University of Mississippi

Die University of Mississippi (auch Ole Miss genannt) ist eine staatliche Universität in Oxford im Norden des US-Bundesstaates Mississippi. Mit rund 23.000 Studenten (2018) ist sie die größte Hochschule in Mississippi. Durch Filme wie Blind Side – Die große Chance, Lieder wie Oxford Town von Bob Dylan oder We Didn’t Start the Fire von Billy Joel sowie die erste Präsidentschaftsdebatte zwischen den Kandidaten Barack Obama und John McCain 2008 gelangte die Universität zu internationaler Bekanntheit. Es gibt Außenstellen in Booneville, Tupelo und Southaven. Zu der Universität gehören auch das University of Mississippi Medical Center in Jackson und eine Forschungsstation in Bay Springs.

University of Mississippi
Motto Pro scientiae et sapientia („Für Wissen und Weisheit“)
Gründung 1848
Trägerschaft staatlich
Ort Oxford, Mississippi, Vereinigte Staaten
Kanzler Glenn Boyce
Studierende 23.144 (2018/19)[1]
Mitarbeiter 1.105[1]
Jahresetat 2,448 Mrd. USD
Stiftungsvermögen 737,3 Mio. USD
Hochschulsport Southeastern Conference
Netzwerke APLU, ORAU, SURA
Website www.olemiss.edu
Lyceum building, 1848

Geschichte

Die Universität, deren Einführung die Mississippi Legislature am 24. Februar 1844 beschloss,[2] wurde 1848 als Lyceum gegründet. Während des Bürgerkrieges wurde das Gebäude als Lazarett genutzt. Die Hochschule wurde erst nach dem Krieg im Jahr 1874 wiedereröffnet. Ab 1882 war es Frauen erlaubt, an der Universität zu studieren, und 1886 wurde die erste weibliche Lehrkraft eingestellt.[2] 1962 schrieb sich James Meredith als erster afroamerikanischer Student ein und konnte nur unter Schutz der Bundespolizei in die Universität aufgenommen werden. Die Unruhen gingen als "Ole Miss Riots" in die Geschichte ein. Zwei Menschen, ein weißer französischer Journalist und ein weißer Jukebox-Elektriker, wurden durch gezielte Schüsse in den Hinterkopf von Unbekannten während der Rassenunruhen auf dem Campus ermordet.[3] James Meredith wurde noch während der ersten zwei Semester von Mitstudenten belästigt. Diese Gegebenheit wurde in dem Lied We Didn’t Start the Fire von Billy Joel verarbeitet. Auch Bob Dylan schrieb ein Lied über die Ereignisse (Oxford Town). Der Teil des Universitätsgeländes, das 1962 im Zentrum der Unruhen stand, wurde am 7. Oktober 2008 durch die Regierung der Vereinigten Staaten als Lyceum-The Circle Historic District zu einer National Historic Landmark bestimmt.

An dem zur Universität gehörigen Medical Center in Jackson gelang dem Chirurgen James D. Hardy 1963 die erste einseitige Lungentransplantation bei einem Menschen. Im Folgejahr verpflanzte er das Herz eines Schimpansen in einen komatösen Patienten und führte damit auch die erste Herztransplantation an einem Menschen durch.[2]

2012 versammelten sich etwa 500 Studenten auf dem Campus und protestierten gegen die Wiederwahl Barack Obamas zum US-Präsidenten. Sie riefen dabei rassistische Parolen.[4]

Fakultäten

Die pharmakologische Fakultät züchtet Cannabis für medizinische Zwecke

Auf dem Hauptcampus:

  • Angewandte Wissenschaften
  • Buchhaltung
  • Geisteswissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften
  • Pädagogik
  • Pflege (Nursing) (seit 2006)
  • Pharmazie
  • Rechtswissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Graduate School

In Jackson am University Medical Center:

  • Gesundheitsberufe
  • Medizin
  • Pflege (Nursing)
  • Zahnmedizin

Sport

Die Sportmannschaften der Ole Miss werden die Rebels genannt. Die Universität ist Mitglied der Southeastern Conference.

Berühmte Absolventen

Literatur

  • David G. Sansing: The University of Mississippi: A Sesquicentennial History. University Press of Mississippi, Jackson 1999, ISBN 9781578060917.

Einzelnachweise

  1. The University of Mississippi 2018-19 Mini Fact Book, abgerufen am 4. April 2020 (PDF, englisch).
  2. Universitätsgeschichte auf der Website der University of Mississippi
  3. Nick Bryant (Autumn 2006). "Black Man Who Was Crazy Enough to Apply to Ole Miss". The Journal of Blacks in Higher Education (53): Seiten 60–71.
  4. Racial slurs at college protests prompt a deeper look. In: USA Today. 12. November 2012, abgerufen am 21. Juli 2014 (englisch).

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