorhanden.48° 34′ 54″ N, 7° 45′ 1″ O

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Torge: Geschichte der Geodäsie in Deutschland. 2. Auflage. De Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-020719-4.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 1: Provinz Ostpreußen, 1896, doi:10.14463/GBV:884739201.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 2: Provinz Westpreussen, 1896, doi:10.14463/GBV:884741079.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 3: Provinz Pommern, 1896, doi:10.14463/GBV:883865947.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 4: Provinz Schleswig-Holstein und die Grossherzogthümer Mecklenburg, 1897, doi:10.14463/GBV:883874989.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 5: Provinz Schlesien, 1897, doi:10.14463/GBV:884744795.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 6: Provinz Posen, 1896, doi:10.14463/GBV:88474521X.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 7: Provinz Brandenburg, 1897, doi:10.14463/GBV:884745414.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 8: Provinz Sachsen und die Thüringischen Länder, 1897, doi:10.14463/GBV:883876809.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 9: Provinz Hannover und das Grossherzogthum Oldenburg, 1898, doi:10.14463/GBV:897261321.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 10: Provinz Westfalen, 1898, doi:10.14463/GBV:884746089.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 11: Provinz Hessen-Nassau und das Grossherzogthum Hessen, 1898, doi:10.14463/GBV:883878275.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 12: Rheinprovinz, 1898, doi:10.14463/GBV:884746763.
  • Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 13: Reichsland Elsass-Lothringen, Anschlusslinien im Grossherzogtum Baden und in der Bayerischen Pfalz, 1900, doi:10.14463/GBV:884746984.

Einzelnachweise

  1. Nivellements und Höhenbestimmungen der Punkte erster und zweiter Ordnung, Band 1, Berlin 1870 Bayerische Staatsbibliothek. Abgerufen am 2. Juli 2020.
  2. Fritz Berndt: Ergebnisse der Feineinwägungen Vorheft, Berlin 1930, S. 62
  3. Linas Tamulynas (Vilnius), Darius Kiniulis (Tauragė): Lauksargių akmuo: ar susigrąžinsime unikalų kultūros paveldo objektą?, lit., Tauragė Region Museum 2022. Abgerufen am 17. Juli 2022.
  4. Klauser, K.-D. (2020): Ein preußischer Nivellement-Pfeiler in Maldingen und sein geschichtlicher Hintergrund, in: Monatsblätter des ZVS-Museum, 2020-06, S. 107 (siehe auch: Nivellement-Pfeiler Abgerufen am 1. November 2023)
  5. Trigonometrische Abteilung (Hrsg.): Die Nivellements-Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der königl. preussischen Landesaufnahme. Heft 7: Provinz Brandenburg, 1897, doi:10.14463/GBV:884745414.
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