Theater an der Luegallee

Das Theater an der Luegallee ist ein Privattheater in der Luegallee in Düsseldorf-Oberkassel. Das Programm umfasst Komödien, Kriminalstücke, Kleinkunst und Lesungen.[1]

Außenansicht des Theaters an der Luegallee 4, 2020

Geschichte

Das Theater an der Luegallee wurde 1980 von Isolde Rasem[2] mit knapp 100 Plätzen gegründet. Es entstand in einem ehemaligen Möbellager.[3] 1996 erhielt Isolde Rasem für „ihre maßgebliche Bereicherung des Kulturlebens der Stadt Düsseldorf“ den Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.[4][5]

1999 wurde das kleine Theater von Ingrid Wanske, Joachim Meurer und Wolfgang Welter übernommen. Die Platzanzahl wurde auf 75 verringert.[6] 2006 schied Welter aus der Theaterleitung aus.[7] In den Jahren 2014 bis 2017 hatte das Theater bei jährlich 219 bis 242 Vorstellungen zwischen 10.100 und 11.431 Besucher.[8]

2020 wurde das Theater von Christiane Reichert übernommen. Sie versteht das Haus als „Unterhaltungstheater“ mit einem breit-gefächerten Angebot aus Krimis, Thrillern, Komödien und Lesungen.[2][9] Bei 154 Veranstaltungen zählte das Theater rund 5.200 Besucher. Es erzielte Einnahmen von 124.000 Euro, davon 41.000 Euro als Zuschüsse der Stadt Düsseldorf, und beschäftigte eine Person.[10]

Während der COVID-19-Pandemie in Deutschland wurde Christiane Reichert von mehreren Zeitungen (u. a. Süddeutschen Zeitung) zum Thema Theaterschließungen und ihrem Umgang mit der Krise im Kulturbetrieb interviewt.[11][12][13] Trotz der strengen Coronaauflagen war das Theater nach dem Lockdown 2020 eines der ersten Häuser in Düsseldorf, die den Spielbetrieb wiederaufnahmen.[14]

Produktionen (Auswahl)

Bekannte Produktionen im Theater an der Luegallee waren: Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (1982 und 1995), Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1985), Offene Zweierbeziehung (1990), Arsen und Spitzenhäubchen (1992), Ein seltsames Paar (1994), Gaslicht (1996), Sonny Boys (1996), Das Gespenst von Canterville (1997), Dinner für Spinner (2002), Wenn du geredet hättest, Desdemona (2005 und 2016), Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (2006), Drei Mal Leben (2018), Miss Marple ermittelt: Scherz beiseite (2020)[15], Sherlock Holmes: Der Hund von Baskerville (2020)[16], Fisch zu viert (2021)[17], Das Meerschweinchen (2021)[18], Rheinblut - Eine Stadt jagt den Vampir (2022)[19], Ein Mord(s)-Sonntag (2022)[20], Die Patientin (2023).[21]

Rezeption

Die Kölner Boulevardzeitung Express zählte das Theater an der Luegallee zusammen mit dem KaBARett FLiN zu den wichtigen kleineren Theatern der Landeshauptstadt.[22]

Im Marco Polo Cityguide Düsseldorf heißt es: „Diese gemütliche Boulevardbühne sorgt mit viel Tempo, Witz und manchmal auch ein wenig nachdenklich stimmenden Inszenierungen für vergnügliche Abende.“[23]

Einzelnachweise

  1. MARCO POLO Cityguide Düsseldorf, S. 57
  2. Die neue Leiterin im Theater an der Luegallee in Düsseldorf wz.de, 28. Januar 2020
  3. Kulturverführer Düsseldorf, S. 24
  4. Isolde Rasem (Hrsg.): Festschrift 15 Jahre Theater an der Luegallee. 1. Auflage. Düsseldorf 1996, S. 17.
  5. Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen | Land.NRW. Abgerufen am 23. Mai 2022.
  6. Bernd Schuknecht: Theater an der Luegallee Düsseldorf: Gute Unterhaltung vor intimer Bühne. In: rp-online.de. 18. Juli 2019, abgerufen am 18. Mai 2022.
  7. Wechsel im Theater an der Luegallee, Rheinische Post, Lokales Düsseldorf, 16. Januar 2006
  8. Vorstellungen und Besucherinnen und Besucher der ausgewählten Privattheater Seite 14
  9. Marc Ingel: Kultur in Düsseldorf: Auf der Suche nach der eigenen Identität. In: rp-online.de. 4. Februar 2020, abgerufen am 18. Mai 2022.
  10. Landeshauptstadt Düsseldorf: Kulturreport 2019/2020, S. 141
  11. Annette Zoch: Theater in Zeiten von Corona: Aldi statt Aufführung. Interview mit Christiane Reichert. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  12. Aldi statt Bühne: Theater-Chefin füllt jetzt Supermarkt-Regale. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  13. Report: Wie die Pandemie neue Perspektiven schafft. In: Lisa. 1. Auflage. Nr. 5/27.1.2021. Burda, 27. Januar 2021, S. 17.
  14. Regina Goldlücke: Krimi und Corona: Miss Marple ermittelt vor 25 Zuschauern. In: rp-online.de. 12. Juni 2020, abgerufen am 18. Mai 2022.
  15. Regina Goldlücke: Krimi und Corona: Miss Marple ermittelt vor 25 Zuschauern. 12. Juni 2020, abgerufen am 23. Mai 2022.
  16. Helga Meister: Sherlock Holmes an der Düsseldorfer Luegallee. 23. Juli 2020, abgerufen am 23. Mai 2022.
  17. Regina Goldlücke: Premiere in Oberkassel: Und plötzlich liegt ein Mord in der Luft. 16. Juli 2021, abgerufen am 27. Mai 2022.
  18. WDR: WDR 4 Kulturtipp: Haustierkomödie "Das Meerschweinchen" in Düsseldorf. 9. Februar 2023, abgerufen am 21. Februar 2023.
  19. Michael S. Zerban: Heimatgeschichte | O-Ton. Abgerufen am 4. Dezember 2023.
  20. WDR: WDR 4 Kulturtipp: Krimikomödie "Ein Mord(s)-Sonntag" in Düsseldorf. 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.
  21. Michael S. Zerban: Böses Spiel | O-Ton. Abgerufen am 12. November 2023.
  22. Philipp Meckert, Michael Kerst: Liebe dein Brauchtum Alles Theater in Düsseldorf Express, 21. August 2021
  23. Marion Zorn: MARCO POLO Cityguide Düsseldorf für Düsseldorfer. Mair Dumont Marco Polo, 2013, ISBN 978-3-8297-0921-7 (google.de [abgerufen am 19. Mai 2022]).
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