UC 10

UC 10 war ein U-Boot der Kaiserlichen Marine vom Typ UC I, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.[1]

UC 10 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse UC-1-Klasse / Typ UC I
Bauwerft AG Vulkan, Hamburg
Baunummer 54
Stapellauf 15. Juli 1915
Indienststellung 17. Juli 1915
Verbleib Am 21. August 1916 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 33,99 m (Lüa)
29,62 m (KWL)
Breite 3,15 m
Tiefgang (max.) aufgetaucht: 3,04 m
getaucht: 6,3 m
Verdrängung aufgetaucht: 168 t
getaucht: 183 t
 
Besatzung 15 Mann
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
6-Zyl-Daimler-Diesel
Siemens-Schuckert-Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 90 PS
E-Motor: 175 PS
Propeller 1 × dreiflügelig ⌀ 1,08 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius 800 sm
Tauchzeit 23–36 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
5,22 kn (10 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
6,2 kn (11 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze 30 Feindfahrten
Erfolge 18 Versenkungen
5 Schiffe beschädigt

Bootsdaten

UC 10 war ein Einhüllenboot mit einem Dieselmotor mit 90 PS und einem Elektromotor mit 175 PS. Damit konnten über Wasser 6,2 kn und getaucht 5,2 kn erreicht werden. Die Reichweite betrug Überwasser bei 5 kn 750 sm und getaucht bei 4 kn 50 sm. Für Tauchfahrten reichte die Batteriekapazität für eine Stunde und die maximale Tauchtiefe war mit 50 m angegeben. Das Boot war 33,99 m lang, 3,15 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,04 m. Die Verdrängung betrug über Wasser 168 t und getaucht 183 t.[2][3]

Die Besatzung bestand aus dreizehn Mannschaften und einem Offizier.[2][3]

Die Bewaffnung bestand aus sechs Minenschächten und zwölf Minen des Typs „UC 120“. Zusätzlich wurde ein 7,92-mm-Maschinengewehr mitgeführt.[2][3]

Geschichte

UC 10 wurde auf der Vulkanwerft in Hamburg gebaut und lief dort am 15. Juli 1915 vom Stapel. Zwei Tage später erfolgte die Indienststellung.[3] Das Boot fuhr in seiner Dienstzeit auf 30 Feindfahrten. Es konnte dabei 16 Handelsschiffe mit einer Tonnage von 30.406 t und zwei Zerstörer mit 598 t versenken. Fünf Handelsschiffe mit 16.627 t wurden beschädigt.[1]

UC 10 wurde am 21. August 1916 westlich von Den Haag auf Position 52° 2′ N,  54′ O vom englischen U-Boot E54 mit zwei Torpedos angegriffen, von denen einer traf. UC 10 ging mit seiner Besatzung unter, keiner der 18 Mann an Bord überlebte.[4]

Versenkte und beschädigte Schiffe

DatumNameTonnageNationErgebnis
30. Dezember 1915Ellewoutsdijk2.229Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandeversenkt
4. Januar 1916Leto3.225Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandeversenkt
5. Januar 1916Fridtjof Nansen3,275Norwegen Norwegenversenkt
20. Januar 1916Apollo799Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandeversenkt
21. Januar 1916Falls City4.729Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichbeschädigt
25. Februar 1916Southford963Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
26. Februar 1916Birgit1.117Schweden Schwedenversenkt
29. Februar 1916Malvina1.244Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichbeschädigt
7. März 1916HMS Coquette335Royal Navy Royal Navyversenkt
7. März 1916HMS TB 11236Royal Navy Royal Navyversenkt
11. März 1916Zaandijk4.189Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandebeschädigt
18. März 1916Palembang6.674Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandeversenkt
3. April 1916Ino702Norwegen Norwegenversenkt
26. April 1916Dubhe3.233Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandebeschädigt
26. April 1916Noordzee298Königreich der Niederlande Königreich der Niederlandeversenkt
1. Mai 1916Hendon Hall3.994Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
2. Mai 1916Rochester City1.239Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
22. Mai 1916Rhenass3.638Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
27. Mai 1916Lincairn3.232Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
1. Juni 1916Parkgate216Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichbeschädigt
20. August 1916Dragoon30Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
3. September 1916Rievaulx Abbey1.166Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreichversenkt
11. Dezember 1916Nora772Danemark Dänemarkversenkt
Versenkt:
Beschädigt:
Gesamt:
31.004
16.627
47.631

Kommandanten

17. Juli bis 3. November 1915Oberleutnant zur See Ernst Rosenow
4. November bis 8. Dezember 1915Oberleutnant zur See Max Viebeg
9. Dezember 1915 – 13. Juni 1916Oberleutnant zur See Alfred Nitzsche
14. bis 26. Juni 1916Oberleutnant zur See Reinhold Saltzwedel
27. Juni bis 21. August 1916Oberleutnant zur See Werner Albrecht

Literatur

  • Harald Bender: Die UC-Boote der Kaiserlichen Marine 1914–1918. Minenkrieg mit U-Booten. Mittler Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8132-0758-7.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger und Sperrbrecher. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1985, ISBN 3-7637-4802-4.
  • Robert Gardiner, Randal Gray: Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 978-0-87021-907-8, OCLC 12119866.
  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7 (Genehmigte Lizenzausgabe Bernard & Graefe Verlag Bonn).
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing 1998, ISBN 3-924896-43-7.
  • V. E. Tarrant: The U-Boat Offensive. 1914–1945. Naval Institute Press, Annapolis 1989, ISBN 978-0-87021-764-7, OCLC 20338385.
  • Tomas Termote: Krieg unter Wasser. Unterseebootflottille Flandern 1915–1918. Mittler Verlag, Bonn 2015, ISBN 3-8132-0959-8.

Fußnoten

  1. Tarrant: The U-Boat Offensive. S. 173.
  2. Termote: Krieg unter Wasser. S. 45–55.
  3. Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe. S. 57.
  4. Kemp: U-Boot-Verluste. S. 20.
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