Tomahügel
Ein Tomahügel ist eine isolierte hügelförmige Anhäufung aus Gesteinsschutt in einer Ebene. Albrecht Penck und Eduard Brückner[1] führten den Begriff Tomalandschaft im Jahr 1901 ein. Er leitet sich aus dem surselvischen Wort Tuma (deutsch Hügel) ab, in Anlehnung an eine Reihe solcher charakteristischen Erhebungen, den Tumas, in einem Abschnitt des Alpenrheintals zwischen Chur und Domat/Ems. Nach dem Schweizer Geologen Adrian Pfiffner sollte der Begriff Tomahügel nach der Typlokalität durch Tuma ersetzt werden.
Tomahügel haben typischerweise eine sehr gleichmäßige, symmetrische Gestalt. Nach der Definition von Gerhard Abele (1969) enthält ein Tomahügel meist einen Kern aus Bergsturzmaterial, zudem aber üblicherweise auch Gerölle. Eine frühere zeitliche Zuordnung zu eiszeitlichen Vorgängen ist inzwischen widerlegt (u. a. v. Poschinger & Ruegg 2012). Auch die Entstehung durch Erosion aus einem größeren Bergsturzareal wurde widerlegt (G. Abele 1969), da die Tumas im Umfeld des wohl verantwortlichen Flimser Bergsturzes im Untergrund nicht zusammenhängen.
Bei einem Gebiet mit mehreren solcher Erhebungen spricht man von Tomalandschaft, in der Schweiz auch von Tumalandschaft.
Quellen
- Gerhard Abele: Vom Eis geformte Bergsturzlandschaften. In: Zeitschrift für Geomorphologie, Suppl. 8, S. 119–147, Berlin 1969.
- H. Brunner: Die Churer Toma. In: Bündner Jb., 4:67, 1962, S. 67–75.
- A.v. Poschinger, Th. Ruegg: Die Churer Tomahügel, ein besonderes Zeugnis der Landschaftsgenese. In: Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubünden, 117, 2012, S. 93–100.
Belege
- Albrecht Penck, Eduard Brückner: Die Alpen im Eiszeitalter. 3 Bände, Leipzig 1901/09.