Tradeshift

Tradeshift ist ein webbasiertes soziales Netzwerk für Unternehmen. Es gilt als die weltweit größte Handelsplattform für Unternehmen.[3][2][4] Das Unternehmen verbindet mit seiner Business-to-Business-Plattform über 1,5 Mio. Unternehmen in etwa 190 Ländern (Stand: Januar 2018).[2] Die schnelle Marktdurchdringung von Tradeshift beziehungsweise die rasche Annahme der angebotenen Dienste in der Geschäftswelt zog die Aufmerksamkeit internationaler Medien auf sich, darunter das Handelsblatt,[3] das US-amerikanische Technologie-Magazin Wired[5] und die Financial Times.[6]

Tradeshift
webbasierte B2B-Plattform
Sprachen 18 Sprachversionen (darunter Deutsch)
(12. Februar 2018)[1]
Sitz San Francisco
Betreiber Tradeshift Network Ltd.
Redaktion Christian Lanng, Mikkel Hippe Brun, Gert Sylvest
Benutzer über 1,5 Mio. Unternehmen
(Januar 2018)[2]
Online seit 2010
http://tradeshift.com/de/

Geschichte

Tradeshift wurde 2010 von Christian Lanng, Mikkel Hippe Brun und Gert Sylvest gegründet. Diese hatten zuvor die E-Business-Infrastruktur NemHandel für den Dänischen Staat aufgebaut und sind Initiatoren des PEPPOL-Projekts der EU.[7] Diese Innovation wurde 2009 für die European eGovernment Awards nominiert.[8] Skype-Investor Morten Lund ist Chairman of the Board.[9]

Die Plattform war im Mai 2010 erstmals zugänglich und erreichte im Februar 2011 Unternehmen in 150 Ländern.[10]

2013 eröffnete Tradeshift ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in China. Die Europäische Kommission genehmigte im Jahr 2014 das Datenformat Universal Business Language (UBL) von Tradeshift für staatliche Einkäufe. Damit soll eine bessere Konnektivität von Regierungsbehörden und deren Lieferanten ermöglicht werden.

Zum 1. April 2017 erwarb Tradeshift aus San Francisco das IBX Business Network einschließlich der Portum-Lösung von Capgemini.[11] Durch diesen Zusammenschluss der beiden Unternehmen wurde die weltweit größte Handelsplattform geschaffen, die rund 1,5 Mio. Unternehmen verbindet und mehr als 500 globale Unternehmen als Kunden zählt.[12] In der Folge wurde zum 1. September 2017 der europäische Service Desk von Krakau an den Standort der Europa-Zentrale von Tradeshift in Bukarest verlegt. Das auf elektronische Auktionen und elektronische Ausschreibungen ausgelegte "Portum"-System wird unter diesem Namen betrieben.

Im Januar 2018 erreichte das Unternehmen etwa 190 Länder, in denen es über 1,5 Millionen Unternehmen verbindet.[2] Laut Firmengründer Lanng sei in den nächsten Jahren ein Börsengang geplant.[3]

Am 22. Januar 2018 gab Tradeshift den offiziellen Start von Tradeshift Frontiers bekannt. Bei Frontiers handelt es sich um ein Innovationslabor und Gründerzentrum mit dem Ziel, neu entstehende Technologien (wie Künstliche Intelligenz, die Distributed-Ledger-Technologie oder das Internet der Dinge) zu nutzen, um Business-Netzwerke, Lieferketten (Supply Chains) und den globalen Handel auf neue Chancen zu untersuchen und die unternehmerischen Strategien entsprechend anzupassen.[13]

Unternehmensstruktur

Hauptsitz und weitere Niederlassungen

Tradeshift unterhält seinen Hauptsitz in San Francisco. Weitere Niederlassungen befinden sich in Kopenhagen, New York, London, Paris, Suzhou, Tokio, München, Frankfurt am Main, Sydney, Bukarest, Oslo, Stockholm und Kuala Lumpur.[2]

Geschäftsmodell und Kunden

Tradeshift dient dem Abwickeln von Geschäftsbeziehungen in digitaler Form, um beispielsweise sogenannte Elektronische Rechnungen zu ermöglichen. Das Unternehmen bietet Lösungen für Procure to Pay sowie die Beauftragung von Lieferanten und Finanzdienstleistungen. Daneben ermöglicht Tradeshift anderen Unternehmen die Entwicklung von Kunden- oder gewerblichen Apps auf seiner Handelsplattform für Unternehmen.[2] Als plattform- und implementationsunabhängigen Austauschsprache wird die Universal Business Language verwendet. Zu Tradeshifts Kunden zählen mehr als 500 internationale Konzerne wie DHL, Air France-KLM Royal Dutch Airlines oder die britische Krankenversicherung National Health Service.[3]

