TuS Dornberg

Der TuS Dornberg (vollständiger Name: Turn- und Sportverein Dornberg 02 e.V.) ist ein Sportverein aus dem Bielefelder Stadtteil Großdornberg. Die erste Fußballmannschaft spielte ein Jahr in der fünftklassigen NRW-Liga und zwei Jahre lang in der fünftklassigen Oberliga Westfalen. Neben Fußball bietet der Verein die Sportarten Volleyball, Turnen und Badminton an.

TuS Dornberg
Vereinslogo
Basisdaten
Name Turn- und Sportverein
Dornberg 02 e.V.
Sitz Bielefeld-Großdornberg,
Nordrhein-Westfalen
Gründung 1902
Farben Grün-Weiß
Website tus-dornberg.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Jens Horstmann
Spielstätte BIPA Sportarena
Plätze 3.000
Liga Landesliga Westfalen 1
2022/23 12. Platz
Heim
Auswärts

Geschichte

Frühe Jahre (1902 bis 1999)

Der Verein wurde im Jahr 1902 gegründet. Wann die Fußballabteilung gegründet wurde, ist unbekannt. Die Fußballer spielten jahrzehntelang lediglich auf Kreisebene, ehe es Mitte der 1970er Jahre den ersten Aufschwung gab. 1975 wurde der TuS Dornberg erstmals Bielefelder Kreismeister und stieg in die Bezirksliga auf. Ein Jahr später gelang der Mannschaft der Durchmarsch in die damals viertklassige Landesliga Westfalen durch einen Sieg im Entscheidungsspiel gegen die SpVgg Fichte Bielefeld. Dort belegten die Dornberger zunächst den elften Platz und wurden danach zweimal in Folge Dreizehnter.

Die erfolgreichste Spielzeit war die Saison 1979/80, als die Dornberger Neunter wurden. Zwei Abstiege in Folge sorgten für die Rückkehr 1982 in die Kreisliga A. Während der Bezirksligasaison 1981/82 holten die Dornberger ganze 3:61 Punkte. Nach Vizemeisterschaften in den Jahren 1989, 1992 und 1993 hinter dem VfL Schildesche, dem TuS Einigkeit Hillegossen bzw. dem SC Halle gab es während der Saison 1994/95 gab es noch einmal ein kurzes Bezirksligagastspiel,[1] ehe finanzielle Probleme zum sportlichen Absturz führten. 1997 ging es hinunter in die Kreisliga B, vor die Dornberger zwei Jahre später in der Kreisliga C, der untersten Spielklasse ankamen.

Aufschwung (1999 bis 2012)

Die sportliche Wende begann im Jahre 1999, als eine Sponsorengruppe unter Führung des ehemaligen Sat. 1-Nachrichtensprechers Hans-Hermann Gockel den Verein übernahm.[2] Fünf Aufstiege in Folge brachten die Dornberger bis zum Jahre 2004 in die Verbandsliga Westfalen. Einen großen Anteil am Aufschwung hatte Stürmer Tony Agyemang, der während der fünf Jahre über 150 Tore erzielte.[3] Der Sprung in die Verbandsliga erwies sich jedoch als zu groß, so dass der Abstieg in die Landesliga die Folge war. Der direkte Wiederaufstieg wurde unter dem neuen Trainer Jürgen Prüfer verpasst. Mit fünf Punkten Rückstand auf Mitabsteiger SC Wiedenbrück 2000 wurden die Dornberger nur Vizemeister.

Nach einem Jahr im Mittelfeld der Tabelle schaffte die Mannschaft in der Saison 2007/08 die Meisterschaft und den Wiederaufstieg in die mittlerweile in Westfalenliga umbenannte Spielklasse. Zwar verloren die Dornberger am letzten Spieltag mit 1:0 bei FT Dützen, profitierte aber von dem 3:3-Unentschieden des Konkurrenten Union Minden beim VfB Fichte Bielefeld. Nach einem neunten Platz in der Aufstiegssaison 2008/09 übernahm Mario Ermisch das Traineramt. Er führte die Mannschaft zunächst auf Platz fünf und in der Saison 2010/11 zur Meisterschaft. Am vorletzten Spieltag wurde der Titel durch ein 2:2 gegen die zweite Mannschaft des SC Paderborn 07 perfekt gemacht und der TuS Dornberg stieg in die NRW-Liga auf. Abteilungsleiter Hans-Werner Freese sprach scherzhaft davon, dass sich der Verein „verlaufen“ habe.[4]

Da es in der NRW-Liga-Saison 2011/12 keine Absteiger gab, ging der Verein gelassen in die Saison. Schließlich wurden die Dornberger Zwölfter, besiegten den Meister FC Viktoria Köln zu Hause mit 1:0 und kamen zu einem 2:0-Auswärtssieg beim ehemaligen Bundesligisten KFC Uerdingen 05. Dennoch musste Trainer Frederic Kollmeier am Saisonende gehen. Während der Saison zog sich der Hauptsponsor Hartmut Ostrowski zurück, so dass der Etat für die kommende Spielzeit um 60 Prozent verkleinert werden musste. Ein zwischenzeitlich geplanter Rückzug wurde verworfen.[5] Auf lokaler Ebene konnten die Dornberger viermal die Bielefelder Hallenstadtmeisterschaft gewinnen. Die Mannschaft setzte sich 2003 gegen Arminia Bielefeld Amateure, 2010 gegen den VfL Theesen, 2011 gegen den TuS Ost Bielefeld und 2012 gegen den VfR Wellensiek durch. 2004 und 2008 wurden die Endspiele gegen die Amateure von Arminia Bielefeld jeweils verloren.

