Trier-Ruwer/Eitelsbach
Ruwer/Eitelsbach ist einer der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz. Nach der kleinräumigen Gliederung umfasst er die Stadtbezirke Ruwer und Eitelsbach.
Ruwer/Eitelsbach Stadtteil von Trier | |
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Koordinaten: | 49° 47′ N, 6° 43′ O |
Höhe: | 130 m ü. NHN |
Fläche: | 9,1 km² |
Einwohner: | 3022 (31. Dez. 2022) |
Bevölkerungsdichte: | 332 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 |
Postleitzahl: | 54292 |
Vorwahl: | 0651 |
Lage in der Stadt Trier | |
Geographie
Der Bezirk mit rund 3000 Einwohnern[1] und einer Fläche von 910 ha liegt hauptsächlich im Bereich der Ruwermündung und besteht aus den beiden Stadtteilen Ruwer und Eitelsbach. Zu Eitelsbach gehören die Wohnplätze Duisburgerhof und Karthäuserhof, zu Ruwer die Wohnplätze Hüsters-Mühle,[2] Lambertys-Mühle[3] und Wasserwerk Trier, außerdem die Ruwerer Felsenmühle. Auch das unbesiedelte Naturschutzgebiet Kenner Flur an der Mosel gehört zum Stadtbezirk.
Rechte Zuflüsse der Mosel sind der Meierbach an der Gemarkungsgrenze zu Trier-Kürenz und die Ruwer mit ihren rechten Zuflüssen Eitelsbach und Wenzelbach. Der Gipfel des Grünebergs liegt auf der Gemarkung Ruwer-Maximin. Zwischen Ruwer und Kenn lag einst der Ort Kevenich.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Ruwer erfolgte im Jahre 646 als Villa Ruobera.[4]
Ruwer-Maximin (links der Ruwer) und Ruwer-Paulin (rechts der Ruwer) waren im Mittelalter getrennte Besitzungen der Trierer Abtei St. Maximin bzw. des Stiftes Paulin. Sie kamen 1815 als Gemeinden im Landkreis Trier zur preußischen Rheinprovinz und wurden 1930 zur Gemeinde Ruwer vereinigt.
Eitelsbach gehörte im Mittelalter zum kurtrierischen Amt Pfalzel. 1815 wechselte es zur Bürgermeisterei Casel, anschließend zur Bürgermeisterei sowie zum Amt Ruwer.
Aus dem Amt Ruwer entstand 1968 die Verbandsgemeinde Ruwer. Im Rahmen einer kommunalen Neugliederung wurden die Gemeinden Ruwer (mit zu diesem Zeitpunkt 2626 Einwohnern) und Eitelsbach (mit 255 Einwohnern) am 7. Juni 1969 in die Stadt Trier eingemeindet.[5] Seit 1974 bilden sie als Ruwer/Eitelsbach einen Ortsbezirk von Trier.
Bis 2005 war Trier-Ruwer der Sitz der Verbandsgemeinde Ruwer, der dann nach Waldrach verlegt wurde.
Politik
Ortsbeirat
Für den Ortsteil Ruwer/Eitelsbach wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 13 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt die direkt gewählte Ortsvorsteherin.[6]
Im Ortsbeirat ist die CDU nach den Kommunalwahlen am 26. Mai 2019 mit fünf Sitzen stärkste Kraft, während SPD und UBT jeweils auf vier Sitze kommen.[7]
Für weitere Informationen und historische Daten siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Trier.
