Torishima (Izu-Inseln)
Torishima (jap. 鳥島, wörtlich: Vogelinsel, früher Ponafidin-Insel, benannt von Adam Johann von Krusenstern nach Sachar Panafidin) ist eine kleine Insel vulkanischen Ursprungs im Pazifischen Ozean. Sie ist die zweit-südlichste Insel der Izu-Inseln. Um sie von anderen japanischen „Vogelinseln“ zu unterscheiden, wird sie gelegentlich auch als Izu-Torishima bezeichnet.
Torishima | ||
---|---|---|
Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Inselgruppe | Izu-Inseln | |
Geographische Lage | 30° 29′ 4″ N, 140° 18′ 4″ O | |
| ||
Länge | 2,7 km | |
Breite | 2,7 km | |
Fläche | 4,78 km² | |
Höchste Erhebung | Iō-zan 394 m | |
Einwohner | unbewohnt | |
Hauptort | Tamakisato (historisch) | |
Verwaltung
Wie die gesamte Inselkette der Izu-Inseln gehört Torishima administrativ zur Präfektur Tokio. Sie sind Teil der Subpräfektur Hachijō, die von Hachijō-jima aus verwaltet wird. Sie gehören jedoch, ebenso wie die drei Izu-Inseln Bayonnaise Rocks, Sumisu-jima und Sōfugan zu keiner Gemeinde und sind damit de facto gemeindefreies Gebiet. Sie werden jedoch von den Gemeinden Aogashima und Hachijō beansprucht.[1]
Geografie
Torishima liegt etwa 575 km südlich von Tokio und 76 km nördlich des Felseilandes Sofugan. Die nahezu runde Insel weist einen Durchmesser von 2,7 km sowie eine Fläche von 4,79 km²[2] auf und erreicht mit dem Iō-zan (veraltet auch Iwo-zan; 硫黄山, dt. „Schwefelberg“) eine Höhe von 394 m über dem Meer. Torishima stellt den Gipfel eines Stratovulkans dar, der in jüngerer Zeit zahlreiche Eruptionen hatte, zuletzt im Jahr 2002. Das derzeitige Aussehen der Insel mit vegetationslosem Kegel ist die Folge eines Ausbruchs von 1939. Torishima war bewohnt (Hauptort: Tamakisato), bis alle 125 Bewohner der Insel bei einem Ausbruch im August 1902 umkamen. Durch den Auswurf von Asche und phreatomagmatische Explosionen wurden alle Häuser zerstört; zudem kam es zu submarinen Eruptionen in der Umgebung der Insel.[3] Eine später eingerichtete meteorologische Station wurde im November 1965 nach einer Serie von Erdbeben aufgegeben;[4] ihre Ruinen sind beim Hatsune-Kap (初寝崎, Hatsune-zaki) im Westen der Insel noch vorhanden.
Die Insel ist ein bedeutendes Brutgebiet für Seevögel, insbesondere für den Kurzschwanzalbatros (Phoebastria albatrus) sowie den Schwarzfußalbatros (Phoebastria nigripes), und Bestandteil des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks. Torishima ist Vogelschutzgebiet und darf nur mit Genehmigung und nur zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden.
Weblinks
- Torishima im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Izu Torishima in der Japanese Volcanoes Quaternary database (englisch und japanisch)
- Artikel mit Bildern des 2002er Ausbruchs (Memento vom 5. März 2009 im Internet Archive) (englisch)
Einzelnachweise
- 東京都. (PDF; 65,9 kB) In: 平成27年全国都道府県市区町村別面積調. Kokudo Chiri-in, 1. Oktober 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juli 2016; abgerufen am 30. Juli 2016 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 島面積. (PDF; 136 kB) Kokudo Chiriin, 1. Oktober 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juni 2016; abgerufen am 30. Juli 2016 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Torishima in der Japanese Volcanoes Quaternary database; Inhabitants of island all killed by vulcano In: The New York Times, 19. August 1902 (PDF, 18 kB, abgerufen am 14. Dezember 2012).
- Torishima in der Japanese Volcanoes Quaternary database (Abgerufen am 30. Juli 2016)