Uckermärker Milch

Die Uckermärker Milch GmbH ist eine Molkerei in Prenzlau, die täglich bis zu 1.000.000 kg Rohmilch verarbeitet. Das Unternehmen gehört zu 100 % der Ostmilch Handels GmbH mit Sitz in Bad Soden am Taunus.[1]

Uckermärker Milch GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1889: Gründung einer Molkereigenossenschaft

1990: Gründung Uckermärker Milch GmbH

Sitz Prenzlau, Deutschland
Leitung
  • Herbert Deniffel
  • Jürgen Stephani
Mitarbeiterzahl 130
Umsatz 123,86 Mio. Euro
Branche Molkerei
Website www.uckermarkmilch.de
Stand: 31. Dezember 2021

Geschichte

1889 wurde in Prenzlau eine Molkereigenossenschaft gegründet, aus der später die Uckermärker Milch GmbH hervorging.[2] Unter seinem heutigen Namen besteht das Unternehmen seit 1990. Ein Jahr später, am 27. Juni 1991, bezog die Uckermärker Milch GmbH ihren Sitz in der Brüssower Allee. 1992 wurde eine neue Gesellschaft gegründet. Hauptgesellschafter waren die Meierei-Zentrale GmbH Berlin und Milchhof Eiskrem GmbH + Co. KG Mettmann. Im Zuge der Umstrukturierung schaffte die Molkerei in einem Teil des Neubaus die technischen Voraussetzungen für die Eisproduktion. Ende 1993 kam die Speisequarkproduktion hinzu und das Quarksortiment wurde in den folgenden Jahren erweitert. Im Jahr 2000 kam es zur Trennung der Geschäftsfelder Milch und Eis. Die Uckermärker Milch GmbH wurde in die Tuffi Campina Emzett integriert; Nestlé übernahm die Eissparte. Seit dem 1. Januar 2009 trägt der Betrieb wieder seinen alten Namen Uckermärker Milch GmbH.[3][4] 2014 feierte das Unternehmen sein 125-jähriges Jubiläum.[5]

Im September 2014 kündigte die schweizerische Hochdorf Holding die Übernahme eines Anteils von 60 % an der Uckermärker Milch GmbH an, die zum Jahresbeginn 2015 vollzogen war. Ebenso übernommen wurden je 26 % (Sperrminorität) an der Ostmilch Handels GmbH (Vermarkterin der Uckermärker Milch-Produkte) und an zwei mit dieser verbundenen Frischdienst-Gesellschaften.[6] Ende Februar 2020 hat Hochdorf seine 60 % Beteiligung an der Uckermärker Milch an die Ostmilch verkauft, an der Hochdorf weiterhin mit 26 % beteiligt ist.[1]

Die Uckermärker Milch GmbH war die Vermieterin des Speiseeiswerks, dass die Rosen Eiskrem Süd GmbH, ein Tochterunternehmen der DMK Eis GmbH, in Prenzlau betrieben hatte. Im September 2021 wurde bekannt, dass der Mietvertrag zum 31. Dezember 2022 gekündigt worden war. Kurze Zeit später war der Vertrag um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2023 verlängert worden.[7] Am 31. August 2023 wurde die Eiskremproduktion in Prenzlau vollständig eingestellt, die Produktionsanlagen wurden abgebaut und in ein Werk von DMK Eis nach Everswinkel gebracht.[8]

Produkte

Das Unternehmen verarbeitet die angelieferte Rohmilch zu Butter, Buttermilch, Milchpulver und Quark.[9] Außerdem wird in der Molkerei Butter aus Irland im Block angeliefert und in handelsübliche Verpackungen abgepackt.[10] Produkte der Uckermärker Milch tragen die Veterinärkontrollnummer DE BB 006 EG.

Zu den Absatzkanälen zählen der Lebensmitteleinzelhandel, die Lebensmittelindustrie sowie der Großhandel.[11]

Zertifizierungen

Die Molkerei produziert Trockenmilchpulver nach jüdischen Koscher-Standards[12] und islamischen Halal-Regeln.[9]

Kritik

Im Jahr 2012 kritisierte der damalige Umweltminister von Baden-Württemberg, Franz Untersteller, u. a. die Uckermärker Milch GmbH als Beispiel für Betriebe, welche von der EEG-Umlage befreit sind, obwohl sie die Vorgabe, im internationalen Wettbewerb zu stehen, nicht erfüllen würde. Somit müssten die Verbraucher höhere Strompreise zahlen.[13] Der Geschäftsführer der Uckermärker Milch GmbH verteidigte sich gegen die Vorwürfe, die Firma würde seiner Ansicht nach die Vorgaben erfüllen, da ein großer Teil der Produkte auch international Absatz finde.[14]

Auszeichnungen

  • 2009: Milchqualitätspreis für Speisequark, Frischkäse und Frischkäsezubereitungen[15]
  • 2012: 15 DLG Gold-Medaillen und 3 DLG Silber-Medaillen (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)[16]
  • 2013: 9 DLG Gold-Medaillen, 3 DLG Silber-Medaillen und 2 DLG Bronze-Medaille (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)

Einzelnachweise

  1. Hochdorf verkauft Uckermärker Milch. In: schweizerbauer.ch. 27. Februar 2020, abgerufen am 28. Februar 2020.
  2. Uckermärker Milch GmbH | Historie. In: Uckermärker Milch. Uckermärker Milch GmbH, 29. Juni 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2020; abgerufen am 27. Januar 2024.
  3. Werksgeschichte ab 1990. In: Uckermärker Milch. Uckermärker Milch GmbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. April 2020; abgerufen am 27. Januar 2024.
  4. Uckermärker Milch GmbH | Historie | Rueckkehr von Blauband und Schwan. In: Uckermärker Milch. Uckermärker Milch GmbH, 29. Juni 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2020; abgerufen am 27. Januar 2024.
  5. „125-jähriges Jubiläum Uckermärker Milch GmbH“ (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uckermark-tv.de
  6. Hochdorf-Gruppe kauft Uckermärker Milch. 22. September 2014, abgerufen am 27. Januar 2024.
  7. Mathias Scherfling: Eisproduktion in Prenzlau bis Ende 2023 gesichert. 7. Oktober 2021, abgerufen am 27. Januar 2024.
  8. Heiko Schulze: Produktion im Eiskremwerk Prenzlau endgültig eingestellt. 5. Oktober 2023, abgerufen am 27. Januar 2024.
  9. Produkte. In: Uckermärker Milch. Uckermärker Milch GmbH, abgerufen am 27. Januar 2024 (deutsch).
  10. frija Irische Butter - 250 g. 8. Dezember 2020, abgerufen am 27. Januar 2024.
  11. „Unternehmenswebsite Uckermärker Milch GmbH“
  12. MOZ.de: Landwirtschaft in der Uckermark: Rabbi überwacht koschere Milchpulver-Produktion in Prenzlau – ein europaweit einzigartiges Projekt. 20. Dezember 2022, abgerufen am 27. Januar 2024.
  13. Grün-Rot: Ausnahmeregeln treiben Strompreis hoch - Wirtschaftsnachrichten - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  14. Milchwerke Uckermark weisen Minister-Kritik zurück. In: Berliner Zeitung. Berliner Verlag, 3. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2016; abgerufen am 27. Januar 2024.
  15. Milch, Käse, Joghurt & Co. (PDF) In: MLUL Brandenburg. Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, April 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2016; abgerufen am 27. Januar 2024.
  16. „Goldregen Uckermärker Milch“ (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/firmenkurier.blog.de
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