Toronto Transit Commission

Toronto Transit Commission (TTC) ist der Name der Torontoer Verkehrsbetriebe. Gegründet wurde die TTC 1954; sie ging aus der Toronto Transportation Commission aus dem Jahr 1921 hervor. Die Ursprünge von privat betriebenen Verkehrsunternehmen gehen auf das Jahr 1849 mit der Williams Omnibus Bus Line zurück.

Toronto Transit Commission
Logo der Toronto Transit Commission
Basisinformationen
Unternehmenssitz Toronto, Ontario
Kanada Kanada
Webpräsenz TTC Website
Vorstand Jamaal Myers, Vorsitzende[1]
Betriebsleitung Richard J. Leary
Mitarbeiter über 12.000
Umsatz 834,13[2]dep1
Linien
U-Bahn 4
Straßenbahn 10
Bus 160[3]
Anzahl Fahrzeuge
U-Bahnwagen 878[3]
Straßenbahnwagen 204[3]
Sonstige Fahrzeuge 2390 Busse[3]
Statistik
Fahrgäste 471.233.000 (2009)
Fahrleistung 107.609 km (Bus)
11.850 km (Straßenbahn)
74.512 km (U-Bahn)
Haltestellen 75 (U-Bahn)
Einzugsgebiet Toronto, Mississauga, Vaughan, Richmond Hill, Markhamdep1
Einwohner im
Einzugsgebiet
5,6 Mio. in Greater Toronto Area

Das TTC unterhält drei U-Bahn-Linien und eine Schnellbahnlinie, die eine östliche Fortsetzung der U-Bahn bildet. Das Netz verfügt über 69 Haltestellen. Trotz der wenigen Linien ist das Torontoer U-Bahn-Netz nach der U-Bahn New York und der U-Bahn Mexiko-Stadt das drittgrößte Nordamerikas.[4] Neben der U-Bahn verfügt die TTC über ein Straßenbahn- und Busliniennetz. 2007 beförderte TTC täglich 1,5 Millionen Passagiere und rund 459.769.000 in der Summe für das komplette Jahr. Im Durchschnitt nutzen 49 % aller Fahrgäste die Busse, 37 % die U-Bahnen und 13 % die Straßenbahnen.[5]

Geschichte

Die ersten privat betriebenen Nahverkehrsverbindungen wurden im Jahr 1850 bedient. Einige Jahre später wurden einige Routen direkt durch die Stadt betrieben. 1921 wurde die Toronto Transit Commission (TTC) gegründet, die alle Linien übernommen hatte und diese betreibt. In den darauffolgenden Jahren wurde der Nahverkehr unter anderem durch Straßenbahnlinien bedient. 1954 eröffnete die TTC die erste U-Bahn-Strecke, die weiter ausgebaut und verlängert wurde, um auch Vororte mit der Innenstadt zu verbinden.

Organisation

Die TTC-Zentrale befindet sich auf der Yonge Street 1900 in Höhe der Davisville Avenue. Das Bürogebäude ist auch unter dem Namen William C. McBrien Building bekannt, das im Jahr 1957 fertiggestellt wurde. Die TTC verfügt zudem über mehrere Betriebshöfe und Werkstätten, die sich auf mehrere Standorte verteilen.

Fahrzeugflotte

Ein TTC Orion VII Bus, Linie 102, Markham Rd. Route

Busse

Heute bilden die größte Einheit an Fahrzeugen bei der TTC die Busse. Vor 1960 spielten diese jedoch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu den Straßenbahnen. Der reguläre Busbetrieb wurde 1921 eingeführt und war sehr wichtig für die Orte und Vororte in Toronto, die nicht mit den Straßenbahnwagen angefahren werden konnten. Man betrieb zwar ab 1920 versuchsweise Trolleybusse, diese wurden jedoch dann durch Busse mit Verbrennungsmotoren ersetzt. Die letzten Trolleybus-Verbindungen wurden zwischen 1991 und 1993 umgestellt. Die Busse wurden später durch neue moderne Orion VII hybrid electric Niederflurbusse ersetzt. TTC bestellte kurz darauf weitere Busse dieser Art, was zu einem Gesamtbestand von 500 Fahrzeugen führte. Damit rückte Toronto näher zum zweiten Rang, dem Verkehrsbetrieb von New York City, die baugleiche Busse betrieben. 2001–2006 bestellte TTC weitere Orion VIIs, die sich nur geringfügig von den vorhergehenden unterschieden. Ab 2007 wurde der Fuhrpark teilweise modernisiert. Die älteren Busse, die 1991 noch in Betrieb waren, wurden durch neuere modernere Busse ersetzt. Diese verfügen über ein moderneres Design und Technologie. Die nächste größere Modernisierung der Fahrzeugflotte war für das Jahr 2012 vorgesehen. Mit der Fahrzeugflotte gehört die Toronto Transit Commission zum drittgrößten Stadtbusbetreiber in Nordamerika, nach New York City und Los Angeles.

