Transgabonais

Der Transgabonais (deutsch: Trans-Gabun-Eisenbahn) ist die einzige Eisenbahnstrecke in Gabun. Diese führt 670 km vom Hafen von Owendo südlich der Landeshauptstadt Libreville über zahlreiche Stationen nach Franceville im Osten des Landes.

Owendo–Franceville
Strecke der Transgabonais
Streckenlänge:669 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 8 
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
0 Owendo
35 Ntoum
57 Andem
85 M'Bel
118 Oyam
148 Abanga
182 Ndjolé
202 Alembé
226 Otoumbi
244 Bissouna
267 Ayem
290 Lopé
312 Offoué
338 Booué
375 Ivindo
411 Mouyabi
448 Milolé
484 Lastoursville
514 Doumé
549 Lifouta
584 Mboungou-Mbadouma
619 Moanda
669 Franceville

Bau

Eine Eisenbahnstrecke wurde in Gabun erstmals im Jahre 1885 geplant. Die Planung der heutigen Bahn begann im Jahr 1968. Die Finanzierung stand im Jahr 1973 und der Bau begann im Jahr darauf. Der erste Abschnitt von Owendo bis Ndjolé wurde 1978 eröffnet, die übrigen Abschnitte folgten schrittweise bis Dezember 1986. Der komplette Betrieb zwischen Owendo und Franceville wurde 1987 aufgenommen. Die Kosten lagen mit damals 1500 Milliarden F CFA weit über dem Budget und führten fast zum Bankrott des Landes.

Die Trans-Gabun-Bahn folgt dem Fluss Ogooué bis Ndjolé. Zu den wichtigsten Bauten gehören der Juckville-Tunnel, die Brücke über die Abanga-Sümpfe und die Brücke über dem Zusammenfluss von Ogooué und Ivindo.

Spezifikationen

Die Bahn ist in Normalspur gebaut, die in der Südhälfte Afrikas unüblich ist.

Betrieb

Güterzug des Transgabonais (2010)

Die defizitäre Bahn wurde 1999 privatisiert. Zuerst wurde die Konzession an die Société nationale des bois du Gabon (deutsch: Staatsunternehmen für gabunisches Holz) vergeben, ab 2003 an die Sociéte d’Exploitation du Transgabonais (Setrag). Zunächst alleiniger Eigentümer der Setrag war die zum französischen Bergbau- und Metallurgiekonzern Eramet SA gehörende gabunische Minengesellschaft Compagnie Miniere de l’Ogooue SA (Comilog).

Im Rahmen eines umfangreichen Modernisierungsprogramms des Transgabonais wurde im September 2021 bekannt gegeben, dass sich das auf Investitionen in Energie- und Transportinfrastruktur spezialisierte französische Investmentunternehmen Meridiam SAS für 30 Mill. Euro einen 40-prozentigen Anteil an der Setrag im Rahmen einer Kapitalerhöhung gesichert sowie weitere 40 Millionen Euro als Fremdkapital zur Verfügung gestellt hat. Zugleich erwarb der gabunische Staat einen Kapitalanteil von 9 Prozent, womit nurmehr 51 Prozent der Setrag bei der Comilog verblieben sind. Das Hauptziel der angestrebten Modernisierung ist die Förderung von Binnenhandel und Warenexport durch verbesserte Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kapazität der Eisenbahnverbindung.

Im Jahre 2020 wurden auf der Strecke 330.000 Fahrgäste und nahezu 9 Mio. Tonnen Fracht befördert, darunter Holz und 90 Prozent der Manganproduktion des Landes. Der geplante Ausbau soll die Kapazität der Strecke von derzeit 12 auf dann 19 Mio. Tonnen/Jahr steigern.[1]

Einzelnachweise

  1. "Gabon railway concession extended as investors fund expansion", in: Railway Gazette International, 15. September 2021, abgerufen am 17. September 2021
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