Temenos
Das Temenos (altgriechisch τὸ τέμενος „Tempelbezirk, Heiligtum“, Plural die Temene; von τέμνειν temnein „abschneiden“) bezeichnet den umgrenzten Bezirk eines griechischen Heiligtums. Die Einfassung selbst, Peribolos genannt, wird gewöhnlich durch Mauern, oft übermannshoch, oder Säulenhallen, bisweilen durch Zäune gebildet. Der Zugang ins Heiligtum ist meist durch einen Torbau, ein Propylon, architektonisch gefasst.
In mykenischer Zeit konnte das Wort temenos (te-me-no) jeglichen abgegrenzten Bezirk bezeichnen, so wurde das Königsgut als wanakteros temenos (wa-na-ka-te-ro te-me-no „königliches Temenos/Landgut“) bezeichnet.[1]
Literatur
- Kurt Latte: τέμενος 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V A,1, Stuttgart 1934, Sp. 435–437.
- Alfred Reichenberger: Temenos – Templum – Nemeton – Viereckschanze. Bemerkungen zu Namen und Bedeutung. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. Band 35, 1988, S. 285–298 (Digitalisat).
- Hans Volkmann: Temenos 1. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 5, Stuttgart 1975, Sp. 577 f.
Anmerkungen
- Antonín Bartoněk: Handbuch des mykenischen Griechisch (= Indogermanische Bibliothek. Reihe 1). Winter, Heidelberg 2003, ISBN 3-8253-1435-9, S. 512.
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