Teigrädchen

Ein Teigrädchen (auch Backradel oder Backrädchen) ist ein Küchenwerkzeug, das aus einem Rädchen mit einem Stiel besteht und zum Schneiden von ausgerolltem Teig verwendet wird.[1] Die Ausführung des Rädchens kann mit gewelltem, glattem oder gezahntem Rand sein.

Teigrädchen aus Walknochen
Teigrädchen – Darstellung von Bartolomeo Scappi (1570)
Gewelltes Teigrädchen aus Holz

Das Teigrädchen wurde im Laufe der Zeit in verschiedenen Modellen und Ausführungen hergestellt, z. B. aus Holz, aus Walknochen, Elfenbein oder gar Silber, die Griffe waren oft kunstvoll mit geometrischen und zoomorphen Schnitzereien verziert. Heute besteht es meist aus einem Holzgriff und einem Metallrad.[2]

Geschichte

Erste Darstellungen von Nudelbrett, Nudelholz und Teigrädchen, wie sie heute noch für hausgemachte Teigwaren verwendet werden, sollen im Grabrelief Grotta Bella in Cerveteri aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. zu sehen sein. Jedoch findet die Identifikation der dargestellten Werkzeuge als Küchengeräte keine allgemeine Akzeptanz.[3][4][5]

Gezahntes Teigrädchen für Ravioli

Deutsche Bezeichnungen wie Teigrädchen, Teigrad, Teichrädlein und Backradel können ab dem 17. Jahrhundert in Koch- und Wörterbüchern nachgewiesen werden, auch als Pasteten-Rädlein erscheint das Küchengerät im Italiänisch-Teutschen Sprach- und Wörterbuch aus dem Jahr 1693.[6][7][8]

Einzelnachweise

  1. Teigrad. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 21: T–Treftig – (XI, 1. Abteilung, Teil 1). S. Hirzel, Leipzig 1935 (woerterbuchnetz.de).
  2. On the Water – Scrimshaw Ivory Jagging Wheel. Abgerufen am 23. Mai 2018.
  3. Reggio città metropolitana: Per l’amicizia mediterranea. Gangemi Editore spa, 2016, ISBN 978-88-492-9169-8, S. 410 (google.de).
  4. Oretta Zanini De Vita: Encyclopedia of Pasta. University of California Press, 2009, ISBN 978-0-520-94471-8, S. 15 (google.de).
  5. Oretta Zanini De Vita: Encyclopedia of Pasta. University of California Press, 2009, ISBN 978-0-520-94471-8, S. 15 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Matthias Kramer: Neu ausgefertigtes Italiänisch-Teutsches Sprach- und Wörterbuch. 1693, S. 998 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Johann Karl Gottfried Jacobsson: Technologisches Wörterbuch oder alphabetische Erklärung aller nützlichen mechanischen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker, wie auch aller dabey vorkommenden Arbeiten, Instrumente, Werkzeuge und Kunstwörter, nach ihrer Beschaffenheit und wahrem Gebrauche: Von Schm bis Z. Nicolai, 1784, S. 380 (google.de).
  8. Johann Karl Gottfried Jacobsson: Technologisches Wörterbuch oder alphabetische Erklärung aller nützlichen mechanischen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker, wie auch aller dabey vorkommenden Arbeiten, Instrumente, Werkzeuge und Kunstwörter, nach ihrer Beschaffenheit und wahrem Gebrauche: Von Schm bis Z. Nicolai, 1784, S. 380 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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