The The

The The ist eine britische Rockband um den Sänger und Songschreiber Matt Johnson (* 15. August 1961). Eine exakte Stilrichtung der Band ist schwer auszumachen, es sind Elemente von Blues, New Wave und Underground enthalten. Großen Anteil am Erfolg der beiden Alben Infected (1986) und Mind Bomb (1989) hatte der britische Produzent Warne Livesey, der mit Matt Johnson eng befreundet ist.

Matt Johnson (2015)

Als bekannteste Stücke gelten This is the Day, Infected und The Beat(en) Generation. Auf den Studioalben von Johnson, der kein Bandleader im üblichen Sinne ist, sondern immer wechselnde Musiker um sich versammelt, sind auch des Öfteren bekannte Gastmusiker wie Jools Holland bei Uncertain Smile (Album Soul Mining), Neneh Cherry bei Slow Train to Dawn (Album Infected) oder Sinéad O’Connor bei Kingdom of Rain (Album Mind Bomb) zu hören.

Bandmitglieder

Aktuell

  • Matt Johnson – Gesang, Gitarre, Bass, Keyboards
  • Eric Schermerhorn – Gitarre
  • Brian MacLeod – Schlagzeug

Ehemalige Mitglieder

  • Johnny Marr – Gitarre, Mundharmonika (1988–1994) (siehe auch The Smiths)
  • James Eller – Bass (1988–1994)
  • Gail Ann Dorsey – Bass (1994–1996)
  • David Palmer – Schlagzeug (1986–1994) (siehe auch ABC)
  • Zeke Manyika – Schlagzeug (1983)
  • Andy Duncan – Schlagzeug (1983)
  • Keith Laws – Keyboards
  • D.C. Collard – Keyboards (1991–1997)

Bandgeschichte

Das erste Line-Up bildete Johnson 1979 zusammen mit dem Keyboarder Keith Laws. Nachdem The The zunächst als Vorgruppe für Scritti Politti unterwegs war, veröffentlichten sie 1980 ihre erste Single Controversial Subject bei der Plattenfirma 4AD. Ein Jahr später steuerten sie einen Track zum Some Bizzare Album des gleichnamigen Labels bei.

1981 veröffentlichte Johnson das Album Burning Blue Soul, das sehr häufig als erstes The-The-Album angesehen wird, obwohl es de facto ein Solowerk von Matt Johnson war. Mitwirkende auf dem Album waren diverse Musiker der englischen Underground-Szene, darunter auch verschiedene Mitglieder der Band Wire.

1982 war The The zu Johnsons Solo-Projekt geworden, das er jeweils mit verschiedenen Musikern ergänzte. In diesem Jahr wurde das Album The Pornography of Despair aufgenommen, das aber nie den Weg in die Plattenläden fand. 1983 veröffentlichte die Band ihr erstes „echtes“ Album Soul Mining, aus dem die Single This Is the Day ausgekoppelt wurde.

1986 erschien das nächste Album Infected, das einen Kommentar zum modernen urbanen Leben in Großbritannien darstellen sollte und die erste UK-Hitsingle Heartland lieferte. Als Gastmusikerin wirkte unter anderem Neneh Cherry mit. Das komplette Album wurde auch als Musikvideo veröffentlicht, mit dem Johnson als Einmann-Projekt auch auf Tour ging.

1989 erschien Mind Bomb, das sich durch seine eher „handwerklichen“ Klänge deutlich vom bisherigen The-The-Stil absetzte und aus dem die Hit-Single The Beaten Generation ausgekoppelt wurde. The The bestand zu dieser Zeit aus Johnson, dem Gitarristen Johnny Marr von The Smiths, dem Bassisten James Eller und dem ehemaligen ABC-Schlagzeuger David Palmer, die in dieser Gruppe auch erstmals als Band auf Tournee gingen.

