Sankt Josef (Weststeiermark)

Sankt Josef (Weststeiermark) ist eine Gemeinde mit 1714 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Deutschlandsberg bzw. Gerichtsbezirk Deutschlandsberg in der Steiermark, Österreich. Die Pfarrkirche zum heiligen Josef, die der Gemeinde den Namen gab, liegt auf 357 m.

Sankt Josef (Weststeiermark)
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Sankt Josef (Weststeiermark)
Sankt Josef (Weststeiermark) (Österreich)
Sankt Josef (Weststeiermark) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: 13,29 km²
Koordinaten: 46° 55′ N, 15° 20′ O
Höhe: 357 m ü. A.
Einwohner: 1.714 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 129 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8503, 8143
Vorwahl: 03136
Gemeindekennziffer: 6 03 26
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
St. Josef 73
8503 St. Josef
Website: st-josef-weststeiermark.gv.at
Politik
Bürgermeister: Alois Gangl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1][2])
(15 Mitglieder)
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Sankt Josef (Weststeiermark) im Bezirk Deutschlandsberg
Lage der Gemeinde Sankt Josef (Weststeiermark) im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Sankt Josef (Weststeiermark) im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
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Sankt Josef von Westen
Sankt Josef von Westen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Die Gemeinde Sankt Josef liegt an der Wieserbahn im weststeirischen Hügelland.

Katastralgemeinden und Ortschaften

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden bzw. gleichnamigen Ortschaften: (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[3]; Einwohner: Stand 1. Jänner 2023[4])

  • Oisnitz (388,73 ha, 469 Ew.)
  • Sankt Josef (Weststeiermark) (673,88 ha, 751 Ew.)
  • Tobisegg (266,98 ha, 494 Ew.)

Eingemeindungen

  • Am 1. Jänner 1968 wurden Oisnitz und Tobisegg eingemeindet.[5] Oisnitz hatte bereits bis 1920 mit St. Josef die damalige Gemeinde „St. Josef bei Stainz“ gebildet, die danach in die Gemeinden Oisnitz und St. Josef bei Stainz getrennt wurde.[6]
  • Der südliche, zur Pfarre Preding gehörende Teil der Katastralgemeinde Tobisegg wurde mit 1. Jänner 1969 zur Gemeinde Preding umgegliedert.[7]

Von der steiermärkischen Gemeindestrukturreform, die 2015 die Zahl der Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg von 40 auf 15 verringerte, war die Gemeinde nicht betroffen.[8] Allerdings wurden im Rahmen dieser Reform Wünsche geäußert, einen Teil des Gebietes der Gemeinde Stainztal statt der Gemeinde Stainz entsprechend der Pfarrzugehörigkeit der Gemeinde St. Josef anzuschließen.[9]

Nachbargemeinden

Eine der vier Nachbargemeinden liegt im Bezirk Graz-Umgebung (GU).

Lannach Dobl-Zwaring (GU)
Stainz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Dobl-Zwaring
Stainz Preding

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung findet Oisnitz im Jahr 1056 als „Odelnisiz“ in einer Besitzübertragung Kaiser Heinrichs III. an Bischof Altwin von Brixen;[10] im 12. Jahrhundert werden sechs Huben in Oisnitz in einer Urkunde Herzog Ottokar IV. genannt.

Die Gemeinde trug bis 1932 den Namen „St. Josef bei Stainz“, in diesem Jahr erfolgte die Namensänderung in „St. Josef–Weststeiermark“.[11]

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl im Gebiet der (heutigen) Gemeinde liegt seit dem 19. Jahrhundert bei ungefähr 1300 Personen und nahm nur in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und danach etwas ab. Die Zunahme seit 1991 basiert auf einer positiven Wanderungsbilanz.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhaltestelle Oisnitz-St. Josef
  • St. Josef liegt an der L 640, die in der Talsenke in die Radlpass Straße B 76 mündet.
  • Außer auf der Straße kann man St. Josef mit dem Bus oder der Graz-Köflacher Bahn von Graz aus erreichen. Die Haltestelle „Oisnitz“ wurde ab 1927 zu einer Güterverladestelle ausgebaut und ab Mai 1932 in Halte- und Ladestelle „Oisnitz-Sankt Josef“ umbenannt.[13] Seit ungefähr der 1990er-Jahre ist sie nur mehr eine Bahnhaltestelle. 1994 erhält der Bahnübergang bei der Bahnhaltestelle eine Lichtzeichenanlage. 2021 wurde das Bahnhofsgebäude in Oisnitz abgerissen, gleichzeitig wurden neue Wartebereiche sowie eine neue P+R-Anlage errichtet (offiziell fertiggestellt und eröffnet am 26. Juni 2022).

