Thurner Mühle
Die Thurner Mühle war eine Wassermühle in Köln-Dellbrück an der Strunde.[1] Sie gehörte lange Zeit zum Thurner Hof.
Geschichte
Ohne nähere Angaben wird eine Mühle Thurn bereits 1322 und 1324 urkundlich erwähnt. Um 1526 muss sie als Holzmühle Verwendung gefunden haben. Später wird ihre Funktion als Schleif- und Pleißmühle[2] angegeben. Ab 1823 erscheint sie als Tabak-, Pfeffer- und Lohmühle. Um 1895 kam sie als Holzmühle in den Besitz der Familie Menrath. Es wurden zunächst Schaufel- und Hammerstiele sowie Stiele für Ackergeräte hergestellt. In den Folgejahren baute man den Betrieb weiter aus und fertigte zum Beispiel Kabeltrommeln für die Firma Felten & Guilleaume. Das eiserne unterschlächtige Wasserrad leistete noch bis zur Elektrifizierung nach dem Ersten Weltkrieg seine Dienste und wurde später abgebaut. Nach wie vor befindet sich die Mühle im Familienbesitz Menrath als Sägewerk und Holzgroßhandel.[1]
Siehe auch
Galerie
- Blick von Osten, ehemaliges Radhaus (inzwischen abgebrochen)
- Blick von Westen, um 1907 (Ausschnitt; links: Mühle, Mitte: Scheune, ganz rechts: Stallung Thurner Hof)
- Südseite, Dachstuhlreparatur Frühjahr 2014
Literatur
- Frank Schulte: Die Mühlen an der Strunde, Hrsg. Bergischer Geschichtsverein, Köln 1979
Einzelnachweise
- Frank Schulte: Der Strunderbach und seine Mühlen, in: Die Bürgermeisterei Merheim im Wandel der Zeit, 1. Band, Hrsg. Heimatverein Köln-Dellbrück e.V. „Ahl Kohgasser“, Köln 1973, S. 203ff.
- Pleiß von pleistern = verputzen, glätten, polieren mit Kalk (Rüstungen mussten poliert werden, um glänzend und rostabweisend zu sein), siehe Jakob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Leipzig 1854–1961, Band 13, bearbeitet von Matthias von Lexer, Leipzig 1889, Reprint München 1991, Spalte 1931