U 220 (Kriegsmarine)

U 220 war ein deutsches U-Boot der U-Boot-Klasse X (X B), das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

U 220 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: X B
Feldpostnummer: M-50753
Werft: F. Krupp Germaniawerft, Kiel
Bauauftrag: 6. August 1940
Baunummer: 626
Kiellegung: 16. Februar 1941
Stapellauf: 16. Januar 1943
Indienststellung: 27. März 1943
Kommandanten:

27. März 1943 – 28. Oktober 1943
OblzS Bruno Barber

Flottillen:
  • 27. März 1943 – 31. August 1943 4. U-Flottille, Stettin
  • 1. September 1943 – 28. Oktober 1943 12. U-Flottille, Bordeaux
Einsätze: 1 Unternehmung
Versenkungen:

2 Schiffe versenkt (7199 BRT)

Verbleib: Am 28. Oktober 1943 durch Flugzeuge des Geleitflugzeugträgers USS Block Island versenkt.

Geschichte

U 220 wurde am 16. Februar 1941 auf der F. Krupp Germaniawerft Kiel auf Kiel gelegt, nachdem diese am 16. Februar 1940 den Bauauftrag erhielt. Das Boot lief am 16. Januar 1943 vom Stapel und wurde am 27. März 1943 unter Oberleutnant zur See Bruno Barber in Dienst gestellt. Das Boot besaß, wie viele andere Boote der Kriegsmarine, ein Turmemblem. Dieses zeigte einen lächelnden, weißen Aal, der sich auf einem blauen Hintergrund befand. U 220 unternahm eine Feindfahrt, auf der es zwei Schiffe mit einer Gesamttonnage von 7.199 BRT. versenkte, bevor es am 28. Oktober 1943 versenkt wurde.

Kommandant

Oberleutnant zur See der Reserve Bruno Barber wurde am 6. März 1904 in Deichhausen (Delmenhorst) geboren. Er trat im Jahre 1922 in die Reichsmarine ein und wurde 1935 zu einem Steuermann. Ein Jahr später wurde er zum Obersteuermann an Bord der U-Boote U 2, U 3, U 19, U 57 und U 93. Er war später der 3. Wachoffizier an Bord von U 93. Sein erstes richtiges Kommando erhielt er im November 1941 über U 58, einem Typ IIC „Einbaum“-U-Boot. Als sich U 220 im Bau befand, wurde er zu dessen Baubelehrung beordert. Oberleutnant Barber verstarb am 28. Oktober 1943 mit dem Rest seiner Männer, als U 220 versenkt wurde.

Verbleib

U 220 wurde am 28. Oktober 1943 während der Versorgung von U 256 unter OblzS Wilhelm Brauel von einer Avenger und einer Wildcat der Squadron VC-1 des US-amerikanischen Geleitflugzeugträgers Block Island mit Wasserbomben angegriffen. Nach dem Angriff kenterte und sank U 220 über den Bug. Es war ein Totalverlust mit 55 toten Seemännern. U 256 erwiderte den Angriff mit starkem Flakfeuer, tauchte aber in einem günstigen Augenblick weg. Ein abgeworfener Fido Akustik-Zielsuchtorpedo verfehlte sein Ziel und U 256 konnte entkommen.

Als eine wesentliche Ursache für die Entdeckung des Bootes wird die erfolgreiche amerikanische Entzifferung des von den U-Booten benutzten Schlüsselnetzes „Triton“ angesehen, das zur Verschlüsselung des Funkverkehrs mit dem BdU benutzt wurde.[1] Ab April 1943 waren hierzu im U.S. Naval Computing Machine Laboratory mehr als 120 speziell entwickelte Desch-Bombes gefertigt worden, die gegen die von der Kriegsmarine verwendete Enigma-M4 gerichtet waren.[2]

Literatur

  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger, Sperrbrecher. Fortgeführt von Dieter Jung und Martin Maass. Bernard & Graefe, München u. a. 1985, ISBN 3-7637-4802-4.

Einzelnachweise

  1. Jennifer Wilcox: Solving the Enigma – History of the Cryptanalytic Bombe. Center for Cryptologic History, NSA, Fort Meade (USA) 2001, S. 52. PDF; 0,6 MB (Memento vom 15. Januar 2009 im Internet Archive)
  2. John A. N. Lee, Colin Burke, Deborah Anderson: The US Bombes, NCR, Joseph Desch, and 600 WAVES – The first Reunion of the US Naval Computing Machine Laboratory. IEEE Annals of the History of Computing, 2000. S. 35. PDF; 0,5 MB, abgerufen am 22. Mai 2018.
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