Till Hausmann

Till Hausmann (* 1953 in Schwelm) ist ein deutscher Bildhauer.

Werdegang

Till Hausmann wuchs im westfälischen Schwelm auf. Von 1974 bis 1982 studierte er an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, zunächst im Orientierungsbereich bei Fritz Schwegler, anschließend in der Klasse von Alfonso Hüppi, der ihn zum Meisterschüler (1979) ernannte. Im Fach Kunstgeschichte waren Walter J. Hofmann und Werner Spies seine Lehrer. Von der Kunstakademie wurde ihm 1978 ein Reisestipendium und 1980 ein New York-Sipendium mit Atelier im P.S.1 zugesprochen.1982 schloss er sein Studium in den Fächern Kunst und Kunstwissenschaft mit Erstem Staatsexamen ab. Nach einem Referendariat folgte 1985 das Zweite Staatsexamen.

Nach dem Studienabschluss engagierte sich Till Hausmann vor allem in freien Projekten im In- und Ausland. Seine Arbeiten erhielten mehrfach öffentliche Förderungen. Teils längere Arbeitsaufenthalte führten ihn u. a. nach Israel, Ägypten und Brasilien. Mit der Platzierung der „Fußgängerskulptur“ (2000) wurde seine Arbeit im öffentlichen Raum auch in Düsseldorf wahrgenommen.

Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Künstler nahm Till Hausmann auch wiederholt Aufgaben in der Jugend und Erwachsenenbildung wahr. So arbeitete er zwischen 2002 und 2021 als Lehrer in Teilzeit an einer Gesamtschule in Mönchengladbach.

Till Hausmann ist mit der Malerin und Glasbildnerin Anja Quaschinski verheiratet. Gemeinsam mit seiner Frau entwickelt er seit 2006 auch die künstlerische Ausgestaltung von Sakralräumen.[1][2]

Engagement

Nach der Akademiezeit war Till Hausmann in der freien Düsseldorfer Szene aktiv. Er engagierte sich für die Erschließung neuer Atelierräume in seinerzeit leerstehenden Fabrikräumen. Auf seine Initiative hin gründete sich 1985 eine Arbeitsgemeinschaft von zwölf Künstlerinnen und Künstlern, die mit spektakulären Projekten („Die Torte“, „Quirl“) auf den Ateliernotstand in der Stadt aufmerksam machte. Die Erhaltung des Salzmannbaus auf dem ehemaligen Jagenberg-Gelände im Stadtteil Bilk und die Einrichtung von mehr als 30 neuen Ateliers sowie des Kunstraums Düsseldorf geht auf diese Initiative zurück.[3]

Werk

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

OrtObjektAbb. /

Quelle

Jahr
Düsseldorf Gedenkstele Fortuna Düsseldorf 2022
KaarstAmpelnistkasten[4]2017
TrierTrio Trier[5]2015
DüsseldorfToni-Turek-Denkmal[6]2014
Düsseldorf Malkasten-Block [7]2006
Kürten-KohlgrubeWasserwerk[8]2004
DüsseldorfFußgängerskulptur[9]2000
DuisburgEurobaum[10]1999
HinsbeckTurm und Quader[11]1992

Ausgestaltung von Sakralräumen (Auswahl)

OrtBauwerkAbb. /

Quelle

Jahr
Herzogenaurach-NiederndorfKath. Pfarrkirche St. Josef[12]2013
Düsseldorf-RathSt. Josef-Kapelle, Augustakrankenhaus[13]2006
Leverkusen-RheindorfEvang. Hoffnungskirche[14]2008
SaarbrückenAndachtsraum, Klinikum Saarbrücken[15]2021
MonheimSt. Ursula-Kapelle, Pfarrer-Franz-Boehm-Haus[16]2009
ZerbstEv. Trinitatiskirche Eichholz[17]2019
Köln-LindenthalDietrich-Bonhoeffer-Kirche[18] 2017
Dortmund-ScharnhorstKath. Pfarrkirche St. Immaculata[19]2016

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2017: Preisträger Kunstpreis Ennepe-Ruhr, Ennepe-Ruhr-Kreis.[20]
  • 2015: Neue Skulpturen für den Petrisberg, Trier, Kunstdünger e.V., Trier.[21][22]
  • 2012: Zeitzeuge Holz, Kulturkreis Eppstein.[23]
Commons: Till Hausmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografie. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  2. Biografie. anjaquaschinski.de, abgerufen am 4. April 2022.
  3. Der Quirl. Oder der Kampf um den Salzmannbau. Abgerufen am 26. Januar 2023 (deutsch).
  4. Eine alte Ampel wird zum Kunstobjekt und Nistkasten. wz.de, 31. März 2017, abgerufen am 26. Januar 2023.
  5. Anders: Kunstwerke in Trier. volksfreund.de, abgerufen am 26. Januar 2023.
  6. Falk Janning: Ein Fußballgott zum Anfassen. welt.de, 4. August 2015, abgerufen am 26. Januar 2023.
  7. Malkasten-Block, 2006. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  8. Wasserwerk, 2004. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  9. Fußgängerskulptur. emuseum.duesseldorf.de, abgerufen am 26. Januar 2023.
  10. Eurobaum, 1998. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  11. Turm und Quader, 1992. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  12. Kath. Pfarrkirche St. Josef, Herzogenaurach-Niederndorf. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  13. Augusta-Krankenhaus Kapelle St. Josef Düsseldorf. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  14. Neubau der Hoffnungskirche mit Kolumbarium in Leverkusen Rheindorf. In: Bauen und Erhalten | Dokumentation des Dezernates Bauen und Liegenschaften im Landeskirchenamt. Evangelische Kirche im Rheinland, 2011, abgerufen am 26. Januar 2023.
  15. Klinikum Saarbrücken | Andachtsraum. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  16. Pfarrer-Franz-Böhm-Haus, Monheim. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  17. St. Trinitatis Kirche will Kirche des Jahres werden. generalanzeiger.de, 27. März 2020, abgerufen am 26. Januar 2023.
  18. Köln-Lindenthal | Prinzipialstücke Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. In: Architekturpreis 2018. Evangelische Kirche im Rheinland, 2019, abgerufen am 26. Januar 2023 (deutsch).
  19. St. Immaculata, Dortmund-Scharnhorst. tillhausmann.de, abgerufen am 4. April 2022.
  20. Barteczko/Strohdiek: Kunstpreis Ennepe-Ruhr wird in Hattingen verliehen. ruhrkanal.news, 15. März 2022, abgerufen am 26. Januar 2023.
  21. SP: Neue Skulpturen für den Petrisberg. In: Wochenspiegel. 15. September 2015, abgerufen am 4. April 2022 (deutsch).
  22. Neue Skulpturen für Trier. Objekte für die Robert-Schuman-Allee. Kunstdünger Trier.e.V., 2015, abgerufen am 4. April 2022., auf tillhausmann.de
  23. 5. Holzbildhauer-Symposium ZEITZEUGE HOLZ 2012 | Rückblick 5. Holzbildhauer-Symposium. Kulturkreis Eppstein e.V., abgerufen am 4. April 2022.
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