Transmongolische Eisenbahn

Die Transmongolische Eisenbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die von Ulan-Ude in Russland über Ulaanbaatar in der Mongolei nach Jining in China führt. Sie stellt eine Abzweigung der Transsibirischen Eisenbahn und die kürzeste Eisenbahnverbindung zwischen Moskau und Peking dar.

Ulan-Ude–Jining
Der Bahnhof von Ulaanbaatar
Der Bahnhof von Ulaanbaatar
Streckenlänge:2215 km
Spurweite:Ulan Ude – Eren Hot: 1520 mm
Eren Hot – Jining: 1435 mm
Transsib von Moskau (Jaroslawler Bahnhof)
Ulan-Ude[1]
Transsib nach Wladiwostok
0 Saudinski
Medetdschikowo
Sajantun
Selenga
38 Schalut
Gansurino
Orongoi
83 Ubukun
Sowchos
Telman
Sulfat
Sagustai
Barat
Murtoi
151 Gussinoje Osero
Temnik
Buticha
204 Dschida
Chuschir
Charanchoi
247 Nauschki
253/0 Grenze Russland/Mongolei
12 Choia[2]
23 Süchbaatar
34 Schaamar 1
43 Schaamar 2
49 Dülaan
62 Eröö
73 Orchon
96 Enchtal
104 Bürentolgoy
122 Darchan 1
127/0 Darchan 2
27 Kilometer 27
42 Kilometer 42
52 Kilometer 52
63 Scharyn Gol
132 Kilometer 132
144 Tsandam
152 Kilometer 152
157/0 Salchit
Nomgon
29 Chötöl
52 Belendalai
72 Orchontüül
91 Kilometer 91
97 Kilometer 97
109 Kilometer 109
121 Changal
Ulaantolgoi
164 Erdenet
168 Kilometer 168
179 Kilometer 179
196 Kilometer 196
201 Brüüncharaa
221 Berch
231 Dsüüncharaa
241 Orchiröö
246 Kilometer 246
253 Ünegkt
264 Narst
274 Tünch
284 Kilometer 284
290 Kilometer 290
295 Schatanga
300 Bajanbuural
306 Kilometer 306
314 Mandal
324 Kilometer 324
335 Nogoontolgoi
344 Partisan
347 Kilometer 347
354 Raschaant
361 Garam
369 Dawaa
378 Emeelt
395/0 Tolgoit
5 Sonsgolon
20 Songino
407 Ulaanbaatar
412 Amgalan
418 Tuul
430/0 Chonchor
14 Nalaich
Bumbat
450 Bajan
Chairhan
468 Choolt
477 Tsagaan Chiar
487 Tschuluut
497 Changai
509/0 Bagachangai
42 Bulagtai
53 Kilometer 53
82 Gungaluut
94 Baganuur
521 Maanit
546 Aguit
573 Naran-Elgen
598 Oortsor-Enger
621 Kilometer 621
649 Tschoir
671 Schiwee Owoo
683 Schiweegow
702 Ölsiit
718 Olon Owoo
728 Tsomog
752/0 Airag
32 Kilometer 32
60 Bor-Öndör
764 Kilometer 764
780 Altgany Gol
793 No. 31
805 No. 32
819 Ulchi Owoo
831 No. 34
845 Sumbet
856 No. 36
876/0 Sainschand
Bahnstrecke Sainschand–Khangi
885 No. 38
894 No. 39
907 Tuschleg
918 No. 41
928 No. 42
939 Örgön
951 No. 44
954 No. 45
964 Doloodyn Chöndii
986 Ulaan Uul
1006 Nomt
1018 Tsagaan Chad
1027 No. 50
1033 Sumangiin Soo
1046 Awgyn Gol
1049 Kilometer 1049
1069 Nartyn Choschuu
1091 Schargyn Owoo
1111 Dsamin-Üüd
1115 Urd
Grenze Mongolei/China
Eren Hot Grenz- und Spurwechselbahnhof
Sonid Youqi
Qahar Youyi Houqi
Jining
nach Peking

Geschichte und Eigentumsverhältnisse

1940 erreichte die Eisenbahn von Norden her die russisch-mongolische Grenze und 1950 Ulaanbaatar (russ.: Ulan Bator). Der Weiterbau bis zur chinesischen Grenze erfolgte bis 1955. Jining, der Endbahnhof der Transmongolischen Eisenbahn in der ostchinesischen Provinz Shandong, wurde 1961 erreicht. Für den Betrieb und die Unterhaltung des Streckennetzes wurde 1949 ein Abkommen zwischen der Sowjetunion und der Mongolischen Volksrepublik getroffen, das noch heute Gültigkeit besitzt. Seitdem befindet sich die Transmongolische Eisenbahn im Eigentum einer russisch-mongolischen Aktiengesellschaft, die unverändert den Namen Ulan-Bator-Eisenbahn Aktiengesellschaft (UBZD AG) trägt. Hauptanteilseigner sind der russische und mongolische Staat.[3] Die UBZD AG ist der wichtigste Anbieter von Transportleistungen in der Mongolei. Mehr als 60 Prozent der Gütertransporte des Landes entfallen auf die Gesellschaft. Die Ulan-Bator-Eisenbahn hat ein 1.815 Kilometer langes Streckennetz und beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter (2017).[4]

