Taunusklub
Der Taunusklub (kurz TK) ist ein Verband von derzeit 20 rechtlich selbständigen Wandervereinen,[2] die unter dem gemeinsamen Namen Taunusklub auftreten. Die Vereine haben zusammen rund 2200 Mitglieder.[1] Daher spricht man auch vom Gesamtverein und den Mitgliedsvereinen. Der Stammverein in Frankfurt am Main wurde 1868 gegründet und hat seinen Sitz ebendort. Er ist eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main (VR 5660). Die jeweiligen Vereine sind Mitglied im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine. Der Taunusklub hat im gesamten Taunusgebiet ein 2700 Kilometer langes Wegenetz mit Markierungen versehen und betreibt fünf Wanderheime.
Taunusklub Gesamtverein (TK) | |
---|---|
Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1868 (Stammverein) |
Sitz | Eppstein |
Zweck | Förderung des Wanderns und des Fremdenverkehrs; Pflege des Wanderwegenetzes; Denkmalpflege; Heimatpflege; Natur- und Landschaftsschutz; Jugendarbeit. |
Vorsitz | Alexander Simon |
Mitglieder | 2200[1] |
Website | www.taunusklub.de |
Allgemeines
Schwerpunkte der Vereinsaktivität sind:
- Gemeinsame Wanderungen
- Öffentliche Wanderveranstaltungen
- Heimatkundliche und naturkundliche Exkursionen
- Pflege der markierten Wege
- Mitherausgeberschaft bei Wanderführern und -karten
- Betrieb der Wanderheime
Der Taunusklub arbeitet mit bei der Herausgabe von Wanderkarten und ist aktiv im Naturschutzbeirat. Er setzt sich ein für die Erhaltung der Natur, Vogelschutzgehölzen, Biotopen, Bachpatenschaften und Überwachung von Naturdenkmalen.
Im Hessenpark besteht im Taunushaus eine Dauerausstellung, in der die Geschichte und Arbeit des Vereins dargestellt wird.
Mitgliedsvereine (Zweigvereine)
Verein | Ort | Mitglieder | Gründungsjahr |
---|---|---|---|
Taunusklub Stammklub | Frankfurt am Main | 850 | 1868 |
Zweigverein aufgelöst | Eppstein | 0 | 1871 |
Taunusklub | Fischbach | 200 | 1925 |
Zweigverein aufgelöst | Frankfurt-Nied | 0 | 1911 |
Taunusklub | Neu-Anspach | 110 | 1891 |
Taunusklub | Niederreifenberg | ? | 1903 |
Taunusklub 1885 | Bad Homburg vor der Höhe | ? | 1885 |
Taunusklub 1878 | Oberursel | ? | 1878 |
Im Turnverein aufgegangen | Idstein | 0 | 1878 |
Taunusklub /* | Bad Ems | ? | ? |
Taunusklub | Bad Soden am Taunus | 212 | 1890 |
Taunusklub | Usingen | 114 | 1885 |
Taunusklub | Schmitten im Taunus | ? | ? |
Mitgliedsverein aufgelöst | Hofheim am Taunus | 0 | ? |
Taunusklub | Lorsbach | ? | ? |
Taunusklub | Königstein | 150 | 1879 |
Taunusklub | Grävenwiesbach | > 60 | ? |
Taunusklub | Kronberg | 21 | 1877 |
Taunusklub | Münster | ? | ? |
Zweigverein aufgelöst | Mammolshain | 0 | 1977 |
Taunusklub | Butzbach | ? | ? |
Taunusklub | Köppern | 103 | 1907 |
Zweigverein aufgelöst | Nassau (Lahn) | 0 | ? |
/* Der Taunusklub Bad Ems e. V. hat sich dem benachbarten Westerwald-Verein angeschlossen.
Im Laufe der Zeit sind Zweigvereine aufgelöst und neu gegründet worden. Das Gründungsdatum ist jeweils das der Erstgründung. Einige Vereine sind im Laufe der Zeit untergegangen, so z. B. Idstein (gegründet 1878) oder Eppstein (gegründet 1871).
Wanderheime und andere Bauten
Der Taunusklub betreibt ein Jugend- und Wanderheim im Aussichtsturm auf dem Großen Feldberg. Ein weiteres Wanderheim des Taunusklubs befindet sich in Oberursel.
Der Taunusklub errichtete eine Reihe von Aussichtstürmen. Dazu gehörten 1900 der Burgbergturm in Bad Soden am Taunus, der Hardtbergturm in Königstein, der Meisterturm in Hofheim, 1905 der Schillerturm in Oberursel und 1911 der Turm auf dem Herzberg.
