Tjesem (Windhund)

Tjesem (auch Tschesem, Tesem) ist sowohl die altägyptische Bezeichnung für Windhunde als auch Namensbestandteil von neun Tjesem-Gottheiten. Die Ägypter unterschieden neun verschiedenfarbige Windhundtypen, weshalb jeder Windhundart eine Gottheit zugeordnet wurde.

Tjesem in Hieroglyphen
Mittleres Reich
E14

Geschichte des Sinuhe
V13
z
mF27

Tjesem
ṯzm
Der Windhund

In der frühdynastischen Zeit verwendete beispielsweise König Den die Bezeichnung Tjesem sinngemäß noch für Wilde Horde/Wildhunde.

Darstellungen

Tjesem, Abbildung auf der Hundestele aus dem Grab von Antef II. um 2065 v. Chr.

Als älteste Darstellung gilt die Abbildung eines ringelschwänzigen Hundes, die in Ägypten auf einer aus der vordynastischen Zeit stammenden Schale zu sehen ist. Ab dem Mittleren Reich finden sich vermehrt Darstellungen dieses Hundetyps; besonders bei der Gestaltung von Jagdszenen in Gräbern und auf Alltagsgegenständen.

Seine Ursprünge könnten in der Sahara liegen, die damals noch nicht überall den heutigen Wüstencharakter hatte, sondern wo Steppen beziehungsweise Savannen vorherrschten und es in Randbereichen vereinzelte Wälder gab. Möglicherweise gehörten dort die noch heute in weiten Teilen Afrikas verbreiteten Pariahunde zu seinen Vorfahren.

Verbreitung

Der Tjesem wird häufig als Stammvater der grazilen mediterranen Jagdhunde vom Typ der Podencos betrachtet. Antike Seefahrer, wie z. B. die Phönizier und Karthager sollen für seine Verbreitung verantwortlich gewesen sein.

Als Tributzahlung werden dem König auch Jagdhunde überbracht

Siehe auch

Literatur

  • Frank Kammerzell: Panther, Löwe und Sprachentwicklung im Neolithikum: Bemerkungen zur Etymologie des ägyptischen Theonyms Mafdet, zur Bildung einiger Raubtiernamen im Ägyptischen und zu einzelnen Großkatzenbezeichnungen indoeuropäischer Sprachen. Wolfhart Westendorf zu seinem siebzigsten Geburtstag gewidmet. Seminar für Ägyptologie und Koptologie, Göttingen 1994
  • Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1152-2, S. 502.
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