Universität Lissabon

Die Universität Lissabon (portugiesisch Universidade de Lisboa [univɨɾsi'dad(ɨ) dɨ liʒ'boɐ]) in Lissabon ist mit 47.944 Studenten in acht Fakultäten die größte Universität in Portugal. Das Campusgelände der Universität trägt den Namen „Cidade Universitária de Lisboa“.

Universidade de Lisboa
Motto ad lucem
Gründung 9. März 1911
Trägerschaft staatlich
Ort Lissabon, Portugal
Rektor António Manuel da Cruz Serra[1]
Studierende 47.844 (2018)
Mitarbeiter 3.513 (2018)
Netzwerke IAU[2]
Website www.ulisboa.pt

Geschichte

Die Ursprünge der Universität Lissabon reichen zurück bis in das Jahr 1288, als König Dionysius (Dinis) ein Generalstudium Lissabon und Coimbra einrichtete. 1290 wurde die Universität vom Papst bestätigt.[3] Das Studium wechselte in den folgenden zweieinhalb Jahrhunderten zwischen den beiden Städten bis König Johann III. (João III.) 1537 Coimbra zur einzigen Universitätsstadt Portugals machte. Sämtliche Institutionen, der Lehrkörper und alle Bücher der Universitätsbibliothek zogen nach Coimbra.

Erst fast 400 Jahre später gründete die erste republikanische Regierung Portugals per Dekret am 9. März 1911 die Universität Lissabon neu. In der Universitätsverfassung wurden am 19. April 1911 die Medizinisch-Chirurgische Hochschule Lissabon, die Pharmazeutische Hochschule, die Polytechnische Hochschule und die Fortgeschrittenen Kurse für Literaturwissenschaft in Fakultäten der neuen Universität umgewandelt. Im Dekret vorgesehen war bereits eine neue Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Politik, welche am 30. Juni 1913 gegründet würde. Bis 1918 wurde sie als Fakultät für Soziale Studien und Rechtswissenschaften bezeichnet, von da an hieß sie Fakultät der Rechtswissenschaften. Ihr erster Dekan war Afonso Costa.[4]

Nachdem Egas Moniz 1949 den Nobelpreis für Medizin erhalten hatte, wurde 1953 das von dem deutschen Architekten Hermann Distel entworfene neue Universitätskrankenhaus Santa Maria eingeweiht, das seither die Medizinische Fakultät beherbergt.[5]

Mit Gesetz vom 31. Dezember 2012 wurde die Universität mit der Technischen Universität Lissabon (Universidade Técnica de Lisboa) zur neuen Universität Lissabon fusioniert.[6]

Gliederung

Die Universität ist in acht Fakultäten untergliedert.

Ein Gebäude der Rechtswissenschaftlichen Fakultät

Rechtswissenschaftliche Fakultät

Die Faculdade de Direito (FDUL) war anfänglich im Palácio Valmor untergebracht und bezog 1958 das aktuelle Gebäude auf dem Campusgelände. Die Fakultät ist in 10 Institute gegliedert.[7]

Naturwissenschaftliche Fakultät

Die Faculdade de Ciências (FCUL) war anfänglich in den Gebäuden des „Noviciado da Cotovia“ untergebracht und bezog 1985 die Neubauten am Campo Grande. Sie ist in 9 Abteilungen und das Observatorium untergliedert. An der Fakultät sind ca. 3800 reguläre Studenten, ca. 700 Master-Studenten und ca. 600 Doktoranden. Demgegenüber stehen ca. 450 Dozenten und weitere 200 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter.[8]

Weitere Fakultäten

Hinzu kommen das Rektorat; vier dem Rektorat direkt unterstellte Institute, das Universitätskrankenhaus, der Botanische Garten, das Observatorium, fünf Museen sowie soziale Einrichtungen.

Technische Universität

Seit der am 31. Dezember 2012 in Kraft getretenen Fusion mit der Technischen Universität Lissabon gehören weitere sieben Fakultäten zur Universität (siehe hierzu Technische Universität Lissabon).

Conselho Consultivo

Seit Februar 2007 gibt es einen Beraterstab, der der Universität helfen soll, sich strategisch auszurichten. Er ist mit kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Persönlichkeiten Portugals besetzt:

Nobelpreisträger

Bekannte Gelehrte

Absolventenfeier vor dem Rektorat

Bekannte Studenten

Commons: University of Lisbon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ULisboa: University > Organization > University’s Governance Bodies > Rector. Abgerufen am 3. August 2019.
  2. List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 13. August 2019 (englisch).
  3. Walter Rüegg, Asa Briggs: Geschichte der Universität in Europa – Mittelalter, S. 64, C.H.Beck, 1993, ISBN 978-3-406-36952-0
  4. Jorge Miranda: História (Memento vom 3. April 2007 im Internet Archive) auf www.fd.ul.pt (portugiesisch)
  5. Nota Histórica (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive) auf www.hsm.min-saude.pt von 2005 (portugiesisch)
  6. Gesetzesblatt Diário da República vom 31. Dezember 2012 (port.; PDF; 10,0 MB), abgerufen am 5. Januar 2013
  7. Notícias (Memento vom 29. Juli 2013 im Internet Archive) auf www.fd.ul.pt (portugiesisch)
  8. http://www.fc.ul.pt/
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.