Thomas Tompion
Thomas Tompion (Getauft 25. Juli 1639 in Northill, Bedfordshire; † 20. November 1713 in London) war ein vom englischen Königshof geschätzter und von seinen Kollegen hoch geachteter englischer Uhrmacher.
1671 wurde er Mitglied der Clockmakers Company, 1703 zu deren Master. 1674 machte er sich in London selbständig und erhielt im selben Jahr vom Royal Greenwich Observatory den Auftrag zum Bau von zwei Präzisionspendeluhren. Auch arbeitete er mit Robert Hooke an der Entwicklung eines eigenschwingfähigen Zeitnormals für tragbare Uhren. Tompion, der sehr wahrscheinlich ledig geblieben ist, zählte in seinem familiären Umfeld mehrere ungewöhnlich tüchtige Uhrmacher. Dazu gehört sein Neffe Thomas Tompion jun. (Uhrmacherlehre bei Charles Kemp), Sohn seines Bruders James. Dessen Schwester Elizabeth heiratete George Graham, der in Tompions Geschäft eingetreten war und später zum Teilhaber wurde. Tompions Nichte Margaret, Tochter seiner Schwester Margaret Kent, heiratete den Uhrmacher Edward Banger. Sie alle arbeiteten zeitweilig in wechselnder Verbindung miteinander. Thomas Tompion wurde in der Westminster Abbey bestattet.
Tompion bemühte sich um die Herstellung möglichst genau gehender Uhren mit langer Laufdauer; als erster führte er auch Werksnummern ein.
Zu seinen besonderen Leistungen zählen:
- Die Erfindung der Sautroghemmung, die 1720 von George Graham zur Zylinderhemmung weiterentwickelt wurde.
- Die Einführung des von dem Londoner Uhrmacher und Geistlichen Edward Barlow (1636–1716) erfundenen und durch Daniel Quare verbesserten Rechenschlagwerkes, mit dem erstmals eine Schlagrepetition möglich war.
- Bodenstanduhren, die die Zeitgleichung angeben, sogenannte Äquationsuhren (Anregung wahrscheinlich durch Christiaan Huygens).
Siehe auch
Literatur
- Frederick J. Britten: Old Clocks and Watches and their Makers. A history of styles in clocks and watches and their mechanics. Bloomsbury Books, London 1990, ISBN 0-906223-69-5 (Repr. d. Aus. London 1932)
- Claus Bernet: Thomas Tompion. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Bautz, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8, Sp. 1391–1396.