Ortsvorsteher
Seit der Wahl 2019 ist Christiane Probst (UBT) die Ortsvorsteherin. Ihre Vorgängerin Monika Thenot (CDU) war nach 15 Jahren im Amt nicht mehr angetreten. Probst setzte sich bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 62,84 % durch.[8]
Kultur und Vereine
Vereine in Trier-Ruwer/Eitelsbach sind: Angelclub 1964 Ruwer-Kenn e. V., Angelsportverein Ruwer, Förderverein Kindergarten St. Clemens, Förderverein der Grundschule Ruwer, Freiwillige Feuerwehr Löschzug Ruwer, Jugendgruppe Ruwer/Mertesdorf, Karnevalsverein Ruwer 1992 e. V., Kirchenchor Cäcilia Ruwer, Männergesangverein Moselland Ruwer 1882, Musikverein 1920 Ruwer-Eitelsbach, Sportverein Eintracht Ruwer 1945 e. V., Tennisclub Ruwer 1979 e. V. und Turnverein Ruwer 1894.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Trier-Ruwer/Eitelsbach
Wirtschaft und Infrastruktur
Bekannte Weingüter sind der Karthäuserhof im Besitz der Familie Tyrell-Rautenstrauch und der Duisburger Hof im Besitz der Bischöflichen Weingüter Trier. Viele kleine und mittlere Unternehmen sind in Ruwer/Eitelsbach ansässig, auch Filialen der Sparkasse Trier, der Volksbank Trier und der Deutschen Post. Auch eine Tankstelle ist in Ruwer ansässig. Ein Gewerbe- und Industriegebiet befindet sich entlang der Ruwerer Straße in Richtung der Pfalzeler Brücke. Das Hauptklärwerk Trier, das Klärwerk Ruwertal und das Wasserwerk Trier, auch Kenner Wasserwerk genannt, liegen in Ruwer/Eitelsbach.
Im Ortsbezirk befinden sich die Katholische Pfarrkirche St. Clemens, die katholische Filialkirche Vierzehn Nothelfer Eitelsbach, der Kindergarten St. Clemens, die Grundschule Ruwer und der Sportplatz auf Dorheck. Früher gab es in Ruwer ein Krankenhaus, heute gibt es einige Ärzte und eine Apotheke.
Verkehr
Durch den Stadtteil führen die rheinland-pfälzischen Landesstraßen 145 und 149. Die L 145 verläuft parallel der Mosel durch den Ort und verbindet Ruwer in südwestlicher Richtung mit Trier-Nord, in nördlicher Richtung mit Kenn. Die L 149, die aus Waldrach kommt, führt durch das Ruwertal. Am Moselufer verläuft die A 602 von Trier-Nord nach Kenn. Zum öffentlichen Personennahverkehr siehe: Nahverkehr in Trier.
In Ruwer kreuzten sich die inzwischen stillgelegten Strecken der Moselbahn und der Hochwaldbahn. Der Ort verfügte viele Jahrzehnte über zwei Bahnhöfe: Ruwer (DB) (1889–1981) und Ruwer West (1903–1967). Der ehemalige Bahnhof Ruwer (DB) ist seit 2006 Ausgangspunkt des Ruwer-Hochwald-Radweges, der fast auf ganzer Länge auf der Trasse der Hochwaldbahn verläuft und Anschluss an den Mosel-Radweg hat.
Söhne des Stadtbezirkes
- Udo Samel (* 1953), Schauspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder wirkten
- Reinhold Wirtz (1842–1898) war ein Architekt, Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des Bistums Trier, der die Katholische Pfarrkirche St. Clemens gemeinsam mit Franz Georg Himpler entwarf.
- Carl-Ludwig Wagner (1930–2012), ehemaliger Oberbürgermeister von Trier und ehem. Finanzminister und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz
- Hans-Joachim Doerfert (* 1944), Manager, wohnte in Ruwer.
Literatur
- Matthias Kordel: Ruwer im Wandel der Zeit. Michael Weyand, Trier 1993, ISBN 3-924631-46-8 (Bildband).
- Matthias Kordel: Ruwer und Eitelsbach: Zwei Dörfer im Spiegel ihrer Geschichte. Kliomedia, Trier 2003, ISBN 3-89890-069-X.
- Matthias Kordel: Ruwer im Wandel der Zeit II. Michael Weyand, Trier 2011, ISBN 978-3-935281-85-0 (Bildband).
Siehe auch
- Ernst Huberty (1927–2023), Sportreporter: die Mutter stammte aus Ruwer, der Vater betrieb eine Strohhülsenfabrik in Ruwer und der Großvater die Ruwerer Felsenmühle.
Einzelnachweise
- Stadt Trier – Bevölkerungsstruktur. Abgerufen am 5. August 2022.
- Eintrag zu Hüstersmühle in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Eintrag zu Lambertys Mühle in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- MRUB 1, Nr. 7, S. 9; Müller, Ortsnamen, S. 51.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 198 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Stadt Trier: Hauptsatzung. (PDF) § 2 bis 6. 29. Juni 2017, abgerufen im Jahr 2023.
- Stadt Trier – Ortsvorsteherin/Ortsbeirat. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Oktober 2019 (Trier, kreisfreie Stadt, siehe siebte Ergebniszeile). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)