Gegenwart (seit 2012)

Von 2012 an trat der Verein in der wieder eingeführten Oberliga Westfalen an. Das Traineramt übernahm Zafer Atmaca. Die Mannschaft geriet in der Saison 2012/13 in den Abstiegskampf und konnte sich erst am letzten Spieltag trotz einer 2:4-Niederlage beim FC Gütersloh 2000 retten. Nachdem die Dornberger in der Saison 2013/14 aus den ersten elf Spielen nur drei Punkte holten, musste Trainer Atmaca im Oktober 2013 gehen. Nachfolger wurde István Gál,[6] der den Abstieg als Tabellenletzter nicht verhindern konnte. Tiefpunkt der Saison war das Heimspiel gegen den SC Roland Beckum, das nur 50 Zuschauer sehen wollten.[7] Zur Saison 2014/15 starteten die Dornberger mit einem runderneuerten Kader, da der Vereinsetat für die Spielzeit gegenüber dem Vorjahr halbiert werden musste.[8]

Anfang Februar 2015 musste Trainer István Gál gehen, nachdem die Mannschaft erneut in Abstiegsgefahr geriet. Nachfolger wurde Ex-Nationalspieler David Odonkor, der nach nur drei Monaten zurücktrat. Odonkor hatte das Auftreten seiner Mannschaft als „hoffnungslos“ bezeichnet.[9] Dornbergs Manager Hans-Werner Freese bezeichnete die Verpflichtung von Odonkor rückblickend als „großen Fehler“. Am Saisonende wurden die Dornberger als Vorletzter in die Landesliga durchgereicht. Dort traten die Dornberger in der Saison 2015/16 allerdings nicht an und machten erst in der Saison 2016/17 in der Bezirksliga weiter.[10] Nach vier Jahren Neuaufbau gelang 2020 der Wiederaufstieg in die Landesliga.

Stadion

Heimspielstätte des TuS Dornberg ist der Sportplatz Mühlenbrink mit einer Kapazität von 3.000 Plätzen. Es gibt keine überdachten Plätze. Der Sportplatz hatte ursprünglich einen Aschebelag. Nach einem Umbau im Jahre 2006 wurde am Mühlenbrink ein Kunstrasen verlegt. Seit 2011 trägt das Stadion den Namen BIPA Sportarena.

Statistik

Erfolge

  • Meister der Westfalenliga 1: 2011
  • Meister der Landesliga Westfalen 1: 2004, 2008
  • Kreispokalsieger Bielefeld: 2010, 2011, 2012, 2013, 2019, 2020
  • Sieger der Bielefelder Hallen-Stadtmeisterschaft: 2003, 2010, 2011, 2012, 2019[11]
  • Ü-32-Westfalenmeister: 2019[12]

Saisonbilanzen

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg.[13]