Toronto Subway

U-Bahn-Zug der TTC

Die Toronto Subway besteht aus drei Hauptverbindungen. Das von der städtischen Verkehrsgesellschaft Toronto Transit Commission (TTC) betriebene Netz hat eine Streckenlänge von 76,9 Kilometern und umfasst 75 Stationen. Die Yonge-University-Linie ist die längste Verbindung, die im Jahr 1954 eröffnet und zuletzt 2017 verlängert wurde, verfügt über 38 Stationen. Die zweite Verbindung ist die Bloor-Danforth-Linie, eine Ost-West-Verbindung, die 1966 eröffnet und zuletzt 1980 verlängert wurde. Am östlichen Endpunkt der Bloor-Danforth-Linie schließt sich die Verbindung der 1985 eröffneten Scarborough-Linie an, die nach McCowan im Stadtteil Scarborough führt und sich in technischer Hinsicht von den übrigen Linien unterscheidet. Die dritte Verbindung stellt die 2002 eröffnete Sheppard-Linie dar. Diese Strecke unter der Sheppard Avenue verbindet Don Mills mit Sheppard-Yonge, wo zur Yonge-University-Linie umgestiegen werden kann.

Das Streckennetz wird von 878 Fahrzeugen befahren, diese sind meist zu 4- oder 6-Wagen-Zügen zusammengekuppelt. Ab 2010 liefert Bombardier einen neuen Wagentyp aus, den Toronto Rocket. Die Züge verkehren täglich zwischen 6 Uhr früh bis 1:30 Uhr in der früh am nächsten Tag. Sonntags fahren die Züge erst um 9 Uhr vormittags bis zum Betriebsschluss. In den nächtlichen Ruhepausen sind die U-Bahnen und die Tunnelstationen geschlossen. In der Nacht werden zumeist Reinigungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. Als Ersatzverkehr für die Bahnen dienen Nachtbusse, die die ganze Nacht durchfahren.

Zwei Stadtbahnlinien sind im Bau, die Teil der Toronto Subway werden. Die Eglinton-Linie wird entlang der Eglinton Avenue zwischen der Kennedy Station im Osten der Stadt und Mount Dennis im Westen der Stadt. Die Hälfte der Eglinton-Linie wird unterirdisch verlaufen.[6] Die Finch-West-Linie wird entlang der Finch Avenue West zwischen der Finch West Station und Humber College (in der Nähe von Mississauga).[7]

Zwei Verlängerungen von U-Bahn-Linien sind in Planung. Eine Verlängerung der Bloor-Danforth-Linie würde östlich von der Kennedy Station über den Scarborough Town Centre bis zur Sheppard Avenue East führen.[8] Eine Verlängerung der Yonge-University-Linie würde nördlich bis zum Richmond Hill Centre Transit Terminal Richmond Hill in der Nähe des Highway 7 führen.[9]

Eine andere U-Bahn-Linie, die Ontario-Linie, ist in Planung. Diese Linie wird von der Science Centre Station an der Eglinton-Linie bis zum Exhibition Place fahren. Auf der Ontario-Linie werden fahrerlose Züge eingesetzt.[10]

Straßenbahn

Ein Straßenbahnwagen in Toronto

Das Straßenbahnnetz in Toronto zählt zu den wenigen Verkehrsnetzen, die durchgängig seit Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben werden. Das System lässt sich auf das Jahr 1861 zurückdatieren, als der Nahverkehr noch aus Pferdekutschen bestand. Die erste elektrische Straßenbahn nahm ihren Betrieb im Jahr 1892 auf, nachdem ein Stromnetz mit einer Spannung von 600 Volt errichtet worden war. Die Fahrzeuge verkehren hauptsächlich im Bereich der zentralen Innenstadt und erschließt die umliegenden Viertel. Die Länge des Straßenbahnnetzes beträgt 75 Kilometer, die sich überwiegend von Westen nach Osten erstrecken. Da die Fahrzeuge nur für den Einrichtungsbetrieb ausgelegt sind, sind die Streckenenden der einzelnen Linien mit Wendeschleifen ausgestattet.

Serviceangebote

OneStop Flachbildschirm Informationsanzeige in der U-Bahn-Station, Dundas Station

Fahrtrouten und Fahrzeiten können durch die TTC Info Nummer 416-393-INFO erfragt werden. Individuelle Fahrzeiten können auf der Website der TTC eingesehen und zusammengestellt werden. Google Maps unterstützt die TTC seit Oktober 2010. Am 15. Dezember 2008 installierte die TTC an hochfrequentierten Stationen ein neues Fahrgastinformationssystem, das Next Vehicle Information System (NVIS). Das NVIS zeigt den nächsten kommenden Zug an und das Fahrtziel. Die Spadina und Harbourfront Straßenbahnlinien waren die ersten Stationen, die mit diesem System ausgestattet wurden. Des Weiteren wurden auch viele U-Bahn-Stationen mit einem neuen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Die Darstellung in den U-Bahnhöfen erfolgt mit Flachbildschirmen (OneStop media screens), die relevante Informationen über die Wartezeit der nächsten ankommenden Züge der Linien mit Fahrtrichtung anzeigt. Des Weiteren werden auch die Uhrzeit und weitere Informationen den Fahrgästen angezeigt.

