Theodor Maßler

Theodor Maßler[1] (auch: Theodor Massler;[2] * 1. Juli 1844 in Wangen im Allgäu; † 13. April 1910 in Hannover) war ein deutscher Bildhauer.[1]

Leben

Evangelisten-Skulpturen an der von Eberhard Hillebrand entworfenen Kanzel in der Gartenkirche St. Marien, um 1890 gefertigt von der Firma Maßler & Haller
Ornamentik Masslers am Hase-Brunnen auf dem historischen Marktplatz in Hannover

Theodor Maßler ließ sich um 1865 in der Residenzstadt des Königreichs Hannover nieder[3] und betrieb in Hannover zeitweilig ein eigenes Atelier.[1] in der – seinerzeitigen – Friesenstraße 6 in Hannover,[4] Auch ein Atelier in der Hagenstraße 67 war bekannt.[3]

Im Jahr der Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs wurde Theodor Maßler am 2. November 1871 als Mitglied mit der Nummer 957 in die Johannis-Freimaurerloge Zum Schwarzen Bär aufgenommen.[5]

Ein Inserat Maßlers 1882 in der Zeitschrift Hannoversches Wochen-Blatt für Handel und Gewerbe verdeutlicht die bereits im 19. Jahrhundert erfolgte Weiterentwicklung der kunsthandwerklichen Bildhauerei von den überlieferten Materialien:

„Stuckmasse. Neuestes Material für innere Decoration. Vorzüge vor Gipsstuck sind: bedeutendere Härte; ganz geringes Gewicht und daher dauerhafteres Ansetzen; sofortiges Trockensein zum Bemalen; leichter versendbar und billiger [...] Die Stuckmasse wird in Hannover einzig und allein von mir verarbeitet und ersuche ich die geehrten Herren Architekten, Maurermeister und Bauherren, sich von diesem neuesten Material gefälligst zu überzeugen in meinem Atelier.[4]

Im Jahr 1895 wurde Maßler Mitglied der hannoverschen Künstlergemeinschaft Bauhütte zum weißen Blatt. Um seine Verbundenheit mit dem Architekten Conrad Wilhelm Hase und dessen Kunstauffassung auszudrücken, beteiligte sich Maßler mit eigenen Werken an der zum 80. Geburtstag Hases veranstalteten Ausstellung mit Zeichnungen und Exponaten im Künstlerhaus Hannover.[1]

Werke

Plastische Arbeiten

Theodor Maßler schuf neben Altären, Altargeräten, Kanzeln, Leuchtern, Taufsteinen und Bauskulpturen, darunter Holz-, Stein-, Metall- und Gipsarbeiten für Kirchen von Conrad Wilhelm Hase und seine Schüler, darunter[1]

  • sechs Skulpturen am Kanzelkorb der Kirche St. Jacobi in Göttingen[3]

unter anderem

Daneben schuf er die Gipsmodelle für das Reichspostmuseum zu den Postgebäuden in Bielefeld (1877), Emden (1879), Münster (1880), Osnabrück (1881)[14],

Veröffentlichungen

  • Steinmetzarbeiten. Marienkirche zu Gelnhausen, drei Blatt, Katalog von Gipsabgüssen von Theodor Massler, Hannover: Massler, 1878.
  • Gips-Abdrücke der Steinmetz-Arbeiten aus der Marienkirche in Gelnhausen, Mappe mit drei losen Blättern mit Illustrationen, Hannover: Theodor Massler, 1900.
  • Naturalistisch gothische Bildhauer-Arbeiten unter Benutzung einheimischer Pflanzen. Modellsammlung ausgeführter Bildhauer-Arbeiten für Architekten, Bildhauer, Maler, sowie für das ganze Kunstgewerbe, sechs Blatt, Hannover: Th. Massler, 1900.

Literatur

  • H. S.: Die Feier von C. W. Hase's 80. Geburtstag. In: Deutsche Bauzeitung 32. Jahrgang. 1898, Nr. 105, S. 672–677, hier S. 674 (beiläufige Erwähnung; Digitalisat).

