Ulrich Heinrich Christoph Ruhe

Ulrich Heinrich Christoph Ruhe (* 29. Juli 1706 in Halberstadt; begraben 11. April 1787 in Leipzig) war ein deutscher Trompeter des Barocks.

Leben

Ulrich Ruhe wurde nach dem Tod von Gottfried Reiche 1734 als Leipziger Stadtpfeifer eingestellt.[1] Hier spielte er unter dem dortigen Kantor Johann Sebastian Bach[2] die überaus anspruchsvollen Parts der ersten Trompete unter anderem in folgenden Werken:

Ruhe, der seine Position bis nach Bachs Tod 1750 innehatte, bekleidete dieses Amt unter Bach 16 Jahre lang, während sein Vorgänger Reiche es 11 Jahre innegehabt hatte.[3] (Für letzteren schrieb Bach insgesamt mehr Werke.)

Ruhe gehörte zu den frühen Mitgliedern des 1743 gegründeten Gewandhausorchesters.[4] Neben der Trompete spielte Ruhe auch Violine; gegen Ende seiner Karriere bevorzugte er dieses Instrument.[4]

Am 11. Mai 1738 heiratete er in der Leipziger Nikolaikirche Florentina Anna Sophia Niemeyer, Tochter des Halberstädter Kantors Heinrich Jacob Niemeyer. Zwischen 1739 und 1750 ließ das Ehepaar in St. Nikolai vier Töchter und drei Söhne taufen.[5]

Einzelnachweise

  1. Hans-Joachim Schulze: Das Große Concert, die Freimaurer und Johann Sebastian Bach. Konstellationen im Leipziger Musikleben der 1740er Jahre. In: Bach-Jahrbuch. Band 104. Leipzig 2018, ISBN 978-3-374-05780-1, S. 11–42, 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Friedel Keim: Das große Buch der Trompete: Instrument, Geschichte, Trompeterlexikon. Band 1. Schott, Mainz 2005, ISBN 3-7957-0530-4, Trompeter der klassischen Musik (S. 51–85), S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Edward Tarr: Die Trompete. Ihre Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. 4. überarb. und erg. Auflage. Schott, Mainz 2005, ISBN 3-7957-2357-4, S. 65.
  4. Elisa Koehler: A Dictionary for the Modern Trumpet Player. Rowman & Littlefield, Lanham 2015, ISBN 978-0-8108-8657-5, S. 142.
  5. Don Smithers: Bach, Reiche and the Leipzig Collegia Musica. In: Historic Brass Society Journal 2, 1990, S. 1–51, hier S. 41 (PDF; 11,4 MB).
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