Pinswang

Pinswang ist eine Gemeinde mit 418 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich).

Blick von der „Achsel“ (~ 1150 m) auf Musau (diesseits des Lechs) und Unter-Pinswang (jenseits des Lechs)
Pinswang
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Pinswang
Pinswang (Österreich)
Pinswang (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Hauptort: Unterpinswang
Fläche: 9,47 km²
Koordinaten: 47° 33′ N, 10° 40′ O
Höhe: 824 m ü. A.
Einwohner: 418 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 44 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6600
Vorwahl: 05677
Gemeindekennziffer: 7 08 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Unterpinswang 1 b
6600 Pinswang
Website: www.pinswang.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Richard Wörle
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)

6 Team Zukunft Pinswang
5 Liste für Pinswang

Lage von Pinswang im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Pinswang im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Pinswang im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Pinswang liegt auf der östlichen Seite einer beckenartigen Erweiterung des Lechs nördlich von Reutte. Der Lech bildet im Südwesten, Westen und Nordwesten die Gemeindegrenze. Der breite Talboden liegt auf rund 800 Meter über dem Meer. Von dort steigt das Land nach Osten bis auf 1200 Meter an.

Von den knapp zehn Quadratkilometer Fläche sind über 60 % bewaldet, 20 % werden landwirtschaftlich genutzt und mehr als 10 % sind Wasserfläche.[1]

Gemeindegliederung

Das Siedlungsgebiet ist aufgeteilt in die Ortsteile Oberpinswang, Unterpinswang und Weißhaus.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Oberpinswang (138)
  • Unterpinswang (280)

Nachbargemeinden

Füssen (Bayern) Schwangau (Bayern)
Vils Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Musau Pflach

Geschichte

Erstmals erwähnt wird der Ort als „Pinecwanc“ in einer Traditionsnotiz des Klosters Rottenbuch aus der Zeit 1101–1120.[3] Der Name leitet sich im Bestimmungswort vom althochdeutschen Pinuz ab, was „Binse, Grasfläche mit Binsen“ bedeutet. Das Grundwort ist althochdeutsch Wang ‚Feuchtwiese, Wiesenhang‘. Bereits um 200 v. Chr. war das Gebiet von Pinswang von Kelten bewohnt. Die Römerstraße Via Claudia Augusta, von der noch ein Teilstück am Kratzer begehbar ist, führte durch das Gemeindegebiet. Unterhalb des Burgschrofens befindet sich die Höhlenburg Schloss Loch. Ein Schalenstein lässt darauf schließen, dass der überhängende Felsen schon Menschen in der Steinzeit Schutz geboten hat.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Von den rund sechzig Arbeitsplätzen in Pinswang entfielen 2011 rund 20 % auf die Landwirtschaft, 15 % auf den Produktionssektor und knapp zwei Drittel auf Dienstleistungen.[5]

Pinswang ist eine Auspendlergemeinde. Mehr als 80 % der 2011 dort lebenden Erwerbstätigen arbeiteten außerhalb der Gemeinde.[6]

Im Südwesten verlaufen auf der linken Lechseite die Fernpassstraße B179 und die Bahnlinie Reutte-Kempten. Der Bahnhof Füssen ist rund sieben Kilometer entfernt.

Politik

Gemeinderat

In den Gemeinderat werden elf Mandatare gewählt:

Partei 2010[7] 2016[8] 2022[9]
% Mandate % Mandate % Mandate
Gemeinsam für Pinswang 100 11
Liste für Pinswang 30,28 3 43,50 5
Gemeinsam für Pinswang – Bürgermeister Karl Wechselberger – Liste Wechselberger 69,72 8
TEAM ZUKUNFT PINSWANG – TZP 56,50 6

Bürgermeister

Bürgermeister von Pinswang ist Richard Wörle.[10]

Wappen

Der schwarze Zinnenbord im Gemeindewappen steht für die einstigen Wehranlagen, die drei grünen Binsen mit den goldenen Blütenständen weisen auf den alemannischen Ortsnamen hin.[11]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Klaus Wankmiller: Franz Kleinhans (1699–1776) – "Maurermeister von Fießen" und fürstbischöflicher Hofbaumeister aus Unterpinswang, in: Alt Füssen – Jahrbuch des Historischen Vereins Alt Füssen (2014), S. 54–170.
  • Klaus Wankmiller: Franz Kleinhans (1699–1776). Der letzte Baumeister der "Füssener Schule", in: Landsberger Geschichtsblätter 116 (2018), S. 39–74.
Commons: Pinswang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Pinswang, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 246, Nr. 279. Hier auch zur unterschiedlichen Datierung in der älteren unkritischen Literatur.
  4. Chronik 900 Jahre Pinswang. Gemeinde Pinswang im Eigenverlag
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Pinswang, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Pinswang, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  7. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 27. Januar 2021.
  8. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 27. Januar 2021.
  9. Gemeinderatswahlen 2022. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  10. Pinswang, Bürgermeister. Abgerufen am 5. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
  11. Pinswang, Kurzbeschreibung. Gemeinde Pinswang, abgerufen am 27. Januar 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.