US F1 Team

Das US F1 Team war ein US-amerikanisches Motorsportprojekt mit Sitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina, das seit dem Frühjahr 2009 die Teilnahme an der Formel-1-Weltmeisterschaft ab 2010 plante und von der FIA offiziell als Teilnehmer bestätigt wurde.[1] Nachdem zu Beginn des Jahres 2010 Gerüchte über ein Scheitern des Projekts zunahmen,[2][3] wurde schließlich am 2. März die vorübergehende Einstellung des Betriebes in Charlotte bekanntgegeben und ein Start in der Saison 2010 ausgeschlossen.[4]

Geschichte

Einer der Initiatoren des USF1-Projekts: Peter Windsor

Gründer des Projekts US F1 waren der US-amerikanische Rennsportingenieur Ken Anderson, der die Position des Teamchefs einnahm, und der britische Motorsportjournalist und frühere Williams-Teammanager Peter Windsor, der als Sportdirektor fungieren sollte. Beide verfügten über langjährige Erfahrung im Motorsport.[5]

US F1 sollte neben Campos Grand Prix, Virgin Racing und Lotus Racing als eines von vier neuen Teams in Bahrain debütieren und als erstes Formel-1-Team seit dem Team Haas (1985 und 1986) mit US-amerikanischer Lizenz teilnehmen. Als Motorenlieferant des Teams war der britische Hersteller Cosworth vorgesehen, der das erste Mal seit 2006 wieder in der Formel 1 vertreten ist. Der Rennwagen sollte von US F1 selbst entwickelt werden.[6] Am 25. Januar 2010 wurde mit José María López der erste Fahrer für die Saison 2010 auf der offiziellen Website bekanntgegeben.[7] Nach wochenlangen Spekulationen über das mögliche Scheitern des Projekts löste López diesen Vertrag jedoch wieder auf.[8]

Ken Anderson hoffte zunächst, nur die ersten Rennen des Jahres auslassen und mit dem Team zur Mitte der Saison antreten zu dürfen. Hierzu bot er der FIA im Februar 2010 die Hinterlegung einer Sicherheitsleistung an. Die FIA ging auf dieses Angebot allerdings nicht ein.[9] Die am 3. März 2010 veröffentlichte Nennliste enthielt keine Eintragung des US F1 Teams.[10]

Nach der Einstellung des Betriebes Anfang März 2010 äußerte sich Teamchef Anderson, dass er hoffe, sein Projekt 2011 an den Start bringen zu können, nach Pressemeldungen wurde jedoch im Juni 2010 das Team endgültig aufgelöst und das Inventar bei einer Auktion versteigert. Als Reaktion darauf behielt die FIA als Strafe die Einschreibegebühr für die Saison 2010 ein und schloss das Team für immer aus allen FIA-Wettbewerben aus.[11]

Einzelnachweise

  1. „FIA-Nennliste für 2010: FOTA-Teams sind dabei!“ (Motorsport-Total.com am 12. Juni 2009)
  2. „US-F1-Interview: Unser Problem ist Anderson“ (Motorsport-Total.com am 23. Februar 2010)
  3. „US F1: Das Team blutet weiter aus“ (Motorsport-Total.com am 24. Februar 2010)
  4. „US F1: Anderson hofft nun auf 2011“ (Motorsport-Total.com am 2. März 2010)
  5. “F1: USF1 Ready To Roll” (Memento vom 24. Februar 2009 im Internet Archive) (Formula-one.speedtv.com am 24. Februar 2009)
  6. „US F1: Endlich ‚Feuer frei‘“ (Motorsport-Total.com am 12. Juni 2009)
  7. “US F1 Team announces Jose Maria Lopez as driver for 2010 season” (Memento des Originals vom 28. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.usgpe.com (Pressemitteilung des Teams vom 25. Januar 2010)
  8. „López löst Vertrag mit US F1 auf“ (Motorsport-Total.com am 2. März 2010)
  9. motorsport aktuell, Heft 10/2010
  10. FIA veröffentlicht Nennliste ohne Stefan GP und US F1
  11. „FIA: Ausschluss für immer und Geldstrafe für US F1“ (Motorsport-Total.com am 24. Juni 2010)
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