Torsten Sträter

Torsten Sträter (* 4. September 1966 in Dortmund) ist ein deutscher Komiker, Kabarettist und Slam-Poet sowie Schriftsteller, Hörbuchsprecher und Synchronsprecher.[1][2]

Torsten Sträter (2020)

Leben

Sträter wurde 1966 im Dortmunder Stadtteil Eving geboren und verbrachte seine Jugend im Umkreis von Dortmund. Er absolvierte eine Ausbildung zum Herrenschneider und arbeitete beim Herrenausstatter Pohland im Verkauf. Nach einer Zeit als Arbeitssuchender war er anschließend im Mobilfunkvertrieb sowie zwölf Jahre lang für eine von seiner Mutter und seinem Bruder betriebene Spedition tätig.[3] Zudem arbeitete er eine Zeitlang als Verkäufer für Systemhäuser.[4] Nach seiner Ausbildung leistete er seinen 15-monatigen Wehrdienst in der Wilhelmstein-Kaserne in Neustadt am Rübenberge beim Artilleriespezialzug I/1 (vgl. Artillerieregiment 1 / Sondermunitionslager Liebenau) ab.[5]

Neben der Arbeit begann Sträter damit, Kurzgeschichten zu schreiben und diese bei Poetry-Slams im deutschsprachigen Raum vorzutragen. Dabei gewann er neben zahlreichen regionalen Meisterschaften in den Jahren 2009, 2010 sowie 2012 den Landeswettbewerb NRW-Slam. In den folgenden Jahren schrieb er auch Kurzgeschichten für die Satirezeitschrift Pardon und humoristische Kolumnen für das Sportmagazin Kicker. In seinen anschließend veröffentlichten Büchern finden sich ausschließlich Kurzgeschichten.

Er tritt regelmäßig bei Fernsehsendungen wie nuhr im Ersten und extra 3 auf. Seit 2013 betreibt er außerdem mit Hennes Bender und Gerry Streberg den Podcast Sträter Bender Streberg – Der Podcast.[6] Bis zum Herbst 2019 war er mit seinem Programm Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein auf Tournee. Sein nächstes Bühnenprogramm hieß ab 2020 Schnee, der auf Ceran fällt. Seit November 2023 ist er mit Mach mal das große Licht an unterwegs.[7] 2021 gewann er die erste Staffel der deutschen Ausgabe von LOL: Last One Laughing.

Sträters Markenzeichen ist eine Beanie-Mütze. Dass er eine solche bei fast all seinen Auftritten trägt, habe den praktischen Grund, den Schweiß aufzufangen, der ihm unter den Scheinwerfern von der Stirn rinne – er könne sich „ja schlecht ein Stirnband umlegen wie Björn Borg“.[2] Seit August 2021 ist er in seiner eigenen Radiosendung gemeinsam mit Jens Herrmann auf BB Radio zu hören: Sträter: Musik – Der Soundtrack eines Lebens.

Sträter litt vor allem in den 1990er-Jahren an einer depressiven Erkrankung, die er auch kabarettistisch thematisiert.[2] Im Januar 2018 wurde er Schirmherr der Deutschen Depressionsliga e. V.[8][9] Für sein Gespräch mit dem ebenfalls von Depressionen betroffenen Kurt Krömer über die Krankheit und ihre persönlichen Erfahrungen damit in der Sendung Chez Krömer wurden Krömer und er 2022 mit dem Grimme-Preis in der Kategorie „Unterhaltung“ ausgezeichnet.[10] Sträter ist Vater eines Sohnes und lebt in Waltrop am Rande des Ruhrgebiets.[11]

Bibliographie

Torsten Sträter bei einer Tournee­vorstellung von Tegtmeiers Erben 2013 in der Stadthalle Mülheim
  • Hämoglobin, Eldur Verlag, 2004, ISBN 978-3-937419-03-9.
  • Postkarten aus der Dunkelheit, Eldur Verlag, 2005, ISBN 978-3-937419-10-7.
  • Hit the Road, Jack!, Eldur Verlag, 2006, ISBN 978-3-937419-11-4.
  • Brainspam, Eldur Verlag, 2006, ISBN 978-3-937419-17-6.
  • Der David ist dem Goliath sein Tod, Carlsen Verlag, 2011, ISBN 978-3-548-37535-9.
  • Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben, Carlsen Verlag, 2012, ISBN 978-3-551-68481-3.
  • Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben, Ullstein Taschenbuch, 2014, ISBN 978-3-548-37534-2.
  • Als ich in meinem Alter war, Lappan Verlag, 2016, ISBN 978-3-8303-3406-4.
  • Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein, Ullstein Taschenbuch, 2017, ISBN 978-3-548-06352-2.
  • Sträters Gutenachtgeschichten, Ullstein Verlag, 2021, ISBN 978-3-548-06454-3.
  • Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen, Ullstein Verlag, 2022, ISBN 978-3-864-93227-4.

