The Convert (Film)
The Convert ist ein epischer Actionfilm von Lee Tamahori. Die Premiere des Films erfolgte im September 2023 beim Toronto International Film Festival.
Handlung
Als der Großsegler mit dem Laienprediger Thomas Munro in den 1830er Jahren an der Küste der Siedlerstadt Epworth ankommt, betritt dieser eine Welt, die er sich kaum hätte vorstellen können. Trotz der wachsenden britischen Kolonialpräsenz im frühen 19. Jahrhundert wird Aotearoa, die südpazifischen Inseln, die später als Neuseeland bekannt werden soll, immer noch stark von Māori dominiert. Die Siedlung selbst besteht aus einer Ansammlung von baufälligen Gebäuden und ist stark von den politischen Kämpfen und blutigen Auseinandersetzungen zwischen zwei verfeindeten Māori-Stämmen geprägt.
Die Siedler von Epworth haben ihr Land von einem Māori-Stamm gepachtet, der von Maianui angeführt wird. Dessen Leute befinden sich in einem erbitterten Kampf gegen die von Akatarawa angeführten Māori. Als Munro das Leben seiner Tochter Rangimai gerettet hat, erfährt er die besondere Gunst von Maianui. Wie Prediger Munro wünscht sich auch Rangimai Frieden mit den anderen Māori. Gemeinsam begeben sie sich in das Gebiet von Akatarawas Leuten, um die Konflikte zu beenden.[1][2][3]
Produktion
Regie und Drehbuch
Regie führte Lee Tamahori. Er wurde durch sein Regiedebüt Die letzte Kriegerin aus dem Jahr 1994 bekannt und machte sich auch durch Filme wie Im Netz der Spinne, James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag und xXx 2 – The Next Level als Regisseur von Actionfilmen einen Namen. Tamahoris Vater ist Maori, seine Mutter stammt aus Großbritannien, weshalb er sich bereits zuvor filmisch mit der indigenen Bevölkerung Neuseelands beschäftigte, so auch in seinem vorherigen Film Mahana – Eine Maori-Saga.
Die im Film erzählte Geschichte schrieb der Neuseeländer Michael Bennet.[2] Bennet ist Maori und hat Vorfahren bei den Te Arawa. Er schrieb auch In Dark Places, ein Buch über die unrechtmäßige Verurteilung von Teina Pora wegen des Mordes an Susan Burdett im Jahr 1992, das er selbst verfilmte, und den Kriminalroman Better the Blood. Das auf Bennets Geschichte basierende Drehbuch schrieb Tamahori gemeinsam mi Shane Danielsen.[2]
Besetzung und Dreharbeiten
Der australisch-britische Schauspieler Guy Pearce spielt den Laienprediger Thomas Munro. Antonio Te Maioha spielt den Māori-Stammesführer Maianui, von dem die Siedler von Epworth ihr Land gepachtet haben. Tioreore Ngatai-Melbourne spielt dessen Tochter Rangimai. Lawrence Makoare ist in der Rolle von Akatarawa, des Anführers eines rivalisierenden Stammes zu sehen.[3] In einer weiteren Hauptrolle ist der neuseeländische Schauspieler Te Kohe Tuhaka zu sehen.[4]
Zu den Drehorten zählen unter anderem die Strände von West Auckland und das Studio West.[5] Die Dreharbeiten endeten im November 2022.[6] Als Kamerafrau fungierte Gin Loane.
Filmmusik und Veröffentlichung
Die Filmmusik komponierte Matteo Zingales.[7]
Die Weltpremiere des Films war am 8. September 2023 beim Toronto International Film Festival.[3] Im Januar 2024 wird er beim Palm Springs International Film Festival gezeigt.[8]
Rezeption
Carlos Aguilar von Variety bemerkt, der Film mache von Beginn an deutlich, dass nur der Stärkste überlebt, und dieser Grundsatz gewinne im Verlauf der Handlung noch weiter an Bedeutung. Das von Regisseur Lee Tamahori gemeinsam mit Shane Danielsen geschriebene Drehbuch vereinfache allerdings sowohl die Menschlichkeit, als auch die Grausamkeit oft zu sehr, und dies gleichermaßen bei der indigenen Bevölkerung als auch den Europäern. Ein wesentlicher Unterschied zwischen ihren gegensätzlichen Weltanschauungen sei, dass die Māori es als ihre göttliche Pflicht betrachten, um jeden Preis als Sieger hervorzugehen, während die Motivation der Europäer hauptsächlich auf Gier beruht, so Aguilar. Auch wenn es etwas abgedroschen klinge, dass ein weißer Protagonist eine engere Beziehung zu den Māori aufbaut, als zu seinen britischen Landsleuten, sei es unmöglich, den atemberaubend imposanten Landschaften nicht zu erliegen.[9]
Chris Schelb schreibt in seiner Kritik bei outnow.ch, die Geschichte lasse wegen des eine fremde Kultur kennenlernenden Protagonisten zuerst an Der mit dem Wolf tanzt oder Avatar denken, doch zum Glück vermeide der Film viele Klischees. Niemand verliebe sich in dem Film in eine Stammestochter, und stattdessen gebe es vor allem ordentliche Action. Zwar bleibe emotional einiges auf der Strecke, aber trotzdem sei The Convert ein wuchtig inszeniertes Abenteuer.[10]
Weblinks
- The Convert bei IMDb
- The Convert im Programm des Toronto International Film Festivals (englisch)
- The Convert auf Rotten Tomatoes
Einzelnachweise
- https://www.tiff.net/events/the-convert
- Scott Roxborough: Cannes: Guy Pearce, Te Kohe Tuhaka to Star in Lee Tamahori Actioner 'The Convert'. In: The Hollywood Reporter, 6. Mai 2022.
- The Convert. In: tiff.net. Abgerufen am 16. August 2023.
- Patrick Frater und K.J. Yossman: New Zealand Epic 'The Convert' to Star Guy Pearce, Te Kohe Tuhaka, Launch at Cannes Market. In: Variety, 6. Mai 2022.
- Ricardo Simich: Spy: Guy Pearce is preaching in Aotearoa. In: nzherald.co.nz, 17. September 2022.
- Ricardo Simich: Spy: Kiwis actors to watch globally. In: nzherald.co.nz, 12. November 2022.
- Matteo Zingales Scoring Lee Tamahori’s 'The Convert'. In: filmmusicreporter.com, 4. September 2023.
- Valerie Wu: Palm Springs International Film Festival to Open With 'Wicked Little Letters', Full Lineup Announced. In: Variety, 5. Dezember 2023.
- Carlos Aguilar: 'The Convert' Review: Guy Pearce Is a Remorseful Warrior in Blood-Soaked New Zealand Period Piece. In: Variety, 8. September 2023.
- Chris Schelb: Filmkritik: We Were Warriors. In: outnow.ch, 11. September 2023.