Torre de Moncorvo

Torre de Moncorvo, gelegentlich auch nur Moncorvo, ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 2612 Einwohnern (Stand 19. April 2021). Der Kreis gehört zum Weinbaugebiet Alto Douro, das seit 2001 zum UNESCO-Welterbe gehört und die erste geschützte Weinbauregion der Welt war.

Blick auf Torre de Moncorvo und Umgebung
Torre de Moncorvo
Wappen Karte
Wappen von Torre de Moncorvo
Torre de Moncorvo (Portugal)
Torre de Moncorvo (Portugal)
Basisdaten
Region: Norte
Unterregion: Douro
Distrikt: Bragança
Concelho: Torre de Moncorvo
Koordinaten: 41° 11′ N,  3′ W
Einwohner: 2612 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 36,08 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner pro km²
Kreis Torre de Moncorvo
Flagge Karte
Flagge von Torre de Moncorvo Position des Kreises Torre de Moncorvo
Einwohner: 6826 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 531,56 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 13
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Torre de Moncorvo
Largo do Castelo
5160-267 Torre de Moncorvo
Präsident der Câmara Municipal: Fernando António Aires Ferreira (PS)
Website: www.cm-moncorvo.pt




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Geschichte

1062 erhielt der Ort erste Stadtrechte (Foral), die nach der Unabhängigkeit des Königreichs Portugal von König Afonso Henriques bestätigt wurden (1140). Aufzeichnungen sprechen von ungesunden Verhältnissen, die zu massiver Abwanderung der Bewohner führte und dem benachbarten Ort Vila Velha de Santa Cruz da Vilariça Bevölkerungszuwachs und 1225 seinerseits Stadtrechte einbrachte. 1258 war Moncorvo nur ein Dorf der Gemeinde Santa Cruz da Vilariça, das seine Krankheiten bringenden Wohnverhältnisse nun jedoch überwunden hatte. 1285 übertrug König Dinis die Stadtrechte Vilariças an Moncorvo, das fortan als Torre de Moncorvo auch Sitz eines eigenständigen Kreises wurde und Befestigungsanlagen erhielt.

1512 erneuerte König Manuel I. die Stadtrechte.[4][5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Basílica de Nossa Senhora da Assunção

Zu den Baudenkmälern des Ortes zählen eine Reihe von Herrenhäusern, steinerne Brunnenanlagen, historische öffentliche Gebäude und Sakralbauten, darunter die im 16. Jahrhundert errichtete dreischiffige Renaissancekirche Igreja Paroquial de Torre de Moncorvo (auch Igreja de Nossa Senhora da Assunção oder Hauptkirche, Igreja Matriz).[6] 2022 wurde die Kirche zur Basilica minor erhoben.[7]

Die Burg wurde im Laufe der Zeit immer weiter abgetragen. Zuletzt wurden 1815 große Mengen an Steinen für die Erneuerung und Erweiterung von Militäranlagen am Ort entwendet. Heute sind noch Teile der Mauern und drei Tore im Ort erhalten und stehen unter Denkmalschutz.[8] Auch der historische Ortskern als Ganzes ist geschützt.[9]

Verwaltung

Kreis

Torre de Moncorvo ist Sitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Alfândega da Fé, Mogadouro, Freixo de Espada à Cinta, Vila Nova de Foz Côa, Carrazeda de Ansiães sowie Vila Flor.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 17 auf 13 verringerte.[10]

Torre de Moncorvo sorgte Mitte 2014 für landesweites Aufsehen, als die Mitglieder des Stadt- und Gemeinderats entschieden, in Zukunft auf die gegenseitige Anrede mit allenfalls vorhandenen oder angemaßten akademischen Titeln, wie beispielsweise „Senhor Doutor“, verzichten zu wollen. Solche Anreden, meist zusätzlich zur Nennung des politischen Amtes, sind in Portugal üblich und werden für Politiker häufig stillschweigend vorausgesetzt. Dies gilt als ein Erbe des faschistischen Estado Novo.[11]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Torre de Moncorvo:

Kreis Torre de Moncorvo
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Açoreira 340 23,98 14 040901
Adeganha e Cardanha 437 64,46 7 040918
Cabeça Boa 284 26,37 11 040903
Carviçais 510 63,00 8 040905
Castedo 180 17,94 10 040906
Felgar e Souto da Velha 860 46,93 18 040919
Felgueiras e Maçores 332 38,93 9 040920
Horta da Vilariça 208 16,42 13 040909
Larinho 327 29,49 11 040910
Lousa 287 33,94 8 040911
Mós 189 59,13 3 040913
Torre de Moncorvo 2.612 36,08 72 040916
Urrós e Peredo dos Castelhanos 260 74,89 3 040921
Kreis Torre de Moncorvo 6.826 531,56 13 0409

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Torre de Moncorvo (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
6575 8496 15.701 16.155 18.741 13.674 10.969 9919 8572

Kommunaler Feiertag

  • 19. März

Söhne und Töchter der Stadt

  • Miguel da Madre de Deus da Cruz (1739–1827), Bischof von São Paulo, Erzbischof von Braga
  • Constantino José Marques de Sampaio e Melo (1802–1873), Florist, bekannter Produzent künstlicher Blumen im 19. Jahrhundert in Lissabon
  • Júlio Máximo de Oliveira Pimentel (1809–1884), Politiker, Autor, Bürgermeister vom Lissabon, Rektor der Universität Coimbra
  • Abílio Campos Monteiro (1876–1933), Arzt, Schriftsteller, Journalist und Politiker
  • Afonso Praça (1939–2001), Journalist und Schriftsteller
  • Dario Alves (* 1940), Maler
  • Isabel Mateus (* 1969), Schriftstellerin
Commons: Torre de Moncorvo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. www.monumentos.pt (unter Cronologia), abgerufen am 11. Februar 2013
  5. www.verportugal.net, abgerufen am 11. Februar 2013
  6. www.monumentos.pt, abgerufen am 11. Februar 2013
  7. Basílica de Nossa Senhora da Assunção. Abgerufen am 15. August 2023.
  8. dito
  9. dito
  10. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  11. Thomas Fischer: Wie Titel immer noch Leute machen – In Portugal zählt nach wie vor die akademische Etikette. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 195. Zürich 25. August 2014, S. 16.
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