Union Move

Union Move war eine von 1995 bis 2001 jährlich durchgeführte Technoparade in München. Sie entstand als Initiative der Münchner Veranstalter gegen Drogenmissbrauch (Kunstpark Ost, P1, Ultraschall, Partysan, Parkcafé und Pulverturm), um gegen die Münchner Sperrzeit und die unverhältnismäßige Kontrolle durch die Polizei zu demonstrieren, und erreichte Teilnehmerzahlen von bis zu 100.000 Ravern. Ein wiederholtes Motto der Parade war „Music is the only drug!“.[3][4]

Union Move
Stadt München, Deutschland
Jahre 1995–2001
Datum Ende Mai bis Anfang Juni
Genre Elektronische Tanzmusik
Besucher 100.000 (1996, 1997)[1][2]

Geschichte

Der erste Union Move fand am 27. Mai 1995 statt und lockte 60.000 Teilnehmer an.[5] Die Route führte von der Münchner Freiheit über Leopoldstrasse, Altstadtring und Isartor bis zum Marienplatz, wo die Abschlussveranstaltung stattfand.[3] Im Anschluss bestand die Möglichkeit den Rave mit einer Housetram fortzusetzen, welche über den Altstadtring fuhr. Abends wurde dann unter dem Motto The 2nd Munich Nightmove in lokalen Nachtclubs (u. a. Alabamahalle, Temple, Ultraschall, Terminal 1, Charterhalle, Wappensaal und Parkcafé) weitergefeiert, wobei die Raver zwischen den Clubs mit Shuttlebussen wechseln konnten.[6]

Im Jahr 1996 kamen dann erstmals 100.000 Raver zum zweiten Union Move. In diesem Jahr fand die Schlusskundgebung auf der Theresienwiese statt, die Afterparties fanden wie schon im Jahr zuvor in den Clubs des ehemaligen Flughafens München-Riem statt.[2][4] 1997 konnte die Veranstaltung erneut 100.000 Besucher verzeichnen, die zur Musik von 16 mit Lautsprechern behängten Lastwagen tanzten, im folgenden Jahr ging die Teilnehmerzahl mit 60.000 Ravern allerdings etwas zurück.[7][8] Die Besucherzahl stieg im Jahr 2000 mit 70.000 wieder ein wenig, brach dann aber im Jahr 2001 mit 30.000 (Angabe der Veranstalter) bzw. 19.000 (Polizeischätzung) ein, die sich an einem verregneten Pfingstsamstag tummelten. Die Abschlussveranstaltung des letzten Union Moves fand am Odeonsplatz statt.[3]

Im Jahr 2015 entstand eine Initiative, die sich für eine Neuauflage der Technoparade einsetzt.[1] Bisher waren diese Versuche jedoch nicht von Erfolg gekrönt.[3]

Galerie

1998
2000

CD/Vinyl Alben & Singles

  • 1995 – Various – Munich Union Move – The Parade & 2nd Munich Nightmove (Virgin, 2 × CD, Compilation, 7243 8 40585 2)[9]
  • 1996 – Various – Union Move – The Compilation (Virgin, 2 × CD, Compilation, 7243 8 41 823 28)[10]
  • 1996 – Tom Wax @ Jan Jacarta – Music Is The Only Drug (The Union Move Hymn) (Virgin, CD, Maxi, 7243 8 93567 2 4)[11]
  • 1996 – Tom Wax @ Jan Jacarta – Music Is The Only Drug (Virgin, Vinyl, 12", 7243 8 9356 7 6)[12]

Einzelnachweise

  1. Sebastian Dorn: Munich Union Move: Fans fordern Neuauflage der Techno-Parade. In: tz München. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  2. dpa: 100.000 Raver in München. In: Rhein-Zeitung. Archiviert vom Original am 16. Januar 2019; abgerufen am 5. Februar 2017.
  3. Hanna Frömberg: TBT – Das war der Union Move in München. In: Faze Magazin. 6. Februar 2020, abgerufen am 10. Februar 2020.
  4. Christian Ertl: Macht's den Krach leiser! Popkultur in München von 1945 bis heute. Allitera, München 2010, ISBN 978-3-86906-100-9.
  5. Stefan Wimmer: Union Move: Du Techno? Ich auch! In: Focus. 3. Juni 1995, abgerufen am 15. Juni 2016.
  6. Patrick Gruban: Review: Munich Union Move. In: X-Letter. Abgerufen am 15. Juni 2016.
  7. Reuter: Zehntausende tanzen zum Union Move durch München. In: Rhein-Zeitung. Archiviert vom Original am 16. Januar 2019; abgerufen am 15. Juni 2016.
  8. Don't look back in anger: Union Move '98. Archiviert vom Original am 16. Dezember 2005; abgerufen am 15. Juni 2016.
  9. Zinc Media, Inc: Various – Munich Union Move - The Parade & 2nd Munich Nightmove. In: Discogs. Abgerufen am 5. Februar 2017.
  10. Zinc Media, Inc: Various – Union Move - The Compilation. In: Discogs. Abgerufen am 5. Februar 2017.
  11. Zinc Media, Inc: Tom Wax @ Jan Jacarta – Music Is The Only Drug (The Union Move Hymn). In: Discogs. Abgerufen am 5. Februar 2017.
  12. Zinc Media, Inc: Tom Wax @ Jan Jacarta – Music Is The Only Drug. In: Discogs. Abgerufen am 5. Februar 2017.
  13. Zinc Media, Inc: Tom Wax @ Jan Jacarta – Music Is The Only Drug Promo. In: Discogs. Abgerufen am 5. Februar 2017.
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