1993 brachte The The noch in der gleichen Besetzung das eher bluesorientierte Album Dusk heraus, aus dem die drei UK-Hit-Singles Love Is Stronger than Death, Slow Emotion Replay und Dogs of Lust stammen. Das Album Hanky Panky aus dem Jahr 1995, eine Sammlung mit Coverversionen von Liedern des Country-Musikers Hank Williams, fiel bei der Kritik gnadenlos durch, lediglich die Single I Saw the Light erzielte in den UK einen Achtungserfolg. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Band aus Johnson, dem Gitarristen Eric Schermerhorn, dem Keyboarder D. C. Collard, dem Mundharmonika-Spieler Jim Fitting und dem Schlagzeuger Brian MacLeod.

Das Album NakedSelf wurde im Jahr 2000 veröffentlicht und brachte eine Reihe von Änderungen mit sich: D. C. Collard hatte die Gruppe inzwischen verlassen, das Album erschien auf dem neuen Label „Nothing Records“, und Johnson hatte seinen Wohnsitz nach Chinatown, New York, verlegt. 2003 feierte Johnson das 20-jährige Bestehen von The The mit der Compilation 45RPM, die quasi eine Retrospektive des bisherigen The-The-Schaffens darstellt und zwei zusätzliche neue Stücke enthält. Mittlerweile lebt Johnson wieder in London. Die einzigen neuen Veröffentlichungen seither waren eine Download-Single und zwei Soundtracks (Moonbug und Tony) auf eigenem Label, daneben hat Johnson einen Verlag gegründet, der u. a. ein autobiografisches Werk seines Vaters veröffentlichte. Im Jahr 2019 erschien nach der ausverkauften, limitierten Veröffentlichung von See Without Being Seen im Originalkassettenformat eine erweiterte CD-Version zusätzlich mit drei Bonustracks.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1981 Burning Blue Soul UK65
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1981
1983 Soul Mining UK27
Gold
Gold

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1983
1986 Infected UK14
Gold
Gold

(30 Wo.)UK
US89
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1986
1989 Mind Bomb DE24
(19 Wo.)DE
UK4
(9 Wo.)UK
US138
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1989
1993 Dusk DE23
(11 Wo.)DE
AT28
(6 Wo.)AT
CH20
(6 Wo.)CH
UK2
(4 Wo.)UK
US142
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1993
1995 Hanky Panky DE66
(7 Wo.)DE
CH50
(1 Wo.)CH
UK28
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1995
2000 NakedSelf DE80
(1 Wo.)DE
UK45
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 2000

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2002 45 RPM: The Singles of UK60
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 2002
2021 The Comeback Special (Live at the Royal Albert Hall) DE20
(1 Wo.)DE
UK41
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 2021
Live: als 3-LP-Box, 2-CD-Box und DVD-Box erhältlich

Weitere Alben

  • 1978: See Without Being Seen
  • 1979: Spirits
  • 1982: The Pornography of Despair
  • 1993: Solitude
  • 1997: Gun Sluts
  • 2000: Karmic Gravity
  • 2002: Film Music
  • 2002: London Town Box Set
  • 2007: The End of the Day
  • 2019: See Without Being Seen (Expanded)

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1982 Uncertain Smile
Soul Mining
UK68
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1982
1983 Perfect
Soul Mining
UK79
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1983
This Is the Day
Soul Mining
UK71
Silber
Silber

(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1983
1986 Sweet Bird of Truth
Infected
UK55
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1986
Heartland
Infected
UK29
(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 1986
Infected
Infected
UK48
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1986
1987 Slow Train to Dawn
Infected
UK64
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1987
feat. Neneh Cherry
1989 The Beat(en) Generation
Mind Bomb
DE82
(8 Wo.)DE
UK18
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1989
Gravitate to Me
Mind Bomb
UK63
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 1989
Armageddon Days Are Here (Again)
Mind Bomb
UK70
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1989
1991 Shades of Blue (EP)
UK54
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1991
1993 Dogs of Lust
Dusk
UK25
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1993
Slow Emotion Replay
Dusk
UK35
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: April 1993
Love Is Stronger Than Death
Dusk
UK39
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1993
1994 Dis-Infected (EP)
UK17
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1994
1995 I Saw the Light
Hanky Panky
UK31
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Januar 1995

Quellen

  1. Chartquellen: DE AT CH UK US
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK
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