Daneben zählen laut einem Interview des Firmengründers Lanng mit dem Handelsblatt auch viele kleinere Unternehmen zu den Kunden. Für kleine deutsche Zulieferbetriebe sei es beispielsweise schwierig herauszufinden, wie sie die eigenen Produkte in China vertreiben oder wie sie mit größeren nordamerikanischen Unternehmen zusammenarbeiten können. Tradeshift ermögliche über seine Plattform die Vermittlung solcher und anderer Geschäftsbeziehungen im Business-to-Business-Bereich.[3]

Bewertung

Im Jahre 2016 wurde Tradeshift bei einer Finanzierungsrunde mit knapp einer halben Milliarde Dollar bewertet.[3]

Auszeichnungen

Das Unternehmen wurde von TechCrunch als Europas „Best Business or Enterprise Startup 2010“ ausgezeichnet.[14]

Sonstiges

Zitate über Tradeshift

Der Unternehmensgründer Christian Lanng nennt „Tradeshift“:

„Ein Facebook für Unternehmen.“

Christian Lanng[3]

Laut Handelsblatt vom 16. August 2017 sei dieser Vergleich durchaus zutreffend.[3]

Literatur

  • Jonathan Løw: The GuruBook: Insights from 45 Pioneering Entrepreneurs and Leaders on Business Strategy an Innovation (englisch). Kapitel: Christian Lanng, Leadership from the trenches (Ein fünfseitiges Kapitel über Christian Lanng, Gründer von Tradeshift). CRC Press: Boca Raton 2018.

Einzelnachweise

  1. Tradeskift: Support, Language. Online unter www.support.tradeshift.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  2. Onvista: Tradeshift startet Frontiers Innovation Lab und Inkubator zur Förderung der Supply Chain Innovation. Ein inklusiver Ansatz zur Freisetzung von Mehrwert in der Supply Chain, der den Handel für alle möglich macht. 22. Januar 2018. Online unter www.onvista.de. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  3. Handelsblatt: Tradeshift-Gründer Christian Lanng. Business für Business-to-Business. Mit Tradeshift hat der Däne Christian Lanng die größte Onlineplattform für den Handel zwischen Unternehmen geschaffen, er selbst nennt es das „Facebook für Unternehmen“. Doch er tickt anders als Mark Zuckerberg. 16. August 2017. Online auf www.handelsblatt.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  4. TechCrunch: Tradeshift Frontiers innovation lab hopes to drive blockchain adoption in the global supply chain (englisch). 23. Januar 2018. Online unter www.techcrunch.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  5. Daniel Roth: The Future of Money (englisch). 22. Februar 2010. Online unter www.wired.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  6. Tim Bradshaw: Tradeshift in $7m fundraising (englisch). 16. Mai 2011. Online unter www.ft.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  7. Opensourcedays: Open Source Days 2008: How the Danish public sector supports open source – how open source supports the public sector (Memento vom 7. April 2011 im Internet Archive). 2008. Online unter www.freedom.opensourcedays.org. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  8. ePractice: Award Finalists 2009 (englisch). Online unter www.epractice.eu. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  9. Tradeshift: Team. Online unter www.tradeshift.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  10. Techcrunch: Tradeshift lights the touchpaper – integrates PayPal into its free invoicing platform (englisch). 17. Februar 2011. Online unter www.techcrunch.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  11. Capgemini: IBX and Tradeshift Create the World’s Largest Business Commerce Platform
  12. Spendmatters: Tradeshift erwirbt IBX Business Network von Capgemini.
  13. Businesswire.com: Tradeshift startet Frontiers Innovation Lab und Inkubator zur Förderung der Supply Chain Innovation. Ein inklusiver Ansatz zur Freisetzung von Mehrwert in der Supply Chain, der den Handel für alle möglich macht. 22. Januar 2018. Online unter www.businesswire.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
  14. Techcrunch: The Europas European Startup Awards 2010 – The Winners and Finalists (englisch). 20. November 2010. Online unter www.techcrunch.com. Abgerufen am 12. Februar 2018.
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