Trinitatis Kirke
Die evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche (dänisch Trinitatis Kirke) am Landemærket im Stadtzentrum von Kopenhagen ist Teil des Trinitatis-Komplexes, der außerdem die ehemalige Universitätsbibliothek und den Rundetårn umfasst. Sie wurde 1637–1651 unter Christian IV. errichtet und dient bis heute als Universitätskirche. Die dreischiffige Hallenkirche ist mit Sterngewölben gedeckt. Außen ist sie heute backsteinsichtig, aus kelinem Backstein, wie er seit der Spätgotik in den Niederlanden üblich war. Zunächst war sie aber großenteil verputzt. Auffällig ist die Stilmischung: Das Südostportal, als einziges aus der Bauzeit erhalten, gehört der Renaissance an. Die maßwerklosen hohen Spitzbogenfenster könnte man der Nachgotik zurechnen, hätten sie keine Rundstäbe und wären da nicht die Biforien des Bibliotheksgeschosses über dem Schiff und des Rundturms. Mit ihren rundbogigen Fenstern unter spitzen Überfangbögen stellen sie einen Rückgriff auf den Beginn der Gotik dar. Danmarks Kirker zufolge[1] wurden derartige Fenster in der Regierungszeit Christians IV. (1588–1648) häufiger gebaut. Damit kann die Kirche auch als Vorläufer der Neugotik angesehen werden.
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Nach der Feuersbrunst von 1728 wurde das beschädigte Kircheninnere in seiner renaissancezeitlichen Gotikadaptation wiederhergestellt.
Während der deutschen Besetzung Dänemarks in der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Torarollen der Großen Synagoge Kopenhagen auf Geheiß des sozialdemokratischen Oberbürgermeisters Sigvard Munk in der Krypta der Dreifaltigkeitskirche versteckt.
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Die Orgel der Trinitatiskirche wurde 1951–1956 von der Orgelbaufirma Marcussen & Søn (Abenraa) erbaut und 1977 von P. G. Andersen überarbeitet und erweitert. Erhalten ist der prächtige barocke Prospekt von Lambert Daniel Kastens aus dem Jahr 1731. Das Instrument verfügt über 53 Register auf drei Manualwerken und Pedal.[2]
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- Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Einzelnachweise
- Danmarks Kirker, Beschreibung dieser Kirche (siehe Weblinks), S. 261
- Informationen zur Orgel. Abgerufen am 29. Januar 2023 (dänisch).