Tomb Raider: Legend

Tomb Raider: Legend ist ein Action-Adventure und der siebte Teil der Computerspielreihe Tomb Raider. Er erschien im April 2006 für die Spielkonsolen PlayStation 2, Xbox 360, Nintendo GameCube sowie für Windows. In der 2011 erschienenen PlayStation-3-Version Tomb Raider Trilogy sind neben Legend auch die Teile Anniversary und Underworld vertreten.

Handlung

Vor Beginn des Spiels wird in Form eines Intros dargestellt, wie die neunjährige Lara ihre Mutter verlor: Beide stürzten im tiefsten Himalaya mit ihrem Flugzeug ab, konnten sich aber in eine Höhle retten. Während sich ihre Mutter auf die Suche nach etwas Feuerholz machte, erkundete Lara die Höhle näher: Sie fand eine Felsformation, in deren Öffnung ein Schwert steckte. Sie drückte das Schwert in diese Öffnung, woraufhin sich ein riesiger Ring aus dem Boden erhob, darin sahen die beiden ein grünes Licht und die Lara, die der Spieler in Tomb Raider: Legend verkörpert; die junge Lara und ihre Mutter erkannten sie jedoch nicht als diese. Die Lara im Spiegel sagte ihrer Mutter, sie solle das Schwert nicht anrühren, eine andere Stimme schrie, dass das Schwert explodiere, wenn sie es nicht herausziehe. Laras Mutter tat, wie ihr geheißen, zog am Schwert und verschwand für immer in einem grünen Lichtblitz.

Der Beginn des Spiels führt Lara nach Tiwanaku in Bolivien. Dort sucht sie eine Steinestrade. Als sie diese findet, trifft sie auf einen unbekannten Mann, der ihr einen Teil des sagenumwobenen Schwertes Excalibur zeigt und im Gespräch einen Ort namens Paraiso und den Namen „Amanda“ fallen lässt, eine alte Freundin von Lara, die als Studentin bei einer Ausgrabungsstätte in Paraiso vermeintlich ums Leben kam. Der Unbekannte stellt sich als James W. Rutland Jr. heraus.

Dann reist Lara nach Paraiso in Peru, um herauszufinden, ob Amanda dort wirklich gestorben ist. Als Lara und Amanda vor Jahren die dortige Ausgrabungsstätte erforschten, erweckten sie versehentlich ein unbekanntes Wesen, das alle Expeditionsmitglieder bis auf Lara tötete. Durch das Gespräch mit Rutland eröffnet sich für Lara die Möglichkeit, dass Amanda das damalige Abenteuer überlebt hat. Sie findet heraus, dass ihr Erzfeind Shogo Takamoto ein Excalibur-Fragment besitzt. Es beginnt ein Wettlauf mit Rutland, der wie Lara die Excalibur-Fragmente sammeln und vereinen will.

Als Lara in Kasachstan nach einem weiteren Fragment des Schwertes sucht, bestätigt sich ihr Verdacht: Amanda hat aus der Höhle in Peru fliehen und ihr Leben retten können. Sie hat nun die Kontrolle über das unheimliche Wesen. Sie kann es jedoch nur entfesseln, über seine Taten kann sie nicht entscheiden. Dies bereitet Lara außerordentliche Schwierigkeiten, an das Fragment in Kasachstan zu gelangen, wo sie gegen das von Amanda entfesselte Wesen kämpfen muss. Sie erlangt das Fragment und begibt sich nach Hause.

Während ihrer Suche findet Lara im vermeintlichen Grab von König Arthus eines der Schwertfragmente. Außerdem scheint das Schwert Excalibur der Schlüssel zu einer Art Zwischenwelt, nämlich Avalon, der sagenumwobenen Zuflucht von König Arthus nach seiner Verwundung, zu sein, welche möglicherweise wirklich existiert. Lara findet heraus, dass es womöglich nicht nur ein Schwert Excalibur gibt, sondern dass diese Sage in leicht veränderter Form in vielen Kulturen vermittelt wird.