Infrastruktur und Technik

Fahrgestellwechsel in Eren Hot

Bei der Transmongolischen Eisenbahn dominieren russische Technik, Technologie und Standards. Die Gleisanlagen wurden daher bis zur chinesischen Grenze in der in Russland üblichen Breitspur errichtet. Die Umspurung auf die in China gebräuchliche Normalspur erfolgt auf dem Bahnhof in Eren Hot. In der Mongolei ist die Strecke eingleisig, in China zweigleisig. Von der russisch-mongolischen bis zur mongolisch-chinesischen Grenze hat die Transmongolische Eisenbahn eine Gesamtlänge von exakt 1.111 Kilometer.[5]

Eine Reihe von Stichbahnen schließen in der Mongolei weitere Städte an. Sie führen unter anderem nach Erdenet und Bajan-Nuur. Neben dem Bahnhof der Hauptstadt Ulaanbaatar sind weitere wichtige Bahnhöfe Süchbaatar, Darchan, Tschoir, Sainschand sowie Zamyn-Üüd. Die Strecken der Transmongolischen Eisenbahn sind überwiegend noch nicht elektrifiziert, die Züge werden mit Dieselloks betrieben. Als Triebfahrzeuge kommen die Doppellokomotiven 2M62 und 2ТЭ10Л (2TE10L) zum Einsatz, die im ukrainischen Luhansk gebaut wurden. Aus den USA wurden wenige DASH-7-Lokomotiven importiert. In der Regel werden Triebfahrzeuge in Mehrfachtraktion eingesetzt. Dies hat bei Unterbrechungen durch technische Defekte den Vorteil, dass keine Ersatzfahrzeuge angefordert werden müssen und somit die Strecke nicht blockiert wird.

Betrieb

Die Transmongolische Eisenbahn in der Gobi

Über das Streckennetz rollen Tag und Nacht überwiegend Güterzüge. Zudem werden auf dem mongolischen Abschnitt rund 30 Prozent des Personenverkehrs der gesamten Mongolei abgewickelt. Einmal wöchentlich verkehrt ein durchgehender Zug, abwechselnd betrieben von der Chinesischen Staatsbahn und der Russischen Eisenbahn (RZD), von Moskau über Ulaanbaatar nach Peking und umgekehrt. Mit 6266 Kilometer ist dies die kürzeste Eisenbahnverbindung zwischen der chinesischen und der russischen Hauptstadt. Der Speisewagen wechselt in jedem Land, so dass der Reisende unterwegs in den Genuss der chinesischen, mongolischen und russischen Küche kommen kann. Die Fahrt dauert fünf Tage und kostet je nach Klasse zwischen 635 und 1415 Euro (Stand 2017).[6][7] Die Transmongolische Eisenbahn durchquert neben der mongolischen Steppe die Wüste Gobi sowie die Innere Mongolei, wo die Strecke teilweise direkt an der Chinesischen Mauer vorbeiführt.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Angaben für den russischen Abschnitt nach: Н.П.Лагутина, Т.Ю. Набокова u. Т.П. Филатова: Атлас Железные Дороги. Омск 2010, S. 63.
  2. Angaben für den Mongolischen Abschnitt nach einer Streckenkarte aus dem Jahr 2006, die in einem mongolischen Personenwagen angeschlagen war.
  3. Udo B. Barkmann: Dokumente zur Außen- und Sicherheitspolitik der Mongolei 1990–2015. Böhlau Verlag, 2016, S. 21.
  4. Markus Jaklitsch: RZD hilft Ulan-Bator-Eisenbahn (UBZD) auf die Sprünge. in: Logistik Express. Fachzeitschrift für Handel, Industrie, Transport, Einkauf und Logistik. 27.08.2009.
  5. Udo B. Barkmann: Dokumente zur Außen- und Sicherheitspolitik der Mongolei 1990–2015. Böhlau Verlag, 2016, S. 21.
  6. Bahnpreise 2016/17 Transsibirische Eisenbahn, transsibirische-eisenbahn.de, abgerufen am 7. Juli 2017.
  7. Transsibirische Eisenbahn, gleisnost.de, abgerufen am 7. Juli 2017.
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