Archivalien

Archivalien von und über Theodor Maßler finden sich beispielsweise

  • im Archiv der Bauhütte Hannover und als solches teilweise im Stadtarchiv Hannover, teilweise im Vereinshaus in der Braunstraße 28 in Hannover
Commons: Theodor Massler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Reinhard Glaß: Maßler, Theodor in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der Seite glass-portal.homepage.t-online.de

Einzelnachweise

  1. Reinhard Glaß: Maßler, Theodor in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der Seite glass-portal.homepage.t-online.de, zuletzt abgerufen am 28. März 2017.
  2. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek.
  3. Christian Scholl, Harald Storz: Sichtlich evangelisch. Die Glasfenster der Jakobikirche in Göttingen von 1900/1901 und die Hannoveraner Glasmalwerkstätten Henning & Andres und Lauterbach & Schröder, Katalog zur Ausstellung „Sichtlich evangelisch“ in der Göttinger Jacobikirche vom 27. März bis 23. Juni 2017, Göttingen: Universitätsverlag Göttingen, 2017, ISBN 978-3-86395-302-7, S. 104; als PDF-Dokument auch bei Wikimedia Commons
  4. Ludwig Hoerner: Bildhauer, kunsthandwerkliche, in ders.: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hrsg.: Hannoversche Volksbank, Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 53ff.; hier: S. 55 (Vorschau über Google-Bücher)
  5. o. V.: Die Johannis-Freimaurerloge zum schwarzen Bär im Orient von Hannover 1774 bis 1874. Hofbuchdruckerei der Gebrüder Jänecke, Hannover 1875, S. 19 (Vorschau über Google-Bücher).
  6. Dr. Stefanie Lindemeier restauriert mit ihrem Team den Fußboden im Chorraum der Bassumer Stiftskirche. Kleines Loch schluckt 80 Liter Füllmasse, kreiszeitung.de, 17. Juli 2013.
  7. Ludwig Bickell: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel. Band 1: Kreis Gelnhausen. Marburg 1901, S. 66–70 (Digitalisat); siehe Steinmetzarbeiten. Marienkirche zu Gelnhausen, drei Blatt, Katalog von Gipsabgüssen von Theodor Massler, Hannover: Massler, 1878 und Gips-Abdrücke der Steinmetz-Arbeiten aus der Marienkirche in Gelnhausen, Mappe mit drei losen Blättern mit Illustrationen, Hannover: Theodor Massler, 1900.
  8. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Am Markte. In Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon, Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 83f.
  9. Iris Ritschel: Das Hauptaltarretabel der Stadtkirche St. Peter und Paul in Delitzsch. In: Andreas Dubslaff (Red.): Altar der Stadtkirche St. Peter und Paul zu Delitzsch, Beucha 2010, S. 58–96, hier S. 59. 62 (Digitalisat).
  10. Jan Volker Wilhelm: Das Baugeschäft und die Stadt. Stadtplanung, Grundstücksgeschäfte und Bautätigkeit in Göttingen (1861–1924) (= Studien zur Geschichte der Stadt Göttingen, Bd. 24). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-85425-9 und ISBN 3-525-85425-0, S. 321 (Vorschau über Google-Bücher).
  11. Winfried Gründel: Hubert Stiers Provinzialmuseum (Niedersächsisches Landesmuseum) in Hannover. Entstehungsgeschichte – Gestaltung – Wertung, Dissertation Universität Göttingen 1989, S. 183, 258 (Vorschau über Google-Bücher); Heide Grape-Albers (Hrsg.), Julian Nida-Rümelin, Ines Katenhusen, Sid Auffarth: Das Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, 2002. 150 Jahre Museum in Hannover, 100 Jahre Gebäude am Maschpark. Festschrift zum Jahr des Doppeljubiläums. Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover 2002, ISBN 978-3-929444-29-2 und ISBN 3-929444-29-1, S. 101, 138 (Vorschau über Google-Bücher).
  12. o. V.: Die neue Garnisonkirche in Thorn, in: Thorner Presse, 15. Jahrgang, Nr. 297 vom 21. Dezember 1897; als durchsuchbares PDF-Dokument von der Seite der Kujawsko-Pomorska Digital Library
  13. Heinz Koch: Nettetal / Die Einrichtung von 1906 ist erhalten ..., Teil II auf der Seite rp-online.de vom 24. Juli 2015, zuletzt abgerufen am 28. März 2017.
  14. Katalog des Reichspostmuseums, 2. Aufl., Berlin 1897, S. 170–175.
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