Lara erfährt daheim, dass der sogenannte „Ghalali-Schlüssel“ das Schwert wieder zusammenfügen kann. Ihr Butler Winston erwähnt, dass ihre Mutter eine Brosche trug, die dem Ghalali-Schlüssel außerordentlich ähnlich sah und die sie auf dem Gemälde über dem Kamin im Croft Manor trägt. Diese hat Laras Mutter vor ihrem Tod von ihrem Mann, Richard Croft, auf einer Expedition in Ghana bekommen. Lara fliegt nach Nepal, zum Flugzeug, mit dem sie und ihre Mutter vor vielen Jahren mitten im Himalaya abgestürzt sind. Nachdem sie sich gerade noch aus dem herabstürzenden Wrack auf eine Plattform retten kann, kann sie das Schwert endlich zusammensetzen, der Spiegel, durch den Laras Mutter damals verschwand, ist jedoch nicht mehr zu gebrauchen.

Anschließend kehrt sie nach Bolivien zurück, um zu versuchen, ihre Mutter durch den Spiegel zu retten. Es stellen sich ihr jedoch bekannte Charaktere in den Weg: Amanda Evert und James W. Rutland haben die Absicht, Lara das Schwert abzunehmen und in die geheime Zwischenwelt Avalon zu gelangen. Nach einem Kampf, der Rutlands Tod zur Folge hat, verwandelt sich Amanda in ihrer Wut selbst in das Monster aus Paraiso. Nach einer kraftraubenden Schlacht gelingt es Lara, Amanda niederzuringen und das Schwert selbst einzusetzen. Nun sieht sie die Szene, die sie als neunjährige Lara mit ihrer Mutter erlebte, aus der anderen Perspektive: Sie ist nun die ältere Lara, die ihre Mutter in der Vergangenheit davon abhalten muss, das Schwert herauszuziehen. Doch es geschieht genau das, was auch damals geschah: Amanda kommt wieder zu Bewusstsein und bringt Laras Mutter dazu, das Schwert zu entfernen.

In ihrer Verzweiflung droht Lara Amanda mit dem Tod, wenn sie ihr nicht sage, wie sie ihre Mutter retten könne. Amanda erklärt, dass Laras Mutter nicht tot sei, sondern durch den Spiegel nach Avalon befördert wurde, wo sie jetzt immer noch leben würde. Lara lässt sie daraufhin am Leben. Während sie sich auf den Weg nach Hause macht, beauftragt sie Alaster ins Britische Museum zu fahren, um alles über die Sage um König Arthus und Avalon herauszufinden. Sie verspricht sich selbst, alles zu versuchen, um ihre Mutter zu retten und ihrem Vater gerecht zu werden, der entgegen allen Einwänden immer glaubte, dass seine Frau noch am Leben ist.

Spielprinzip und Technik

Nach dem sechsten, nicht sehr erfolgreichen Teil The Angel of Darkness gab Eidos die Entwicklung des siebten Teils anstelle von Core Design in die Hände von Crystal Dynamics, das vor allem durch die Legacy-of-Kain-Serie bekannt geworden war. Die Entwickler entschlossen sich, die etwas veraltete Spielmechanik und Steuerung völlig zu erneuern; hierbei kam die bewährte Technologie aus Legacy of Kain: Defiance zum Einsatz.

Die Level sind nun nicht mehr aus großen, quaderförmigen Blöcken aufgebaut, sondern besitzen bedingt durch die neue Engine deutlich realistischere Ecken, Kurven und Kanten und sind mit mehr Details versehen. Weiterhin stellt die neue Grafik-Engine nun aufwendige Licht- und Partikeleffekte dar, eine Physik-Engine macht sich beispielsweise beim Verschieben von Kisten o. ä. bemerkbar.

Ebenfalls neugestaltet wurde die Spielfigur: Da man eine Lara schaffen wollte, mit der sich Frauen eher identifizieren können, ist sie nun etwas kleiner und besitzt realistischere Proportionen, zeigt jedoch in ihrem bauchfreien Standardkostüm etwas mehr Haut. Ihr traditioneller geflochtener Zopf wurde durch einen offenen Pferdeschwanz ersetzt. Die enorme Sprungkraft aus den früheren Teilen wurde ebenfalls herabgesetzt.

