Tsingtao (Brauerei)

Tsingtao (chinesisch 青島啤酒 / 青岛啤酒, Pinyin Qīngdǎo Píjiǔ  „Qingdao-Bier“, amtlich Tsingtao Brewery Co., Ltd. 青島啤酒股份有限公司 / 青岛啤酒股份有限公司) ist eine 1903 gegründete Brauerei aus der ehemals deutschen Kolonialstadt Tsingtau (heute nach Pinyin Qīngdǎo) in der Shandonger Provinz in der Volksrepublik China.

Tsingtao Brewery Co., Ltd.
青岛啤酒股份有限公司
Rechtsform Co., Ltd.
ISIN CNE1000004K1
Gründung 1903
Sitz Qingdao, Volksrepublik China
Leitung Sun Ming Bo, Chairman
Mitarbeiterzahl 43.228[1]
Umsatz 26,106 Mrd. CNY[1]
3,572 Mrd. EUR[2]
Branche Brauerei
Website www.tsingtao.com.cn
Stand: 31. Dezember 2016
Hauptgebäude von Tsingtao im neuen Stadtzentrum von Qingdao
Eingang zur Brauerei und zum Museum von Tsingtao
Brauereigebäude in Qingdao

Tsingtao zählt in China zu den beiden größten Brauereien des Landes und weltweit zu den Top 10.[3][4] Das dort hergestellte Bier wird in mehr als 100 Länder exportiert.[5]

Geschichte

Die Brauerei wurde im Jahre 1903 von deutschen Siedlern als Germania-Brauerei in Kiautschou gegründet. Der Betrieb wurde auch während des Ersten und Zweiten Weltkriegs bzw. in der Zeit der japanischen Besetzung aufrechterhalten.[3]

Die Schreibweise Tsingtao ist eine Besonderheit, da die offizielle Umschreibung des Ortsnamens Qingdao lautet. Andererseits wurde auch der alte deutsche Ortsname nicht direkt übernommen, denn dieser lautete Tsingtau.

1949 wurde die Brauerei verstaatlicht und in den 1990ern wieder privatisiert.[6]

1972 wurde Tsingtao in den US-amerikanischen Markt eingeführt und ist seitdem das am meisten verkaufte chinesische Bier in den USA. Am 15. Juli 1993 ging das Unternehmen in Hong Kong an die Börse.[1] Weltweit wird Tsingtao in über 100 Staaten exportiert (Stand: 2024).[7] Damit liegt Tsingtaos Anteil des chinesischen Bierexports bei ca. 50 %. 2016 braute das Unternehmen rund 79,2 Millionen Hektoliter Bier in 62 eigenen Brauereien. Zwei weitere Brauereien werden als Joint-Venture betrieben.[1]

Der Marktanteil von Tsingtao in China liegt bei ca. 17 % (2019).[8]

Tsingtao ist die zweitgrößte Brauerei der Volksrepublik China, nach CR Snow. Sie stand im Jahre 2016 auf Platz 6 der größten Brauereien weltweit.[9][4]

In China gibt es ca. 60 Brauerei-Standorte.[5]

Aktionärsstruktur

Im Januar 2009 verkaufte Anheuser-Busch InBev seine 19,9%ige Beteiligung an Tsingtao an die japanische Brauerei Asahi. Asahi ist damit mit einem Anteil von insgesamt 31 % zweitgrößter Anteilseigner der Tsingtao-Brauerei. Anheuser-Busch InBev behält eine Minderheitsbeteiligung von 7 %.[10] 2017 hielt Asahi noch einen Anteil von 19,9 %. Diesen Anteil veräußerte Asahi im Dezember 2017 an die chinesische Fosun Group.[11][12]

Anteilseigner

Am 31. Dezember 2022 hielten folgende Anteilseigner mehr als 2 % am Unternehmen:[13]

AnteilseignerAnteile
HKSCC Nominees Limited45 %
Tsingtao Brewery Group Company Limited32,51 %
Hong Kong Securities Clearing Company Limited1,94 %

Auszeichnungen

  • Gold-Medaille, München Bier-Expo 1906
  • Bronze-Medaille, Pils, Bier-Weltmeisterschaft 1993
  • Silber-Medaille, Pils, Bier-Weltmeisterschaft 1994
  • Gold-Medaille, Chefs in America Award
  • Silber-Medaille, Bier-Weltmeisterschaft 2003

Biermarken

Siehe auch

Commons: Tsingtao (Brauerei) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 年度報告 Annual Report 2006. (PDF; 5,1 MB) Tsingtao Brewery Co., Ltd. In: stock.tsingtao.com.cn. Tsingtao Brewery, 28. April 2017, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2017; abgerufen am 1. November 2022 (chinesisch, englisch, Annual Report 2016 – Jahresbericht 2016): 營業收入 – Revenue – Umsatzerlöse: 26.106.344 RMB
  2. Umgerechnet zum Kurs am Bilanzstichtag, den 31. Dezember 2016
  3. Harald Küst: Duisburger Geschichte und Geschichten: Tsingtao und das deutsche Bier. Abgerufen am 2. September 2019.
  4. Der Barth-Bericht: Die 40 größten Brauereigruppen der Welt zum 31. Dezember 2016. (PDF; 2,5 MB) In: barthhaasgroup.com. Joh. Barth & Sohn GmbH & Co KG., Juli 2017, S. 8, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juli 2018; abgerufen am 1. November 2022.
  5. Across China: Beer taster makes Chinese brew palatable, recognizable – Xinhua | English.news.cn. In: xinhuanet.com. Xinhua, 12. August 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2020; abgerufen am 1. November 2022 (englisch).
  6. Riho Laurisaar: Qingdao is home to beer in a bag. In: gbtimes.com. Global Times, 10. August 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. September 2019; abgerufen am 1. November 2022 (englisch).
  7. 2023 Annual Results Announcement. (PDF; 472 kB) In: tsingtao.com.cn. Tsingtao Brewery Company Limited, 2023, S. 16, 17, abgerufen am 28. März 2024 (englisch): „The Company’s products have been marketed in 120 countries and regions, […]“
  8. Tillmann Neuscheler: Braukunst: Mehr Hopfen für weniger Bier. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. September 2019]).
  9. Die größten Brauereien der Welt. Hopfen und Malz. In: wiwo.de. Wirtschaftswoche, 12. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2013; abgerufen am 1. November 2022.
  10. Anheuser-Busch Inbev to Sell Minority Stake in Tsingtao to Asahi. In: drinksint.com, Drinks International, abgerufen am 15. Februar 2020. (englisch)
  11. Asahi to Sell Its Stake in China's Tsingtao for $941 Million. In: Bloomberg.com, abgerufen am 21. Dezember 2017 (englisch)
  12. Biermarkt: Tsingtao wird wieder komplett chinesisch. In: Handelsblatt. 20. Dezember 2017, ISSN 0017-7296 (handelsblatt.com [abgerufen am 17. September 2023]).
  13. Annual Report 2022. (PDF; 6,5 MB) In: tsingtao.com.cn. 31. Dezember 2022, S. 21, abgerufen am 17. September 2023 (chinesisch, englisch).
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