Trongsa-Dzong

Trongsa-Dzong (Dzongkha ཀྲོང་གསར) ist ein buddhistisches Kloster (Dzong) und eine Burg am Rande der Kleinstadt Tongsa (oft auch Trongsa geschrieben) im Königreich Bhutan. Es befindet sich in einer Höhe von ca. 2300 Metern. In einem der Verwaltungsgebäude des Klosters befindet sich der Sitz der Regierung des Trongsa-Distriks.

Trongsa-Dzong
Trongsa-Dzong

Trongsa-Dzong

Staat Bhutan
Entstehungszeit 1647
Burgentyp Dzong (Klosterburg)
Geographische Lage 27° 30′ N, 90° 30′ O
Trongsa-Dzong (Bhutan)
Trongsa-Dzong (Bhutan)
Eine Ansicht auf Häuser die von Wald umgeben sind.
Panorama mit Häusern der Stadt Tongsa

Geschichte

Yongzin Ngagi Wangchuk, ein Angehöriger der Drugpa-Kagyü, einer der sogenannten „acht kleineren Schulen“ der Kagyü-Schulrichtung des tibetischen Buddhismus (Vajrayana) hatte im Jahr 1541 eine Vision und die Erscheinung eines Lichts. Er meditierte an der Stelle des heutigen Trongsa-Dzong und einige jüngere Gefährten gesellten sich zu ihm. So entstand ein kleines Meditationszentrum. Im Jahre 1647 wurde Chhoeje Minjur Tenpa zum ersten Gouverneur (Penlop) der Region ernannt und begann im gleichen Jahr mit dem Bau eines Dzong. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Dzong erweitert und auch in den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Gebäude, im Besonderen Tempel hinzu. Das Trongsa Dzong wurde zum Hauptquartier für die östliche Region Bhutans und war der Sitz des Gouverneurs des Trongsa-Distrikts.[1][2] Das Kloster wurde in einer strategisch zentralen Lage angelegt, da sich in der Nähe mehrere Handelswege kreuzten. Inzwischen gilt das Kloster als das größte Dzong in Bhutan. Aufgrund der architektonischen Besonderheiten und der sehenswerten Innenausstattung übt das Trongsa Dzong eine große Anziehungskraft auf Besucher aus dem In- und Ausland aus. Davon profitiert auch die Wirtschaft in der gesamten Region im Distrikt Tsonga.

Architektur und Ausstattung

Außenanlagen

Architektonisch gesehen ist das Trongsa-Dzong ein klassisches Dzong. Es ist mehrere Etagen hoch, mit weißen Mauern sowie kunstvollen Dächern versehen und direkt in eine Felsenlandschaft eingefügt. Das Trongsa Dzong ist ein sehr umfangreicher, aus vielen Gebäuden bestehender Komplex. Es erstreckt sich über mehrere Ebenen und beinhaltet eine Vielzahl von Innenhöfen und Durchgängen. Außerdem enthält es zahlreiche Tempel und mehrere Wachtürme sowie Wohn- und Verwaltungsgebäude. Im Jahr 2008 wurde ein kleines Museum hinzugefügt. Des Weiteren enthält das Kloster eine Druckerei, die in erster Linie religiöse Texte aus Bhutan druckt. Im Klosterkomplex leben im Durchschnitt etwa 200 Mönche.[3]

Innenausstattung

Die Innenanlagen sind reich mit Galerien, Wandmalereien, Holztäfelungen, Schnitzereien, Beschlägen, Fassaden-Verzierungen, Ornamenten und weiteren Dekorationen ausgestattet. Im Folgenden sind dazu einige Beispiele gezeigt:

Lebensrad

Im Trongsa-Dzong befindet sich eine Gemälde-Darstellung des Lebensrades, welches aus vier konzentrischen Kreisen besteht, die den ewigen Kreislauf des Lebens mit dem Bedingten Entstehen und die Wiedergeburt darstellen sowie die Drei Wurzelgifte Hahn (Gier), Schlange (Hass) und Schwein (Verblendung) zeigen. Derartige bildliche Darstellungen der Daseinsbereiche haben eine lange buddhistische Tradition und sind ein Symbol der buddhistischen Meditation. Die folgende Bildauswahl zeigt Ausschnitte der Kreise.

Trivia

Foto eines Geldscheines. Er ist leicht rosa und stellt einen Blick auf eine Häuserzeile dar. Die Zahl 40 steht in den oberen Ecken, die Zahl 50 in den unteren.
Banknote

Das Trongsa-Dzong ist auf der Rückseite einer Banknote im Wert von fünfzig Ngultrum abgebildet und ist ein offizielles Zahlungsmittel in Bhutan.

Einzelnachweise

  1. , Chhoetse-Dzong: Trongsa
  2. Gyurme Dorje:Tibet Handbook with Bhutan, Footprint Books, 1999, S. 856, ISBN 978-0844249018
  3. Francoise Pommaret: Bhutan Himalayan Mountain Kingdom, Odyssey Books and Maps, 2006, S. 211–213, ISBN 978-9622177574
Commons: Trongsa Dzong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Wheel of Life (Trongsa Dzong) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.