Ulrich Ruf

Funktionärskarriere beim VfB Stuttgart

Stellvertretender Geschäftsführer und Direktor unter Mayer-Vorfelder

Ruf wurde zum 1. April 1980 vom VfB Stuttgart als Assistent der Geschäftsleitung angestellt und nach kurzer Zeit zum stellvertretenden Geschäftsführer befördert.[1] 1986 wurde er der Geschäftsführer der VfB-Sport-Shop GmbH. Ruf wurde im September 1990 zum Direktor für Finanzen, Recht, Verwaltung und Organisation des VfB Stuttgart ernannt. Unter dem Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder und dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied Ulrich Schäfer war Ruf bei Transfers für die Ausarbeitung von Verträgen zuständig.[2]

Ruf als einzige Konstante im VfB-Vorstand von 2000 bis 2015

Als im Oktober 2000 neben dem Präsidenten Mayer-Vorfelder auch Ulrich Schäfer und Hubert H. Schaefer aus dem Vereinsvorstand des VfB Stuttgart ausschieden, wurde Ulrich Ruf unter dem neuen Präsidenten Manfred Haas zusammen mit Achim Egner in den Vorstand berufen, dem zunächst außerdem Karlheinz Förster und Hansi Müller weiterhin angehörten.[3] Bei seiner Antrittsrede auf der Mitgliederversammlung am 30. Oktober 2000 unterrichtete Ruf die Vereinsmitglieder über Verbindlichkeiten in Höhe von 29,155 Millionen Mark, womit Ruf in seiner neuen Aufgabe als Vorstand für Finanzen, Recht, Verwaltung und Organisation den höchsten Verschuldungsstand in der Vereinsgeschichte des VfB Stuttgart bewältigen musste.[4]

Im Februar 2001 war Ruf nach einer Rücktrittswelle neben dem Präsidenten Haas das einzige verbliebene Mitglied des rund 100 Tage zuvor angetretenen Vorstands, der deshalb mit den neuen Mitgliedern Rolf Rüssmann und Peter Godenrath ergänzt wurde.[5] Ruf wurde 2001 zusätzlich Geschäftsführer der VfB Stuttgart Beteiligungs-GmbH und übernahm ein Jahr später dasselbe Amt bei der VfB-Grundstücks-Verwaltungs-GmbH.

Nach der im Dezember 2002 erfolgten Trennung von Rolf Rüssmann übernahm Ruf zusammen mit Jochen Schneider und Felix Magath die Aufgaben des Managers.[6] Da sich der Verein bereits zuvor von dem Vorstandsmitglied Peter Godenrath getrennt hatte, war Ruf erneut zusammen mit dem Präsidenten Haas das einzige Vorstandsmitglied.[7] An diesem Zustand änderte sich auch unter dem Haas-Nachfolger Erwin Staudt nichts, bis Ruf 2009 mit Horst Heldt für ein Jahr wieder einen neuen Kollegen im Vorstand erhielt. Nach den ersten sechs Amtsjahren von Ulrich Ruf als Finanzvorstand des VfB Stuttgart waren die Schulden des Vereins vollständig abgebaut.[8] Ruf führte nach dem Rücktritt von Gerd E. Mäuser zum 3. Juni 2013 zusammen mit seinem neuen Vorstandskollegen Fredi Bobic die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender leitete Ruf die Mitgliederversammlung am 22. Juli 2013, bei der Mäusers Nachfolger Bernd Wahler in das vakante Amt gewählt wurde.[9]

Am 6. Januar 2015 wurde bekanntgegeben, dass Ulrich Ruf den Vorstand des VfB Stuttgart zum 30. Juni 2015 verlassen wird. Aus gesundheitlichen Gründen legte Ruf sein Amt jedoch bereits zum 16. April 2015 nieder.[10]

Weitere Tätigkeiten

Der im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt geborene Ruf arbeitete nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bis 1980 für die Württembergische Bank.[11] Im Juli 2000 wurde er beim Württembergischen Fußball-Verband Verbandsvorstandsmitglied. 2004 wurde er Vorstandsmitglied des Süddeutschen Fußball-Verbands. Ruf war Mitglied der Lenkungsgruppe Stuttgart für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Nachdem Ruf zum Vorsitzenden der Revisionsstelle des DFB gewählt worden war, gab er im November 2016 seine Ämter beim württembergischen Fußball-Verband ab.[12]

Einzelnachweise

  1. Ulrich Ruf blickt zurück. Stuttgarter Zeitung, 1. April 2010, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  2. Ein guter Ruf über drei Jahrzehnte. Stuttgarter Nachrichten, 1. April 2010, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  3. "Teamchef" Haas mit "Hochkarätern" beim VfB. Sport-Informations-Dienst, 30. Oktober 2000, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  4. Stuttgart: Mayer-Vorfelders Abgang mit Rekordschulden. Der Spiegel, 31. Oktober 2000, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  5. VfB-Vize-Präsident Egner zurückgetreten. Sport-Informations-Dienst, 7. Februar 2001, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  6. VfB Stuttgart nach Rüssmann Rauswurf. Stern, 20. Dezember 2002, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  7. Rechtfertigungsdruck nach Rüssmann-Rauswurf. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Dezember 2002, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  8. VfB Stuttgart mit Rekordumsatz. Die Welt, 31. Oktober 2006, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  9. Bernd Wahler ist Präsident. VfB Stuttgart, 22. Juli 2013, archiviert vom Original am 16. Oktober 2014; abgerufen am 12. Oktober 2014.
  10. VfB Stuttgart, 20. April 2015 (Memento vom 27. April 2015 im Internet Archive): Aufsichtsrat entspricht Wunsch von Ulrich ruf
  11. Ulrich Ruf. Stuttgarter Nachrichten, 1. April 2010, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  12. Uli Ruf muss seine Ämter beim WFV aufgeben. fupa.net, 16. November 2016, abgerufen am 16. November 2016.
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