Towje Kleiner

Towje Kleiner (* 4. April 1948 als Towje Wolfgang Kleiner in Föhrenwald, heute Stadtteil der Stadt Wolfratshausen, Bayern; † 9. Januar 2012 in München) war ein deutscher Schauspieler und Drehbuchautor.

Leben

Geboren als Sohn jüdischer Eltern, die den Holocaust überlebt hatten, wuchs er in Israel, Schweden, Kanada, England, Argentinien und Deutschland auf. Kleiner gab sein Bühnendebüt 1967 am Yiddish Theatre in Israel, wo er bis 1969 tätig war.

Kleiner wurde einem breiteren Publikum Anfang der 1980er Jahre mit der Hauptrolle in Helmut Dietls Fernsehserie Der ganz normale Wahnsinn bekannt. Diese Serie brachte ihm den Durchbruch als Schauspieler. Von den Medien wurde er in dieser Zeit als „bayerischer Woody Allen“ bezeichnet. Zuvor spielte er schon in Dietls Serie Münchner Geschichten (1974) die Rolle des Achmed. Außerdem war Kleiner in den Serien Der Sonne entgegen (1984–1985) sowie Wenn das die Nachbarn wüßten (1990–1991) zu sehen. Den Schiffskoch Odessi spielte er im Kinderfilm Pumuckl und der blaue Klabauter von 1994 und der daran anknüpfenden Fernsehserie Pumuckls Abenteuer von 1999.[1] Kleiner verkörperte in seinen Rollen meist auf liebenswerte Weise hektisch-chaotische Charaktere. Auch als Werbefigur für die Firma Bahlsen wurde der Schauspieler bekannt. Schon Anfang der 1970er Jahre warb er für Campari in Österreich mit dem geflügelten Wort „Wo ist der Campari?“

In seinen letzten Lebensjahren zog sich Kleiner zurück und verbrachte viel Zeit in Israel, wo er Schauspielunterricht gab. Er starb am 9. Januar 2012 im Alter von 63 Jahren an einem Herzinfarkt.[2][3] Er wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof am Nordfriedhof in München beigesetzt.[4]

Filmografie

Literatur

Einzelnachweise

  1. TV-Serie Pumuckls Abenteuer auf pumucklhomepage.de (Towje Kleiner als Schiffskoch Odessi), aufgerufen am 27. Dezember 2022
  2. Towje Kleiner ist tot: Liebenswerter Chaot aus der Münchner Vorstadt Süddeutsche Zeitung vom 9. Januar 2012
  3. Towje Kleiner: Die letzte Ruhe. tz.de, 12. Januar 2012, abgerufen am 7. Mai 2016.
  4. knerger.de: Das Grab von Towje Kleiner
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