Thomas Brandis
Leben
Thomas Brandis wurde 1935 als drittes Kind des Arztes Albrecht Joachim Brandis (1892–1954) und seiner Frau Margarete, geb. Wohlwill (1911–1990) in Hamburg geboren. Väterlicherseits war sein Großvater der Richter Otto Moritz Wilhelm Brandis (1856–1917); und seine Großmutter, Hildegard Charlotte Elisabeth, geb. Planck (1854–1915), eine ältere Schwester des Physikers Max Planck. Seine Brüder sind Hermann Heinrich Brandis (1930–1990), der Mathematiker Albrecht Max Brandis (* 1932), und der Mediziner Matthias Brandis (* 1939).
Thomas Brandis begann 1952 an der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg Violine zu studieren. In London war er Schüler von Max Rostal. Nachdem er bereits Konzertmeister des Hamburger Bachorchesters (1957–1959) und bei den Hamburger Symphonikern (1959–1961) gewesen war, wurde er 1962 Erster Konzertmeister des Berliner Philharmonischen Orchesters,[1] bis er 1983 dem Ruf auf eine Professur für Violine an die Berliner Hochschule der Künste folgte.
Unter seinen vielen Schülern waren Renaud Capuçon, Roeland Gehlen und Christian Stadelmann.
Brandis war 1957 Preisträger des Internationalen ARD-Wettbewerbs in der Sparte „Duo Violine/Klavier“.[1] 1976 gründete er das Brandis-Quartett, das eine Vielzahl von Aufnahmen veröffentlicht hat.
Als Mitglied der Berliner Philharmoniker trat er mit Dirigenten wie Herbert von Karajan, Karl Böhm, Joseph Keilberth, Georg Solti, Eugen Jochum, Hans Schmidt-Isserstedt und Klaus Tennstedt auf.
Von 2002 bis 2015 war Brandis Professor an der Lübecker Musikhochschule und seit 2005 Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London.
Thomas Brandis war Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
Literatur
- Berliner Philharmoniker: Variationen mit Orchester – 125 Jahre Berliner Philharmoniker, Band 2, Biografien und Konzerte, Verlag Henschel, Mai 2007, ISBN 978-3-89487-568-8
- Ralf Noltensmeier: Große Geigenpädagogen im Interview, Bd. 2: Brandis, Ellermann, Fried, Gawriloff, Ozim, Kussmaul, Scholz. Götzelmann, Kiel 1998, ISBN 3-9805016-5-5.
Einzelnachweise
- Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Brandis, Thomas, S. 54.
Weblinks
- Werke von und über Thomas Brandis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Brandis bei Discogs
- Nachruf Thomas Brandis in Der Tagesspiegel vom 4. April 2017