Saisonbilanzen 1970 bis 1997
SaisonLigaLevelPlatzTorePunkte
1970/711. Kreisklasse BielefeldVI07.043:04328:28
1971/721. Kreisklasse BielefeldVI12.036:05226:34
1972/731. Kreisklasse BielefeldVI05.050:04829:31
1973/741. Kreisklasse BielefeldVI10.039:05026:30
1974/751. Kreisklasse BielefeldVI01.060:03344:12
1975/76Bezirksklasse Westfalen, Gr. 2V01.057:03144:16
1976/77Landesliga Westfalen, Gr. 1IV11.036:04328:36
1977/78Landesliga Westfalen, Gr. 1IV13.039:04724:36
1978/79Landesliga Westfalen, Gr. 1V 113.036:04924:36
1979/80Landesliga Westfalen, Gr. 1V09.033:04228:32
1980/81Landesliga Westfalen, Gr. 1V16.023:07512:48
1981/82Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VI17.028:12003:61
1982/83Kreisliga A Bielefeld, Gr. 1VII12.043:06423:37
1983/84Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII10.055:05628:32
1984/85Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII16.030:05920:40
1985/86Kreisliga B Bielefeld, Gr. 2VIII02.095:03548:12
1986/87Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII03.065:04738:22
1987/88Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII03.064:04739:21
1988/89Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII02.059:03940:20
1989/90Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII08.053:04930:30
1990/91Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII03.077:02846:12
1991/92Kreisliga A Bielefeld, Gr. 1VII02.101:02749:11
1992/93Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII02.085:02942:18
1993/94Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VII01.099:02152:08
1994/95Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VII 215.036:07217:43
1995/96Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VIII09.060:7238 3
1996/97Kreisliga A Bielefeld, Gr. 2VIII16.024:9317
Saisonbilanzen seit 1997
SaisonLigaLevelPlatzTorePunkte
1997/98Kreisliga B Bielefeld, Gr. 2IX07.051:5939
1998/99Kreisliga B Bielefeld, Gr. 2IX16.044:6830
1999/00Kreisliga C Bielefeld, Gr. 4X01.214:1582
2000/01Kreisliga B Bielefeld, Gr. 2IX01.125:2482
2001/02Kreisliga A BielefeldVIII01.127:3081
2002/03Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VII01.082:2068
2003/04Landesliga Westfalen, Gr. 1VI01.080:3064
2004/05Verbandsliga Westfalen, Gr. 1V16.035:4831
2005/06Landesliga Westfalen, Gr. 1VI02.072:4859
2006/07Landesliga Westfalen, Gr. 1VI11.061:6338
2007/08Landesliga Westfalen, Gr. 1VI01.073:2766
2008/09Westfalenliga, Gr. 1VI 410.055:6044
2009/10Westfalenliga, Gr. 1VI05.070:5458
2010/11Westfalenliga, Gr. 1VI01.066:3368
2011/12NRW-LigaV12.045:6638
2012/13Oberliga WestfalenV15.053:6933
2013/14Oberliga WestfalenV18.030:6916
2014/15Westfalenliga Westfalen, Gr. 1VI16.025:5822
2015/16Landesliga Westfalen, Gr. 4VII16.00:0000 5
2016/17Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VIII04.077:4559
2017/18Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VIII04.081:4359
2018/19Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VIII06.074:5543
2019/20Bezirksliga Westfalen, Gr. 2VIII01.abgebrochen 6
2020/21Landesliga Westfalen, Gr. 1VIIannulliert 7
2021/22Landesliga Westfalen, Gr. 1VII05.065:6448
2022/23Landesliga Westfalen, Gr. 1VII12.065:7344
1 
Durch die Einführung der Oberliga Westfalen war die Landesliga nur noch fünftklassig.
2 
Durch die Wiedereinführung der Regionalliga war die Bezirksliga nur noch siebtklassig.
3 
Die Drei-Punkte-Regel wurde eingeführt.
4 
Durch die Einführung der 3. Liga war die Westfalenliga nur noch sechstklassig.
5 
Der Verein zog seine Mannschaft vor Saisonbeginn zurück.
6 
Die Saison wurde wegen der COVID-19-Pandemie abgebrochen.
7 
Wegen der andauernden COVID-19-Pandemie wurde die Saison annulliert.

Persönlichkeiten

Ehemalige Spieler

Trainerhistorie

  • 1970er Jahre: Dieter Schulz
  • bis 2005: Andreas Brandwein
  • 2005–2006: Jürgen Prüfer
  • 2006–2009: Mirko Jerenko
  • 2009–2011: Mario Ermisch
  • 2011–2012: Frederic Kollmeier
  • 2012–2013: Zafer Atmaca
  • 2013–2015: István Gál
  • 2015: David Odonkor
  • 2015–2019: Onur Erdem
  • seit 2019: Jens Horstmann

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Heide (Hrsg.): Die Fußball-Chronik: Von Montevideo bis Ostwestfalen-Lippe. 2007, S. 3032.
  2. Arndt Wienböker: Trauer um Hans-Werner Freese. Westfalen-Blatt, abgerufen am 7. April 2020.
  3. Dornberg Echo 2002. (ZIP; 4,0 MB) TuS Dornberg, abgerufen am 7. September 2013.
  4. Thorsten Richter: "Wir haben uns einfach verlaufen". RevierSport, abgerufen am 7. September 2013.
  5. Dornberg trennt sich von Kollmeier. Neue Westfälische, abgerufen am 7. September 2013.
  6. Elmar Redemann: Der nächste Oberligist zieht die Reißleine. RevierSport, abgerufen am 23. Oktober 2013.
  7. Elmar Redemann: 76 Zahlende! Die Gründe? Die Folgen? RevierSport, abgerufen am 18. August 2017.
  8. Sebastian Ries: Etat wurde nach Abstieg halbiert. RevierSport, abgerufen am 18. Juli 2014.
  9. "So viel Negatives": Odonkor legt das Amt in Dornberg nieder. Kicker, abgerufen am 6. Februar 2015.
  10. Hans Joachim Kaspers und Nicole Bentrup: TuS Dornberg auf dem Rückzug. Neue Westfälische, abgerufen am 7. September 2013.
  11. Die Siegerlisten der Hallenmeisterschaften. FLVW Kreis Bielefeld, abgerufen am 18. August 2017.
  12. Die Feldfußball-Titelträger der Ü32. Fußballkreis Bielefeld, abgerufen am 12. Juli 2019.
  13. TuS Dornberg. Westfalenkick, abgerufen am 19. Oktober 2020.

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