Diskographie

  • 2013: Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben aus dem Ebertbad in Oberhausen (CD)
  • 2015: Das Hörbuch – Die besten Geschichten live und in einem Rutsch. Live aus dem Düsseldorfer zakk (3 CDs)
  • 2017: Das Hörbuch 2 – Die besten Geschichten live und in einem Rutsch. Live aus dem Düsseldorfer zakk (3 CDs)
  • 2017: Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit, Live aus dem zakk in Düsseldorf (LP)
  • 2019: Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein, Live (2 CDs)
  • 2023: Schnee, der auf Ceran fällt, Live (3 CDs)

Fernsehen

Aktuell

Ehemalig

Sprecher (Auswahl)

  • 2018: Für das Computerspiel Fallout 76 übernahm Sträter die Rolle des Erzählers der Grusel-Hörspiele Geschichten aus den Hügeln von West Virginia, die an Halloween auf YouTube veröffentlicht wurden und später ins fertige Spiel Einzug fanden.
  • 2020: Im Pixar-Film Soul als Stimme eines Hedgefonds-Managers (im Original gesprochen von Calum Grant).[16]
  • 2022: DC League of Super-Pets als Stimme von Bruce Wayne (Batman).

Auszeichnungen

Torsten Sträter beim Prix Pantheon 2013
Commons: Torsten Sträter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Porträt des Satirikers Torsten Sträter (Memento vom 22. Oktober 2014 im Internet Archive)
  2. Maren Schürmann: So lacht das Revier – Sträter schwitzt im Fitnessstudio. In: derwesten.de. 19. Oktober 2014, abgerufen am 6. September 2019.
  3. Sven Astheimer: „Ein Cordanzug sieht aus wie ein Wandteppich“. In: faz.net. 14. Februar 2014, abgerufen am 19. Mai 2021.
  4. Timo Steppat: Torsten Sträter spricht im Interview über Kabarett und Dortmund. In: welt.de. Die Welt, 31. Januar 2016, abgerufen am 6. April 2024.
  5. Marcus Tackenberg: Torsten Sträter: Bundeswehr gab mir Struktur - Comedian Sträter spricht von der Bundeswehrzeit in den 80ern als „beste Zeit, die mir je aufgenötigt wurde“. Grafschafter Nachrichten, 16. Februar 2024, abgerufen am 24. Februar 2024.
  6. Website des Podcast „Sträter Bender Streberg – Der Podcast“. In: straeterbenderstreberg.de. Abgerufen am 3. Mai 2019.
  7. Die typisch Strätersche Lakonie sorgt für Lach-Tsunamis. In: rp-online.de. 16. November 2023, abgerufen am 14. Februar 2024.
  8. Pressemitteilung: Torsten Sträter ist Schirmherr der Deutschen DepressionsLiga e.V. In: depressionsliga.de. Deutsche Depressionsliga e. V., 19. Januar 2018, abgerufen am 20. Januar 2021.
  9. Freunde fürs Leben e. V.: Laut gedacht mit Torsten Sträter auf YouTube, 16. April 2019, abgerufen am 3. Mai 2019.
  10. Chez Krömer zu Gast: Torsten Sträter. In: grimme-preis.de. Abgerufen am 14. Februar 2023.
  11. Torsten Sträter. In: carlsen.de. Carlsen Verlag, abgerufen am 3. Mai 2019.
  12. Klein gegen Groß. Das Erste, abgerufen am 4. Januar 2020.
  13. Der ZDF Comedy Sommer. In: tvmedia. Nr. 28, 6. Juli 2022, S. 99.
  14. Der ZDF Comedy Sommer, Folge 5 (Staffel 2, Folge 1). In: fernsehserien.de. imfernsehen GmbH & Co. KG, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  15. 1LIVE Köln Comedy-Nacht XXL 2023. In: tvmedia. 18. Oktober 2023, S. 22.
  16. Torsten Sträter. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 16. Januar 2021.
  17. SprechReiz. Archiviert vom Original am 28. November 2018; abgerufen am 3. Mai 2019.
  18. Deutscher Kleinkunstpreis: Preisträger 2018 (Memento vom 8. November 2017 im Internet Archive)
  19. NachtSchnittchen Website! In: nachtschnittchen.net. Abgerufen am 19. Mai 2021.
  20. Jonathan-Swift-Preis für Kling & Sträter. In: kabarett-news.de. 8. Dezember 2021, abgerufen am 9. Dezember 2021.
  21. Jule Weber gewinnt Poetry-Slam-Preis Kampf der Künste Award. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Januar 2023, abgerufen am 6. Januar 2023.
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