Auch die Steuerung unterscheidet sich deutlich von den Vorgängern; sie ist nun wesentlich flüssiger und direkter. Lara hält sich beim Herabstürzen oft noch rechtzeitig an den Kanten fest, ungenaue Sprünge können durch schnelles Drücken der Aktionstaste noch gerettet werden. Durch diese Maßnahmen wird der Frust, der hierbei in früheren Teilen auftrat, etwas reduziert.

Laras Ausrüstung besteht aus einem Magnethaken, den Standardpistolen, dem persönlichen Lichtsystem (PLS), sowie Laras PDA. Neben den Pistolen kann sie in diesem Teil nur eine zusätzliche Waffe bei sich tragen. Dabei kann zwischen einer Maschinenpistole, einem Sturmgewehr, einem Granatwerfer oder eine Schrotflinte ausgewählt werden. Zur Kompensation kann Lara nun Splittergranaten verwenden, von denen sie höchstens vier tragen kann und die vor allem gegen große Gegnergruppen nützlich sind. Ab dem Ende des siebten Levels steht außerdem Excalibur zur Verfügung, ein sehr starkes Schwert, mit dem man Energiewellen abfeuern kann.

Nicht mehr mit den Vorgängern sind auch die Bewegungen und das Kampfsystem zu vergleichen: Bis auf das Sprinten sind im Vergleich zu den Vorgängern nahezu alle Bewegungen möglich. Neben Seitwärts- und Rückwärtssaltos und weiteren Lauf-Sprung-Kombinationen wurde der Fokus auf das Klettern gelegt: Lara kann jetzt an Querstangen schwingen, beim Hangeln eine Ebene nach oben springen und mithilfe des Magnethakens Abgründe überwinden. Dieser spielt überdies immer wieder eine wichtige Rolle, z. B. wenn es darum geht, metallische Plattformen oder Schätze heranzuziehen. Außerdem kann sich Lara nun auch mit gezogenen Waffen im Nahkampf verteidigen, z. B. indem sie menschliche Gegner auf verschiedene Arten tritt oder sie mit einer Grätsche von den Beinen holt. Zudem kann sie Gegner auf höher gelegenen Ebenen mit dem Magnethaken in die Tiefe ziehen.

Rezeption

Bewertungen
PublikationWertung
GCPS2WindowsXboxXbox 360
4Players76 %[1]78 %[1]78 %[1]78 %[1]78 %[1]
Bravo Screenfunk. A.k. A.1k. A.k. A.
Computer Bild Spielek. A.k. A.1,77k. A.k. A.
GameProk. A.88/100[2]k. A.88/100[2]88/100[2]
Games Aktuellk. A.86 %k. A.k. A.k. A.
GameStark. A.k. A.89/100[3]k. A.k. A.
MAN!ACk. A.84/100[4]k. A.84/100[4]k. A.
PC Actionk. A.k. A.90 %k. A.k. A.
Metawertungen
Metacritick. A.82/100[5]82/100[6]k. A.80/100[7]

Tomb Raider: Legend erhielt positive Bewertungen. Metacritic aggregiert für die PC-Version 31 Rezensionen zu einem Mittelwert von 82.[6]

Einzelnachweise

  1. Jörg Luibl: Test: Tomb Raider: Legend. In: 4Players. 18. April 2006, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  2. Florian Brich: Tomb Raider: Legend. In: GamePro. 4. April 2006, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  3. Tomb Raider: Legend im Test. In: GameStar. 5. April 2006, abgerufen am 15. Juli 2018.
  4. Ulrich Steppberger: Tomb Raider Legend – im Test (PS2/Xbox). In: Man!ac. 30. April 2006, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  5. Tomb Raider: Legend for PlayStation 2 Reviews. In: Metacritic. Abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).
  6. Tomb Raider: Legend for PC Reviews. In: Metacritic. Abgerufen am 21. Januar 2018 (englisch).
  7. Tomb Raider: Legend for Xbox 360 Reviews. In: Metacritic. Abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).
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