Ulf Pilgaard
Ulf Pilgaard (* 15. November 1940 in Skive) ist ein dänischer Komiker und Schauspieler.
Leben und Wirken
Ulf Pilgaard ist der Sohn des Pastors Mads Christian Pilgaard (1911–1972) und seiner Frau Clara Nedergaard (1912–1976). Er besuchte die Schule in Kopenhagen mit dem späteren Filmkritiker Ole Michelsen. Danach begann er ein Theologiestudium an der Universität in Aarhus, wo er den späteren Schriftsteller und Filmemacher Henrik Stangerup traf.
Durch Preben Kaas und Henrik Stangerup ließ er sich von seinem Studium abbringen und umstimmen, um Schauspieler zu werden. Sein Debüt hatte er 1963 und er spielte in den nächsten drei Jahrzehnten überwiegend komödiantische Rollen in Filmen und TV-Serien. Weit bekannt wurde er 1994 durch seine Darstellung eines Ermittlers in dem dänischen Grusel-Thriller Nightwatch – Nachtwache von Ole Bornedal. 2011 wurde er mit dem Lauritzen-Preis ausgezeichnet. Insgesamt wirkte er seit 1961 als Schauspieler vor der Kamera in bislang mehr als 110 Film-und-Fernsehproduktionen mit, womit er zu den produktivsten, dänischen Schauspielern gehört. Er ist auch als Drehbuchautor tätig. Zudem ist er als Synchronsprecher für Zeichentrickfilme aktiv und lieh dabei in dänischer Sprache unter anderem den Figuren in Asterix, Lucky Luke oder Dumbo seine Stimme.[1]
Er übernimmt weiterhin Auftritte im Entertainmentbereich u. a. bei Revuen, im Theater, im Radio und im Fernsehen. Außerdem ist er in seiner Heimat für seine Parodien von dänischen Persönlichkeiten wie z. B. Kirsten Hüttemeyer, Hanne Bech Hansen, Poul Nyrup Rasmussen und Königin Margrethe II. bekannt. Als Mitwirkender war er über 40 Jahren lang bei der Cirkusrevyen aktiv. Bei seinem letzten Auftritt dort am 3. Oktober 2021, bei dem er erneut die Königin parodierte, überraschte ihn und das Publikum die echte Königin mit einem Auftritt auf der Bühne.[2]
Privates
Ab dem 12. September 1970 war er mit Gitte Pilgaard (1947–2016) verheiratet. Er ist Vater von zwei Söhnen.
Filmografie (Auswahl)
- 1968: Die Olsenbande (Olsen-banden)
- 1972: Grünes Licht für rote Fracht (Lenin, din gavtyv)
- 1975–1976: Oh, diese Mieter (Huset på Christianshavn, Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 1994: Nightwatch – Nachtwache (Kommisæren)
- 1995: Brain X Change (Farligt venskab)
- 1997: Kaos i opgangen (Fernsehserie, 13 Folgen)
- 1999: Im Sog der Angst (Dybt vand)
- 2002: Für immer und ewig (Elsker dig for Evigt)
- 2003: Das Erbe (Arven)
- 2003: Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger (Rembrandt)
- 2004: King’s Game (Kongekabale)
- 2006: Der verlorene Schatz der Tempelritter (Tempelriddernes skat)
- 2007: Alien Teacher (Vikaren)
- 2008: Der Kandidat (Kandidaten)
- 2009: Das Ende der Welt (Ved verdens ende)
- 2010–2011: Borgen – Gefährliche Seilschaften (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 2018: All I want for Christmas
- 2023: Nightwatch 2: Demons are forever (Nattevagten - Dæmoner går i arv)
Deutsche Synchronstimmen
In Deutschland hat Ulf Pilgaard bislang keinen Stammsprecher und wurde unter anderem von Joachim Kerzel („Nachtwache“), Joachim Höppner, Rüdiger Evers, Till Hagen, Bodo Wolf oder Bernd Stephan gesprochen.[3]
Weblinks
- Ulf Pilgaard bei IMDb
- Ulf Pilgaard in der Dansk Film Database (dänisch)
- Ulf Pilgaard im Det Danske Filminstitut (dänisch)
- Ulf Pilgaard auf lykkemusic.dk (dänisch)
- Ulf Pilgaard auf cirkusrevyen.dk (dänisch)
Einzelnachweise
- - DanskeFilmStemmer.dk. Abgerufen am 14. Januar 2024 (dänisch).
- Steffen Neupert: Dronning Margrethe overrasker Ulf Pilgaard under sidste optræden. TV2, 3. Oktober 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021 (dänisch).
- Deutsche Synchronkartei | Darsteller | Ulf Pilgaard. Abgerufen am 14. Januar 2024.