Wanderwege
Die Abteilung Wegemarkierung des Taunusklubs betreut ein Wanderwegenetz im Taunus von etwa 2700 km Länge. Die Verantwortung für die einzelnen Strecken obliegt den jeweiligen lokalen Zweigvereinen. Der Taunusklub ist (Mit-)Herausgeber einer Reihe von Wanderführern und Wanderkarten, die diese Wege darstellen.
Beispiele sind der Lahnhöhenweg links der Lahn und der Limeswanderweg, die der Taunusklub markiert und instand hält.
Siehe auch: Abschnitt Weblinks (OSM-Wiki).
Geschichte
Am 5. Januar 1868 wurde der Taunusklub als erster deutscher Gebiets-Wanderverein gegründet und der Kartograph August Ravenstein zum ersten Vorsitzenden gewählt. Ziele des Vereins waren Heimatpflege, Förderung des Fremdenverkehrs und vor allem Bekämpfung der Armut im Taunus.
Es wurden über 20 Schwesternstationen und Kindergärten sowie eine Korbflechtschule in Grävenwiesbach betrieben. Ende des 19. Jahrhunderts begann man mit der Markierung von Wanderwegen. Weiterhin errichtete man Schutzhütten und Aussichtstürme. 1871 wurde der erste Wanderführer herausgegeben.
In den Ortschaften des Taunus bildeten sich bald Sektionen des Taunusklubs. 1883 wurden die Sektionen eigenständige Vereine, die zusammen den Gesamt-Taunusklub bildeten.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der Gesamt-Taunusklub 1934 zwangsweise aufgelöst. Nach dem Krieg wurden die Vereine wiederbegründet und 1956 der Traditionsname Taunusklub wieder angenommen.
Das Ehrenmal am Stockborn
Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder des Taunusklubs erinnern. Das Denkmal bestand aus drei Quarzitfelsen und einer Bronzetafel, die die Namen der Gefallenen trug. Daneben stand ein großes Kreuz aus Eichenholz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal einige hundert Meter zum jetzigen Platz verlegt und umgestaltet. Nun erinnert es nicht nur an die Gefallenen der beiden Weltkriege, sondern an alle Verstorbenen des Taunusklubs. Jährlich findet eine Sternwanderung des Taunusklubs zum Stockborn statt, wo eine Gedenkveranstaltung für die Toten des letzten Jahres stattfindet.
Am 12. September 1926 wurde der Ehrenhain des Taunusklubs am Feldberg feierlich eingeweiht. Dieser sollte an die 126 imLogos
Ehrungen
Nach dem Taunusklub ist der Taunusklubweg am Rande des Ortsteils Hornau von Kelkheim benannt.
Der Taunusklub wurde 1983 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.[7] Auch die folgenden Zweigvereine erhielten diese Auszeichnung:
Personen
- Peter Kittel († 1919), Vorsitzender des Gesamt-Taunusclubs 1888 bis 1914.
Literatur
- Walter Conrad (Hrsg.): 1868–1968 Taunusklub. 100 Jahre im Dienst der Heimat. Taunusklubs e.V., Frankfurt am Main 1969.
- Hermin Herr: Lexikon vom Hohen Taunus. Berge, Wege, Wälder, Geschichte. Kramer Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-7829-0437-0.
Siehe auch
Weblinks
Liste der Wanderwege des Taunusklubs bei OSM
- Ausstellung über den Taunusklub im Hessenpark
- Geschichte des Taunusklubs (PDF; 340 kB vom Wanderverband Hessen)
Homepage des Dachverbandes:
- Taunusklub Gesamtverein e. V. (zz. in Eppstein-Vockenhausen)
Homepages einiger Mitgliedsvereine (früher Zweigvereine):
- Taunusklub Stammklub in Frankfurt am Main
- Taunusklub Bad Soden am Taunus
- Taunusklub Lorsbach e. V. in Hofheim-Lorsbach
- Taunusklub Usingen
- Taunusklub Frankfurt-Nied
Homepage eines Zweigvereins des Westerwaldklubs:
Einzelnachweise
- Organisation
- Liste der Ansprechpartner aller Zweigvereine (Anzahl 2021 aktualisiert)
- Nach seiner Gründung nutzte der Tanusklub das 1842 durch August Ravenstein für die Hausbau- und Feldberg Kommission des "Vereins für Geographie und Statistik" erstellte Logo
- Die Abkürzung V.D.T.V. verweist auf die Mitgliedschaft im "Verband Deutscher Touristen-Vereine"
- Die Abkürzung V.D.G.W.V. verweist auf die Mitgliedschaft im "Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine"
- Nach der Machtergreifung war der Gesamt-Taunusklub aufgelöst und es bestand der "Taunusbund"
- Geschichte