Unabhängige Lesereihen

Der Unabhängige Lesereihen e. V. (UL) ist der Dachverband freier Literaturveranstalterinnen und Literaturveranstalter im deutschsprachigen Raum. Die Anfänge des Netzwerks gehen auf das Jahr 2015 zurück.[1] Seit 2018 sind die Unabhängigen Lesereihen ein eingetragener Verein mit Sitz in München.

Die Unabhängigen Lesereihen versammeln aktuell mehr als 40 Lesereihen aus dem deutschsprachigen Raum, denen vier Kriterien gemein sind: Es handelt sich um autonom agierende, auf Dauer angelegte, kuratierte und nicht auf Wettbewerb ausgerichtete Literaturveranstaltungen.

Vereinsstruktur

Der Unabhängige Lesereihen e. V. kommt mindestens einmal jährlich zu einer Mitgliederversammlung zusammen. Alle zwei Jahre wählen die Mitglieder einen neuen Vorstand, der den Verein nach außen hin vertritt. Daneben gibt es mehrere Arbeitsgruppen, die für die Durchführung bestimmter Projekte zuständig sind oder sich langfristig um gewisse Themen- und Arbeitsbereiche kümmern (z. B. Diversität und Öffentlichkeitsarbeit).

Das erste große Projekt des Unabhängige Lesereihen e. V. war ein internationales Festival zeitgenössischer Literatur, das Unabhängige Lesereihen Festival (ULF), das zwischen 12. und 15. September 2019 mit ca. 100 Autorinnen und Autoren sowie 80 Veranstalterinnen und Veranstaltern in Nürnberg an mehreren Standorten, vor allem aber im Z-Bau stattfand.[2] Zu den abgeschlossenen Projekten zählen außerdem die während der COVID-19-Pandemie ausgetragenen virtuellen „Gastspiele“[3] und die länderübergreifende Literaturveranstaltungsreihe „Reihenweise“[4] im Rahmen der Veröffentlichung des gleichnamigen Buchs.

Kulturpolitische Positionen

Im September 2022 veröffentlichte der Unabhängige Lesereihen e. V. ein Papier, das die kulturpolitischen Positionen des Vereins zusammenfasst.[5] Darin wird zum einen die Bedeutung von Literaturveranstaltungen für Besucherinnen und Besucher sowie für Autorinnen und Autoren im Allgemeinen und im Besonderen von freien Literaturveranstaltungen aus der Perspektive des Vereins dargelegt. Zum anderen werden Probleme der freien Literaturszene benannt und Lösungsvorschläge erörtert bzw. Forderungen an die Kulturpolitik gestellt. Im Vordergrund stehen Forderungen nach höheren und mehrjährigen öffentlichen Förderungen sowie nach der strukturellen Anerkennung der Kuration literarischer Veranstaltungen als künstlerische Tätigkeit.

Lesereihen in Deutschland

Lesereihen in Österreich

Buchpräsentation der Anthologie Gläsern und Glänzen von Gläserne Texte, Café Siebenstern, Wien, 7. Juni 2023

Lesereihen in der Schweiz

Literatur

  • Reihenweise. Veranstalten in der Freien Literaturszene. Hg. v. Raphaela Bardutzky, Franziska Bergholtz, Mariann Bühler, Hartmut H. Hombrecher und Marisa Rohrbeck. Mit Illustrationen von Dominik Wendland. Salzburg: edition mosaik 2022, ISBN 978-3-9505298-0-7.

Einzelnachweise

  1. Nora Zapf: Aufbruchstimmung! Erstes Treffen junger Lesereihen (Lyrik). In: Babelsprech. 11. März 2015, abgerufen am 3. April 2023.
  2. ULF – Das Unabhängige Lesereihen Festival. In: Unabhängige Lesereihen. Abgerufen am 3. April 2023.
  3. Gastspiele digital. In: Unabhängige Lesereihen. Abgerufen am 3. April 2023.
  4. Raphaela Bardutzky, Franziska Bergholtz, Mariann Bühler, Hartmut H. Hombrecher, Marisa Rohrbeck: Reihenweise. 2022, abgerufen am 3. April 2023.
  5. Raphaela Bardutzky, Stephan Enders, Alexander Graeff, Hartmut H. Hombrecher, Clara Kopfermann, Christina Madenach, Tristan Marquardt, Lea Weiß für den Unabhängige Lesereihen e. V.: Erhöhung der öffentlichen Fördersummen, Fokus auf mehrjährige Förderungen, strukturelle Anerkennung. Forderungen des Unabhängige Lesereihen e. V. für eine bedarfsgerechte und nachhaltige Förderung. In: Unabhängige Lesereihen. 2022, abgerufen am 3. April 2023.
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