Uigenau

Uigenau (fränkisch: Ingau[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Schwabach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Uigenau
Kreisfreie Stadt Schwabach
Koordinaten: 49° 19′ N, 11° 1′ O
Höhe: 363–376 m ü. NHN
Einwohner: 281 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91126
Vorwahl: 09122

Geographische Lage

Uigenau bildet mit Forsthof im Osten und Schwabach im Norden eine geschlossene Siedlung. Unmittelbar im südlich verläuft die Bundesautobahn 6, dahinter liegt das Flurgebiet „Weinberg“. Die Staatsstraße 2224 führt nach Schwabach zur Bundesstraße 466 (1,4 km nördlich) bzw. nach Obermainbach (1,2 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur B 466 (1,2 km westlich) in der Nähe des Gewerbeparks West und der Anschlussstelle 55 der Bundesautobahn 6.[4]

Geschichte

1251 wurde der Ort als „Ugenowe“ erstmals urkundlich erwähnt.[5] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Ugo, der Personenname des Siedlungsgründers.[6] Uigenau bestand ursprünglich aus 5 Ganzhöfen.[7] Im Urbar der Burggrafschaft Nürnberg des Jahres 1410 war für „Vegenaw“ nur ein Hof verzeichnet. Die übrigen Höfe unterstanden Fremdherren. In der Nachfolge der Burggrafen kam der Ort an das Fürstentum Ansbach. Im Salbuch von 1434 wurden neben dem einen Hof, der dem Kastenamt Schwabach unterstand, noch 2 fremdherrische Seldengüter aufgelistet. 1530 gab es einen Hof und 5 fremdherrische Seldengüter. Zwei von diesen Gütern unterstanden 1623 dann dem Spital Schwabach bzw. der Frauentraut’schen Stiftung in Schwabach.[5] 1732 gehörte laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter zur Realgemeinde Uigenau der Forsthof.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Uigenau 8 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Schwabach. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Schwabach: 1 Viertelhof, 1 Köblergut; Spital Schwabach: 1 Ganzhof, 1 Halbhof; Frauentraut’sche Stiftung: 2 Halbhöfe) und Nürnberger Eigenherren (von Grundherr: 1 Viertelhof; von Nützel: 1 Halbhof).[9] 1802 gab es im Ort 7 Anwesen, wovon 5 dem Kammeramt Schwabach unterstanden und 2 nürnbergisch waren.[10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Uigenau dem Steuerdistrikt Kammerstein und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Kammerstein zugeordnet.[11] Am 15. November 1924 wurde Uigenau nach Schwabach umgegliedert.[12]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017002020
Einwohner 795780917892***165231281281
Häuser[13] 12151117***60
Quelle [14][15][16][17][18][19][12][20][21][22][23][24][1]
* 
Ort wurde zu Schwabach gerechnet.

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Willibald (Büchenbach) gepfarrt,[9] seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Stadtkirche St. Johannes und St. Martin (Schwabach) zuständig.[16] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[21][25]

Literatur

Fußnoten

  1. Stadt Schwabach – Statistisches Jahrbuch 2021. (PDF; 13,7 MB) S. 15, abgerufen am 20. September 2023.
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 71. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „íŋau“.
  3. Gemeinde Schwabach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. F. Eigler: Schwabach, S. 224 f.
  6. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 71.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 245.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 232.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 425.
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 606.
  11. F. Eigler: Schwabach, S. 475.
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1185 (Digitalisat).
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 93 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 235 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1085, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1252, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1187 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1259 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1019 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 749 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
  24. Dietersdorf-Schwabach. In: Schwabach.de / Statitisches Jahrbuch 2018. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  25. Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 28. Mai 2023.
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