The Rider
The Rider (dt.: „Der Reiter“) ist ein Spielfilm von Chloé Zhao aus dem Jahr 2017. Der Neo-Western[2], für den die Regisseurin auch das Drehbuch schrieb, handelt von einem jungen indianischen Pferdetrainer (dargestellt von Brady Jandreau), der in Folge eines verhängnisvollen Sturzes aus dem Sattel gezwungen ist, das Reiten aufzugeben.
Die Premiere des Films erfolgte am 20. Mai 2017 im Rahmen der Nebensektion Quinzaine des réalisateurs bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes.[3] Der deutsche Kinostart war am 21. Juni 2018.
Handlung
Ein Indianerreservat in South Dakota, in der Gegenwart: Der junge Brady Blackburn hat beim Rodeo eine beinahe tödliche Kopfverletzung erlitten. Seine rechte Hand verkrampft sich immer wieder und er muss die Finger einzeln mit der linken Hand lösen. Bei einem Ausritt erleidet er einen Anfall und die behandelnde Ärztin sagt ihm, derartige Anfälle würden immer wieder und verstärkt auftreten, wenn er weiterhin reitet. Pferde und Reiten ist allerdings das Einzige, was er kann und will. Zunächst nimmt er eine befristete Arbeit in einem Supermarkt an, denn er hat eine behinderte Schwester und einen Vater, der an Geldautomaten spielt. Die Mutter ist seit fünf Jahren tot.
Abends trifft er sich mit anderen jungen Rodeo-Reitern. Einmal will er noch Rodeo reiten. Sein Vater erklärt ihn für verrückt, doch Brady entgegnet ihm, so wie er von seinem Vater erzogen worden sei, müsse er jetzt konsequenterweise zum Rodeo fahren. Am Veranstaltungsort – er ist gemeldet und bereits umgezogen – wird ihm klar, dass er mit der verkrampfenden Hand nicht rechtzeitig vom Pferd springen kann und dass das Risiko zu groß ist.
Danach besucht er seinen Freund im Krankenhaus, der beim Bullenreiten eine schwere Verletzung erlitt und seitdem weitgehend gelähmt ist. Er übt mit ihm Bewegungsabläufe und malt ihm und sich aus, wie sie auf einem Pferd durch die weite Prärie reiten.
Hintergrund
Der Hauptdarsteller, Brady Jandreau, spielt in diesem Film, zusammen mit anderen Laiendarstellern, seine eigene Geschichte.[4][5] Auch sein Vater und seine geistig behinderte Schwester spielen im Film sich selber. Sein bester Freund Lane Scott, ein ehemals sehr erfolgreicher Rodeo-Champion, der seit einem Autounfall (im Film ist es ein Rodeo-Unfall) körperlich schwer behindert in einem Pflegeheim wohnt, ist ebenfalls in die Handlung mit einbezogen. Die Regisseurin Chloé Zhao lernte den Nachkommen von Lakota-Sioux bereits 2014 beim Dreh zu ihrem Debütfilm Songs My Brother Taught Me im Pine-Ridge-Reservat in South Dakota kennen.[6]
Auszeichnungen
- Internationale Filmfestspiele von Cannes 2017: Art Cinema Award
- Athens International Film Festival 2017: Bester Film
- Deauville Film Festival 2017: Grand Special Prize
- Hamburg Film Festival 2017: Bester Film
- Reykjavik International Film Festival 2017: Bester Film
- Werner-Herzog-Filmpreis 2017 (Chloé Zhao)[7]
- Valladolid International Film Festival 2017: Bester Film, Nachwuchsregie (Chloé Zhao) und Darsteller (Brady Jandreau)
- Independent Spirit Awards 2018: Nominierungen in den Kategorien Film, Regie, Schnitt und Kamera
- Istanbul International Film Festival 2018: FIPRESCI-Preis
- Newcastle International Film Festival 2018: Beste Regie (Chloé Zhao)
- Palm Springs International Film Festival 2018: „Directors to Watch“ (Chloé Zhao)
- Sarasota Film Festival 2018: Terry Porter Visionary Award (Chloé Zhao)
- IFP Gotham Awards 2018: Bester Spielfilm
Weblinks
- The Rider bei IMDb
- Offizielle Seite zum Film (englisch)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für The Rider. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 179533/K).
- Summen, Gabriele: Jenseits von John Wayne. In: neues-deutschland.de, 21. Juni 2018 (abgerufen am 3. Juli 2018).
- The Rider. In: quinzaine-realisateurs.com (abgerufen am 3. Juli 2018).
- «The Rider» – ein Pferdeliebhaber spielt sich selbst Artikel in der NZZ vom 27. Juni 2018
- James Barber: Cowboy Brady Jandreau Portrays His Real-Life Brain Injury in 'The Rider'. Abgerufen am 18. September 2020.
- The Rider Artikel auf pferde-magazin.info (abgerufen am 28. August 2018)
- Werner Herzog ehrt Chloé Zhao Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 11. August 2017