Tungerloh-Pröbsting

Tungerloh-Pröbsting ist eine münsterländische Bauerschaft und ein Teil der Stadt Gescher im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen. Bis 1969 war Tungerloh-Pröbsting eine Gemeinde im alten Kreis Coesfeld.

Tungerloh-Pröbsting
Stadt Gescher
Koordinaten: 51° 56′ N,  3′ O
Fläche: 28,4 km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 48712
Vorwahl: 02542
Tungerloh-Pröbsting (Nordrhein-Westfalen)
Tungerloh-Pröbsting (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Tungerloh-Pröbsting in Nordrhein-Westfalen

Geografie

Die Bauerschaft Tungerloh-Pröbsting südlich von Gescher im 19. Jahrhundert

Tungerloh-Pröbsting liegt südlich der Kernstadt Gescher und wird durch die Berkel von der nordöstlich angrenzenden Bauerschaft Tungerloh-Capellen getrennt. Die ehemalige Gemeinde Tungerloh-Pröbsting besaß eine Fläche von 28,4 km².[1] Teile von Tungerloh-Pröbsting liegen in den Landschaftsschutzgebieten Velen-Tungerloh-Pröbsting und Tungerloh-Pröbsting Ost.

Geschichte

Die Bauerschaft Tungerloh-Pröbsting gehörte im Alten Reich bis zum Reichsdeputationshauptschluss zum Kirchspiel Gescher des Hochstifts Münster. Es wurde vom Amt Ahaus verwaltet.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde es 1803 Teil des Fürstentums Salm, welches bereits 1811 von Frankreich annektiert wurde. Tungerloh wurde vorübergehend dem Arrondissement Rees im Département Ober-IJssel (Yssel-Supérieur) zugeordnet; das Arrondissement wurde bereits am 27. April desselben Jahres in das neu geschaffene Département Lippe umgegliedert.

Im November 1813 kam die Gemeinde Tungerloh-Pröbsting zu Preußen und gehörte zunächst zur Bürgermeisterei Gescher im 1816 gegründeten Kreis Coesfeld.

Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 aus der Bürgermeisterei Gescher das Amt Gescher, zu dem die sechs Gemeinden Büren, Estern, Gescher, Harwick, Tungerloh-Capellen und Tungerloh-Pröbsting gehörten.[2]

Aus einem im Süden der Gemeinde liegenden Torfwerk und der zugehörigen Arbeitersiedlung entwickelte sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts der heutige Ortsteil Hochmoor.

Durch das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Coesfeld wurden am 1. Juli 1969 alle sechs Gemeinden des Amtes Gescher, darunter auch Tungerloh-Pröbsting, zur neuen Stadt Gescher zusammengeschlossen. Diese wurde 1975 Teil des neuen Kreises Borken. Damit endete die 159-jährige Zugehörigkeit zum Kreis Coesfeld. Bereits im Alten Reich war die Amtsgrenze zwischen Ahaus und Horstmar (zu dem Coesfeld gehörte) am Ostrand von Tungerloh, zeitweise war dies sogar eine Landesgrenze zu Salm-Horstmar (1803–1806) bzw. zum Großherzogtum Berg (1806–1811).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1858654[3]
1885610[4]
1910780[5]
19391375[6]
19501450[1]
19692144[1]

Gegenwart

Ein Träger des lokalen Brauchtums ist die St. Antonius Schützengilde Tungerloh-Pröbsting. Die Naturschutzgebiete Fürstenkuhle und Kuhlenvenn liegen im ehemaligen Gemeindegebiet. Ein Baudenkmal ist Egberdings Mühle, eine Doppelmühlenanlage mit Stauanlage an der Berkel.[7]

Einzelnachweise

  1. Hans-Walter Pries: Tungerloh-Pröbsting. Abgerufen am 21. Januar 2017.
  2. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Münster 1843, Seite 327 f. Abgerufen am 3. September 2017.
  3. Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-commons.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  6. Michael Rademacher: Coesfeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Egberdings Mühle (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gescher.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.