U 44 (U-Boot, 1915)
U 44 war ein diesel-elektrisches U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.
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Einsätze
U 44 lief am 15. Oktober 1914 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 7. Mai 1915 in Dienst gestellt. Der erste und einzige Kommandant des U-Bootes war Paul Wagenführ.
U 44 führte während des Ersten Weltkriegs sechs Feindfahrten im östlichen Nordatlantik durch. Dabei wurden insgesamt 21 Handelsschiffe der Entente und neutraler Staaten mit einer Gesamttonnage von 72.332 BRT versenkt,[1] unter anderen am 30. März 1916 den ehemaligen Flying P-Liner, die norwegische Viermast-Bark Bell (ex. Perkeo) vor der bretonischen Insel Ouessant.
Verbleib
Am 12. August 1917 befand sich U 44 auf der Rückfahrt von einem erfolglosen Einsatz westlich der St.-Kilda-Inseln bei Schottland. Dabei war U 44 mehrmals auf U-Boot-Fallen gestoßen, wobei es am 5. August 1917 so schnell getaucht war, dass Meerwasser die Batterien beschädigt hatte. Kapitänleutnant Wagenführ sendete einen Rückfahrruf zur Station Nauen bei Berlin. Aufgrund von Funkstörungen wurde so lange gesendet, dass die Briten aufmerksam wurden und die Meldung entschlüsselten. Dies alarmierte ein vor Norwegen patrouillierendes Kreuzergeschwader. Der zum Geschwader gehörende Zerstörer Oracle sichtete im Morgengrauen ein auffälliges Schiff. Es war U 44 mit einem zur Tarnung gesetzten Segel. Wagenführ ließ tauchen, noch ehe die Oracle schießen konnte. U 44 tauchte jedoch in kurzen Abständen auf und wieder ab, offenbar aufgrund der Beschädigungen am Boot. Daher konnte die Oracle U 44 rammen und gezielt Wasserbomben werfen. Ölflecken an der Wasseroberfläche sowie aufschwimmende Teile der Korkisolation bestätigten die Versenkung. Als ungefähre Untergangsstelle gelten folgende Koordinaten vor der Südküste Norwegens (ca. 30 Seemeilen südwestlich der Insel Utsira): 58° 51′ N, 4° 20′ O . Sämtliche Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[2][3]
Sonstiges
Im Gegensatz zu vielen anderen Hochsee-U-Booten der kaiserlich-deutschen Marine besaß U 44 – so wie ihr Schwesterboot U 43 – keinen Kiel.[4]
Literatur
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.
Weblinks
Fußnoten
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 68.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 89.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. S. 31f.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 48.