Ansässige Unternehmen

In der Gemeinde gibt es rund 50 Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe. Der größte Arbeitgeber in der Gemeinde ist die weststeirische Bohrerfabrik Johann Eberhard GmbH mit über 80 Mitarbeitern, gefolgt von der Gemeinde St. Josef (Weststeiermark), dem ausgegliederten Unternehmen SPAR-Markt und der Raiffeisenbank Schilcherland eGen, Bankstelle St. Josef.

Bildung

In St. Josef gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule, einen Hort sowie eine Musikschule.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2020 aus Mandataren der folgenden Parteien zusammen:[14]

Wappen

Seit 1. Juli 1973 hat die Gemeinde das Recht ein Wappen zu führen.[13]
Blasonierung (Wappenbeschreibung):

„Im zweimal geteilten Schild oben in Blau ein nach links schwimmender silberner Fisch, im goldenen Mittelfeld ein blaues Zimmermannsbeil, unten in Grün ein liegender goldener Maiskolben über einem goldenen Apfel.“

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1973: Arthur Prommer (1908–2002), Bezirkshauptmann von Deutschlandsberg 1965–1973
  • 1978: Friedrich Niederl (1920–2012), Landeshauptmann der Steiermark 1971–1980
  • 1985: Helmut Trausner (1924–2011), Bürgermeister der Gemeinde St. Josef (Weststeiermark) 1965–1985
  • 1990: Otto Lirzer (1925–2020), Gemeindekassier der Gemeinde Oisnitz 1965–1967 und Gemeindekassier der Gemeinde St. Josef (Weststeiermark) 1969–1990
  • 1994: Josef Krainer (1930–2016), Landeshauptmann der Steiermark 1981–1996
  • 2011: Karl Heinz Reymann (* 1944), Obermedizinalrat, Arzt für Allgemeinmedizin in der Gemeinde St. Josef (Weststeiermark) 1977–2014

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

  • Josef Zinkanell (1917–2008), Landwirt, Gewerkschaftsfunktionär und Politiker (SPÖ); lebte und betrieb hier ab 1958 eine kleine Landwirtschaft

Historische Landkarten

Commons: Sankt Josef – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. So haben die 15 Gemeinden in Deutschlandsberg gewählt. meinbezirk.at, 29. Juni 2020, abgerufen am 18. August 2020.
  2. Gemeinderatswahl 2020 - Ergebnisse Sankt Josef (Weststeiermark). orf.at, abgerufen am 18. August 2020.
  3. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  5. Gesetz vom 18. Dezember 1967 über Gebietsänderungen von Gemeinden, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 29. Dezember 1967, 26. Stück, Nr. 138, S. 188.
  6. Kundmachung der steiermärkischen Landesregierung vom 12. Juni 1920, Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Land Steiermark vom 23. Juni 1920, 67. Stück, Nr. 141, S. 245.
  7. Gesetz vom 3. Dezember 1968 über Gebietsänderungen von Gemeinden, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 27. Dezember 1968, 22. Stück, Nr. 164, S. 173–174.
  8. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  9. Weststeirische Rundschau Nr. 7, Jahrgang 2013, 15. Februar 2013, 86. Jahrgang, ZDB-ID 2303595-X; Simadruck Aigner u. Weisi, Deutschlandsberg 2013, S. 21.
  10. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 201–202, Nr. 223.
  11. Kundmachung vom 3. Dezember 1932, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 23. Dezember 1932, 21. Stück, Nr. 73, S. 141.
  12. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Josef (Weststeiermark), Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  13. Gernot Peter Obersteiner: „Geschichte von St. Josef Weststeiermark“; Gemeinde 8503 St. Josef, 2004.
  14. Wahlen. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
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