Fahrkarten

Presto-Lesegerät auf einer Straßenbahn

Man kann den Tarif zahlen mit Presto-Ticket, Presto-Card oder Bargeld.[11]

Presto ist ein elektronisches Tarif-Zahlungssystem, und Presto-Tarifmedien (Presto-Tickets und Presto-Cards) sind elektronische Karten. Beim Einsteigen hält man die Presto-Card oder Presto-Ticket, mit eingebauten RFID-Chip, an ein Lesegerät, wo der Leser die Gültigkeit prüft.

Eine Presto-Card kostet $16 ($6 für die Karte und $10 für Tarife). Presto-Cards haben kein Verfallsdatum. Jede Verwendung der Presto-Card zieht automatisch den Tarif von der Karte ab. So muss man Geld von Zeit zu Zeit an einem Automaten auf die Karte hochladen. Ein monatliches Abonnement ist auf einer Presto-Card erhältlich. Presto-Cards sind auch gültig für viele öffentliche Verkehrsdienste in und um Toronto.

Presto-Tickets sind Wegwerfkarten, die nach der angegebenen Verwendung (1 Reise, 2 Reisen oder Tagespass) verfallen. Sie sind gültig nur für die Verkehrsdienste der TTC in Toronto.

Man kann die Tarife mit Bargeld zahlen. Münzen werden dann in die Fare Box in U-Bahnstationen und Bussen eingeworfen. In Straßenbahnen gibt es Automaten, wo man den Fahrpreis mit Münzen bezahlen kann. Nach Barzahlung muss man eine Quittung (Transfer oder Proof of Payment) erhalten, um sie dem Fahrkartenkontrolleur vorzeigen zu können oder um in ein anderes Fahrzeug umsteigen zu können, ohne einen weiteren Fahrpreis zu bezahlen.

Wenn man mit Presto einen Einzelfahrpreis bezahlt, gilt dieser Fahrpreis für zwei Stunden Fahrt mit erlaubten Zwischenstopps und Rückfahrten. Bei Barzahlung gilt der Fahrpreis jedoch nur für eine einfache Fahrt ohne Zwischenstopps.

Sicherheitseinrichtungen

Sicherheitsprogramme in öffentlichen Verkehrsmitteln, die von der TTC aufgelegt wurden, umfassen:

  • Haltewunsch (beim Busverkehr): Allein fahrende Jugendliche und Frauen können in der Zeit zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens dem Fahrer eine bestimmte Stelle an der Fahrtstrecke mitteilen, wo sie aussteigen möchten. Diese können auch zwischen zwei Haltestellen liegen. Damit sollen alleinfahrenden Jugendlichen und Frauen weitere Fußwege in der Dunkelheit erspart bleiben und somit die subjektive Sicherheit erhöht werden.
  • Kameraüberwachung: Insgesamt verfügt die TTC über 12000 Überwachungskameras im U-Bahn- und Straßenbahn-System sowie in den Bussen.
  • Toronto EMS Paramedics: Die Toronto EMS-Sanitäter sind in den größeren U-Bahn-Stationen während der morgendlichen und der abendlichen Hauptverkehrszeit in Bereitschaft, um schneller vor Ort zu sein, falls ein medizinischer Notfall eintritt.
  • Notfall-Stromunterbrechung in Stationen: sind gekennzeichnet durch eine blaue Farbe und befinden sich an den Enden der jeweiligen U-Bahn-Station, diese verfügen über ein Telefon, mit dem man die TTC-Fahrtkontrolle anrufen kann. Diese Schutzeinrichtung soll den Strom der Stromschiene unterbrechen, falls jemand auf das Gleis fällt.
  • Emergency Stopping Mechanism: Über dieses System verfügen alle U-Bahn-Züge der TTC. Dieses dient dem sofortigen Anhalten des Zuges, falls jemand zwischen Zug und Bahnsteigkante gerät oder in der Tür eingeklemmt wird und der Zug dennoch anfahren sollte.
Commons: Toronto Transit Commission – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Board. Toronto Transit Commission, abgerufen am 11. August 2023 (englisch).
  2. TTC-Jahresbericht 2007 (PDF-Datei; 4,38 MB)
  3. Service Summary - May 9, 2021 to June 19, 2021. Toronto Transit Commission, 9. Mai 2021, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. Dezember 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ctv.ca
  5. American Public Transportation Association auf apta.com: APTA Transit Ridership Report - Fourth Quarter 2006 (PDF-Dokument (Memento des Originals vom 27. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.apta.com), Erklärung der Abkürzungen: PDF-Dokument (Memento des Originals vom 16. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.apta.com, abgerufen am 23. März 2009
  6. Eglinton Crosstown LRT. Metrolinx, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  7. Finch West LRT. Metrolinx, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  8. Scarborough Subway Extension. Metrolinx, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  9. Yonge North Subway Extension. Metrolinx, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  10. Ontario Line. Metrolinx, abgerufen am 20. Juni 2021 (englisch).
  11. Fares & Passes. Abgerufen am 11. Januar 2022 (englisch).
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