Theodor Förster (Physikochemiker)

Theodor Förster (* 15. Mai 1910 in Frankfurt am Main; † 20. Mai 1974 in Stuttgart) war ein deutscher Physikochemiker.

Theodor Förster promovierte 1933 bei Erwin Madelung mit der Arbeit Zur Polarisation von Elektronen durch Reflexion an der Universität Frankfurt am Main.[1] Nach seiner Habilitation wurde er 1940 Dozent in Leipzig.[2] Im Anschluss an seine Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Leipzig wurde er 1942 Ordinarius an der Reichsuniversität Posen.[2] Von 1947 bis 1951 arbeitete er am damaligen Max-Planck-Institut für physikalische Chemie in Göttingen. Im Jahr 1950 wurde er zum "Wissenschaftlichen Mitglied" der Max-Planck-Gesellschaft berufen und auch nach Übernahme einer Professur 1951 an der Universität Stuttgart[2] war er bis zu seinem Tod "Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied" der Max-Planck-Gesellschaft.[3]

Zu seinen größten Leistungen zählt sein Beitrag zum Verständnis (1946) des Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfers (Förster-Resonanzenergietransfer, FRET).

Nach Theodor Förster ist auch der Förster-Radius benannt. Die Fachgruppe Photochemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker schreibt gemeinsam mit der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie alle zwei Jahre die Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung „für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Photochemie“ aus.

Werke

  • Förster, Theodor: Fluoreszenz organischer Verbindungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1950. – Unveränd. Nachdr. d. 1. Aufl., im Literaturverz. erg. um spätere Veröff. d. Autors. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1982 – ISBN 3-525-42312-8

Leben

1933 trat er der SA und zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.398.904).[4][2]

Theodor Förster war seit 1943 mit Martha Pauline Schmölder verheiratet und hatte mit ihr zwei Söhne.[5]

Literatur

  • Albert Weller: Nachruf auf Theodor Förster. In: Berichte der Bunsengesellschaft für Physikalische Chemie 78 (1974) S. 969 [mit Porträt].
  • George Porter: Some reflections on the work of Theodor Förster. In: Die Naturwissenschaften 63 (1976) 5, S. 207–211.
  • Albert Weller: In memoriam Theodor Förster, in: EPA-Newsletter 1980, enthält eine Liste der Publikationen von Förster online, PDF

Einzelnachweise

  1. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Theodor Förster bei academictree.org, abgerufen am 6. Februar 2018.
  2. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 158.
  3. Max-Planck-Institut für physikalische Chemie / Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in: Eckart Henning, Marion Kazemi: Handbuch zur Institutsgeschichte der Kaiser-Wilhelm-/ Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 1911–2011 – Daten und Quellen, Berlin 2016, 2 Teilbände, Teilband 1: Institute und Forschungsstellen A-L (online, PDF, 75 MB), hier Seite 291–292 (Chronologie des Instituts).
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/9211693
  5. Kurzbiografie von Theodor Förster auf www.kipnis.de
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